Der chilenische Ausnahmesänger James Robledo stellt nur 22 Monaten nach seinem großartigen Solo-Debüt, bereits sein neues Werk vor. „Broken Soul“ knüpft nahtlos an den Vorgänger an und liefert wieder eine ganze Reihe herausragender Songs, in einer musikalischen Schnittmenge aus modernem Melodic Metal und traditionellem Hardrock. 8,5/10

Die Rock und Metal Szene in Südamerika ist ja bekanntlich reich gesegnet, mit vielen großartigen Musikern. Im Besonderen aus Chile, sind in den vergangenen Jahren einige, wunderbare Künstler in den Vordergrund getreten und haben weltweite Bekanntheit erlangen können. Nicht zuletzt auch, durch die engagierte Arbeit des italienischen Labels Frontiers Records. Bei den Damen muss man hier natürlich Chaos Magic Frontfrau Caterina Nix erwähnen. Bei den Männern, allen voran Ronnie Romero (Rainbow, The Ferrymen, Lords Of Black, Sunstorm etc.). Speziell in den letzten paar Jahren hat sich ein weiterer fantastischer Sänger präsentieren können, nämlich James Robledo. Nachdem er sich bereits seit den frühen 2000ern in seiner Heimat bei diversen Bands und Projekten, einige Sporen verdienen konnte, ist er nun seit ein paar Jahren, auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und hat ein paar sehr starke Alben veröffentlichen können. Gemeinsam mit seinem chilenischen Kollegen Nasson (Nasson, Chaos Magic), einem tollen Gitarristen und großartigen Songwriter, hat Robledo mit dem Sinner’s Blood Debüt für Aufsehen gesorgt. Zudem hat er, das in diesem Jahr erschienene Demons Down Debüt eingesungen, an der Seite von Größen wie Jimi Bell (House Of Lords, Autograph) und großen Talenten, wie Francesco Savino (False Memories) oder dem Frontiers Records Starkomponisten Alessandro del Vecchio. Dazu kommt noch die Beteiligung beim aktuellen Free Fall Album von Magnus Karlsson und natürlich seine beiden Solo-Alben, die unter dem Banner Robledo laufen. Ihr seht, der hochtalentierte Sänger ist sehr viel beschäftigt und auch die Zusammenarbeit mit dem italienischen Label scheint immer mehr Früchte zu tragen. „Broken Soul“ ist in enger Zusammenarbeit mit Nasson und Alessandro del Vecchio entstanden. Letzterer hat, wie auch schon beim Debüt „Wanted Man“, die Produktion übernommen aber natürlich auch die Keys und Arrangements beigesteuert. Zusätzliche Unterstützung gab es von Schlagzeuger Jacopo Martignoni und Bassist Alex Jansen, die das Studio-Line-Up komplettieren. Musikalisch schließt das neue Werk nahtlos an seinen Vorgänger an. Moderner Melodic Metal, gepaart mit klassischem Hardrock und ein bisschen Melodic Rock. Hier und da, zusätzlich noch gewürzt mit ein paar progressiven Elementen. Das Album besitzt eine sehr emotionale Ausstrahlung und wirkt durchweg ziemlich kraftvoll. Es ist ganz offensichtlich, dass James Robledo sehr viel Energie und Herzblut in die Vocals gesteckt hat. Seine herausragende und sehr ausdrucksstarke Stimme, verleiht ihm alle Möglichkeiten, dies mit einer unglaublichen Vielseitigkeit umzusetzen. Wer mit den übrigen Werken vertraut ist, an denen Saitenvirtuose Nasson beteiligt war, wird unschwer heraus hören können, dass er mit seinem großartigen Gitarre-Spiel, diesem Album einen prägenden Stempel aufdrückt hat und für etliche Highlights gesorgt hat. Die Spielzeit von „Broken Soul“ beläuft sich auf knapp 43 Minuten. Es gibt also viel Platz, um so manchen Hit unterzubringen. Ein paar davon, die mich besonders beeindruckt haben, möchte ich euch hier noch kurz vorstellen.

Da haben wir beispielsweise den Titel-Track „Broken Soul“, ein moderner Melodic Metal Hit, mit leicht progressiven Tendenzen und auch ein paar Einflüssen aus dem Hardrock. Geprägt ist das Stück von den kraftvollen Riffs von Nasson aber auch die Rhythmus-Fraktion mit Alex Jansen und Jacopo Martignoni hat alle Hände voll zu tun. James Robledo begeistert mit einer getragenen Vocalline und setzt viele Akzente, mit seiner Ausnahmestimme. Ein Video gibt es zu diesem tollen Song übrigens auch schon. Gleiches gilt für „Real World“, der 2. Single aus dem aktuellen Album. Ein Song der sehr gut voran treibt, mit satten Riffs aber auch einer ganz brillant gespielten Lead-Gitarre. Stilistisch hat das fast schon hymnischen Charakter, vorgetragen auf einem hohen Energielevel. Mein persönlicher Top-Favorit ist „Fire“. Ein abwechslungsreiches, emotional geprägtes Stück, das meist im mittleren Tempo daher kommt. Der Spannungsaufbau wurde sehr stark inszeniert und stellt den herausragenden Refrain ganz besonders gut ins Zentrum. Es gibt immer wieder schöne Steigerungen und die Intensität ist sowohl instrumental, als auch bei der sensationellen Vocal-Performance von James Robledo, unglaublich hoch. Auch „Every Day“ hat es mir in besonderer Weise angetan. Das Stück entwickelt sich nach und nach und ist wie die meisten Songs, geprägt von der grandiosen Gitarren-Arbeit von Nasson. Über allem steht aber auch hier, der sehr tiefgehende und charismatische Gesang von Robledo, der stimmlich, mit unter fast über dem Stück zu schweben scheint. „My Own Hope“ wurde vor wenigen Tagen, zum Album-Release-Day, als Single/Video veröffentlicht. Hier hat auch Keyboarder Alessandro del Vecchio ein paar sehr starke Solo-Momente, mit denen er sich gut in den Vordergrund spielen kann. Er verleiht dem Stück damit viel Ausstrahlung und liefert ein paar schöne Melodien. Die Dramaturgie ist ebenfalls ein wesentlicher Teil, denn mit der sukzessiven Steigerung, wird einmal mehr, ganz hervorragend die Spannung aufgebaut, wenn gleich dies hier ein bisschen subtiler und mehr im Hintergrund geschieht. Alles entlädt sich dann beim Chorus, der kraftvoll und opulent ist. „Victims With No Crime“ wird geführt von einer wunderbaren Lead-Gitarren Melodie. Der etwas zurückhaltende Vers-Teil stellt Bass und Drums ein wenig mehr in den Fokus. Die Midtempo-Hymne findet ihren Höhepunkt in einem erstklassigen Refrain, der intensiver kaum sein könnte und bei dem sich James Robledo in all seiner Vielseitigkeit entfalten kann. „Run And Hide“ kann man wohl als Powerballade titulieren. Alessandro del Vecchio begeistert mit wunderbarem Keyboard-Spiel und hat auch noch ein paar starke Arrangements mit reingepackt. Nach ruhigeren Momenten erhebt sich der Song dann mit einem gewaltigen Chorus, der sich mit einer hohen Emotionalität, ganz tief fest zu setzen vermag. Eine tolle Nummer, die auch noch ein sehr feines, etwas verspieltes Solo von Nasson zu bieten hat. „To The End“ ist dann der logische Album-Ausklang. Hier gibt es nochmal ein kraftvolles und harmonisches Zusammenspiel, zwischen satten Riffs und tollen Keys, mit einer ordentlichen rhythmischen Power als Basis. Ein ziemlich facettenreiches Stück zum Ende, erneut, mit einer ganz brillanten Vorstellung von James Robledo, der mit viel Ausdrucksstärke und eindringlichen Vocals, sein 2. Solo-Werk ins Ziel führt.

James Robledo kann auch mit „Broken Soul“ absolut überzeugen und setzt ein weiteres Ausrufezeichen. Der talentierte Chilene mit der großen Stimme, wird sicher auch in den nächsten Jahren mit vielen weiteren Highlights begeistern und bestimmt auch noch bei so manchem Projekt von Frontiers Records, ein gefragter Mann sein. Nun aber erst mal meinen herzlichen Glückwunsch zum 2. Robledo Solo-Album. Ein Werk mit dem der chilenische Künstler viele Fans beeindrucken wird.

Band (Studio)

James Robledo (Gesang)
Nasson (Gitarre)
Alessandro del Vecchio (Keyboard, Backing Vocals)
Alex Jansen (Bass)
Jacopo Martignoni (Schlagzeug)

Titel

  1. Broken Soul
  2. Real World
  3. Right Now, Right Here
  4. Fire
  5. Over
  6. Every Day
  7. My Own Hope
  8. Victims With No Crime
  9. Dead City Lights
  10. Run And Hide
  11. To The End
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