Der heutige Artikel führt uns ins schöne Griechenland. Ich möchte euch die Newcomer Mystfall vorstellen. Eine hochtalentierte Band, die mit ihrem herausragenden, unglaublich facettenreichen Debüt „Celestial Vision“, eines der stärksten Symphonic Metal Alben des Jahres abliefert! 9/10

Die griechische Band Mystfall wurde erst im letzten Jahr gegründet. Formiert, um die Ausnahme Sängerin Marialena Trikoglou (Marialena), die gemeinsam mit ihrem Gesangskollegen (Growls) Kostas Mexis, auch für die ausdrucksstarken und emotionalen Lyrics verantwortlich zeichnet. Das Debüt-Album „Celestial Vision“ ist ein absolutes Genre-Highlight und wird die Fans des traditionellen, von opulenten Orchester-Arrangements begleiteten Symphonic Metal, rundum zufrieden stellen und für große Begeisterung sorgen. Wer sich mit der Musik von Xandria in der Ära von Dianne van Giersbergen, den aktuellen Werken von Epica und Deep Sun aber natürlich auch den Frühwerken von Nightwish wohl fühlt, sollte hier dringend mal auf Entdeckungsreise gehen!! Der hervorragend ausgebildete, klassische Sopran von Marialena Trikoglou, erlaubt es der wunderbaren Sängerin, sich nahtlos in die Reihe der großen Stimmen des Genres einzureihen und man darf jetzt schon sicher sein, dass die griechische Frontlady, gemeinsam mit ihrer Band, in den kommenden Jahren, noch für so manches episches Highlight sorgen wird. Mystfall setzt sich neben Marialena Trikoglou aus folgenden, sehr talentierten und versierten Musikern zusammen. Für die Growls, wie schon erwähnt, ist Kostas Mexis zuständig, an der Gitarre begeistert Panagiotis Leontaritis, am Keyboard Dida Racotoarison. Die Rhythmus-Abteilung bildet Bassist Antonis Desousis und Drummer Manos Agouridis. Für die großartige, so vielseitige und über die Maßen beeindruckende Musik, die gewaltigen Orchester-Arrangements und die komplette Produktion, zeichnet das musikalische Multi-Genie Dionisis Christodoulatos verantwortlich. Der unfassbar hochtalentierte Künstler hat mit „Celestial Vision“ ein echtes Meisterwerk erschaffen. Ich habe euch ja bereits ein paar Bands genannt, mit denen man die Musik von Mystfall ein wenig vergleichen kann. Natürlich ist die Basis aller Songs, ein sehr opulenter Symphonic Metal, so wie ihn die oben genannten Bands über viele Jahre oder gar Jahrzehnte geprägt haben, dennoch gelingt es den griechischen Newcomern durchaus, auch eine gute Portion Individualität mit einfließen zu lassen. Zudem gibt es auch Elemente aus dem Gothic und Melodic Death zu entdecken, die für Auflockerung und Vielseitigkeit sorgen. „Celestial Vision“ ist ein sehr stimmiges Gesamtpaket, mit einigen echten Top-Hits aber auch einer außergewöhnlich großen, qualitativen Kompaktheit, die sich über das gesamte Album erstreckt. Speziell die volumenreichen, sehr facettenreichen Orchestrierungen, sorgen immer wieder für zusätzliche Höhepunkte und geben den Songs viel Ausstrahlung, unterschiedlichste Stimmungen und einen vollumfänglichen Hörgenuss.

Dies ist dann auch gleich die perfekte Überleitung, um mit der Musik zu beginnen. Denn gleich am Anfang steht eines der stärksten Instrumental-Intro’s, das mir je begegnet ist. „Resisting Heaven“ ist unglaublich vielseitig arrangiert und gestaltet, mit schöner Dramatik und hoher Intensität aber auch mit viel Gefühl und wandelnden Stimmungen. Ein paar kraftvolle Chor-Passagen geben zusätzliches Volumen und runden diesen genialen Opener ab. Das Titelstück „Celestial Vision“ startet mit kraftvollen, energetischen Klängen vom Piano/Keyboard. Tastenvirtuose Dida Racotoarison kann sich hier gleich mal richtig gut auszeichnen. Es folgt schnell ein starker Übergang, mit opulenten Chören, satten Streichern und einer gewaltigen Portion druckvollem Heavy Metal. Marialena Trikoglou übernimmt das Ruder und offenbart gleich die volle Pracht ihrer wunderbaren Stimme. Auch ein paar Growls von Kostas Mexis gibt es mit dazu, was für ein noch intensiveres Klangbild sorgt. Neben den brillanten, klassischen Arrangements, sind es natürlich auch die traditionellen Instrumente, mit denen für große Vielseitigkeit gesorgt wird. Egal, ob das nun Saitenhexer Panagiotis Leontaritis ist oder die Rhythm-Section, um Tieftöner Antonis Desousis und Schlagzeuger Manos Agouridis, jeder glänzt auf höchstem Niveau. Ein Video hat diese tolle Nummer auch schon bekommen und bereits im Mai dieses Jahres, für große Vorfreude aufs Album gesorgt. „Centuries“ ist ein echtes Kraftpaket, das grundsätzlich, ziemlich flott voran treibt. Auch wenn der Vers-Teil etwas sanfter startet, hat das Lied ein extrem hohes Energielevel. Dafür sorgen zum einen die facettenreichen Orchester-Parts, nebst sehr starken Chören, als auch die unglaublich intensive und ausdrucksstarke Performance von Marialena Trikoglou, die dem Stück mitunter sogar einen majestätischen Charakter verpasst. Ein weiteres Highlight ist das tolle Solo, mit einem grandiosen Zusammenspiel zwischen den Keys und der Gitarre. „Endless“ kommt gleichermaßen rasant, wie kompromisslos daher. Das Klangbild ist eher wuchtig, mit ziemlich satten Riffs und einer durchaus progressiven Note. Die griechische Ausnahmesängerin legt sehr gekonnt ihre Stimme über die harte Instrumentierung und nachdem sich das Stück mit dem Refrain dann ein bisschen öffnet, kommt auch noch eine sehr schöne Stimmung durch. Ein zusätzliches Highlight ist eine wunderbare Passage im Mittelteil, in dem die Streichinstrumente einen großen Auftritt haben. Wäre sicher stark, das mit echtem Orchester zu erleben. „Silence“ ist dann, man konnte es sicher schon erahnen, die Ballade des Albums. Die Einleitung ist ziemlich schwer, mit sehr schönen Arrangements und tollen Piano/Keyboard-Klängen von Dida Racotoarison. Der Spannungsbogen baut sich hier eher im Hintergrund auf, ist aber immer spürbar. Natürlich ist dieser Song stark emotional geprägt und stellt die wunderbare Stimme von Marialena Trikoglou, ein ums andere Mal, deutlich in den Fokus. Bei dieser gefühlvollen Darbietung, offenbart die griechische Sängerin sehr viel Charisma. Damit schafft sie es auch, eine gute Portion Dramatik mit einfließen zu lassen und zeigt selbst bei diesem relativ ruhigen Stück, ihre große Vielseitigkeit. „Kings Of Utopia“ wurde unlängst auch schon im Vorfeld zum Album-Release, mit einem schönen Video im Gepäck, der Fangemeinde vorgestellt und begeistert mich persönlich, über die Maßen. Die Nummer ist für mich ein Parade-Beispiel für einen echten Symphonic Metal Hit, der sogar das Zeug zum Klassiker hat. Hier stimmt einfach alles, bis ins letzte Detail. Da hat Songwriter und Produzent Dionisis Christodoulatos sich wirklich selbst übertroffen und ein Genre-Highlight für die Ewigkeit erschaffen. Es gibt die volle Breitseite an schwermetallischer Härte, dazu ein sattes Begleitprogramm aus gewaltigen Orchester-Arrangements, fetten Chören und einer herausragenden Gesangsdarbietung von Marialena Trikoglou und den starken Growls von Kostas Mexis. Auch der Songaufbau ist perfekt gelungen, mit schöner, sukzessiver Steigerung, hin zum Refrain. Dieser könnte dann bombastischer kaum sein und hat eindeutig epische Größe. Ein Song, den man sich ohne weiteres, auch auf den beiden Xandria-Alben mit Dianne van Giersbergen am Mikro, hätte vorstellen können. „Moral Compass“ liefert erneut ein paar ganz starke Momente mit klassischer Musik on top und kommt teilweise, mit leicht verschlepptem Tempo ums Eck. Dies beschert dem Stück eine etwas rhythmischere und wuchtigere Erscheinung. Der Song ist sehr abwechslungsreich gestaltet, auch durchaus mal mit ruhigeren Passagen, die dann immer wieder, für einen neuerlichen Spannungsaufbau sorgen. Das ist sehr stark gemacht! Ein weiteres, ganz großes Plus, ist die wunderbare Melodieführung, die sich mit großer Intensität beim Zuhörer festsetzt. Dazu kommen die brillanten Vocals, die mitunter, auch mal zweistimmig dargeboten werden. Der Ausklang wirkt dann recht emotional, kommt aber auch mit einem ordentlichen Klangvolumen rüber. Sanfte Streichinstrumente eröffnen „The Balance Of Time“ und vermitteln ein bisschen Melancholie. Basser Antonis Desousis und Drummer Manos Agouridis greifen dann ins Geschehen ein und übernehmen die Führung, Panagiotis Leontaritis gesellt sich mit druckvollen Riffs dazu. Die starke Orchestrierung gibt zusätzliche, klangliche Opulenz. Beim Vers wird all das erst mal ein wenig runtergefahren, um dann aber mit ganzer Energie, in den wirklich gewaltigen, sehr erhabenen Chorus überzugehen. Generell sind die Steigerungen und Übergänge ein prägnantes Merkmal dieser Nummer. Damit wird für großen Hörspaß und permanente Spannung gesorgt. Der Facettenreichtum und die Ideenvielfalt, dieser außergewöhnlichen Komposition, ist zu jeder Sekunde gut erkennbar. Zweifelsfrei, eine der abwechslungsreichsten Nummern des Albums, die mit einem sehr feinen, ziemlich intensiven Song-Finale zu Ende geht. Den Abschluss dieses bemerkenswerten Debüts von Mystfall, macht „Freedom Path“. Noch einmal werden alle Register bei der Orchestrierung gezogen aber auch der Heavy Metal kommt mit all seiner Stärke und Härte voll zum Zug. Die stimmliche Performance von Marialena Trikoglou möchte ich hier noch einmal ganz besonders hervorheben! Das ist brillant, fantastisch und teilweise, auch durchaus Gänsehaut tauglich. Großartig, wie sie hier gleichzeitig, Kraft, Dramatik und Emotionalität unterbringt. Mitunter entsteht sogar der Eindruck, sie würde mit ihrer Stimme über allem ein wenig schweben. Denn vergessen wir nicht, das Stück ist durchaus druckvoll instrumentiert, mit einem guten Grundtempo. Als besonderen Moment kann man wohl noch das Solo bezeichnen. Eine Kombination aus Gitarre, Keyboard und Synthesizer. Wirkt zwar etwas strange aber irgendwie ist es auch cool und definitiv, ein ganz spezielles Merkmal des Songs.

Mystfall zeigen gleich mit ihrem Debüt, dass sie ein großer Hoffnungsträger für die Zukunft sind. Mit „Celestial Vision“ legt die griechische Symphonic Metal Band den Grundstein, für eine möglicherweise, lange und erfolgreiche Karriere. Die Voraussetzungen wären jedenfalls da und mit dem italienischen Label Scarlet Records, haben sie auch einen erfahrenen Partner an ihrer Seite, mit dem sie sicher schnell, die nächsten Schritte machen können. Herzlichen Glückwunsch an Mystfall zu einem wirklich beeindruckenden Debüt, mit dem sie viele, vielleicht sogar sehr viele Symphonic Metal Fans, restlos begeistern werden! Auch wenn Mystfall aktuell noch ein Geheimtipp sind, so sollten speziell Genre-Fans, diese tolle Band auch langfristig auf ihrem Zettel haben!

Band

Marialena Trikoglou (Gesang)
Kostas Mexis (Gesang, Growls)
Panagiotis Leontaritis (Gitarre)
Antonis Desousis (Bass)
Manos Agouridis (Schlagzeug)
Dida Racotoarison (Keyboard)

Titel

  1. Resisting Heaven
  2. Celestial Vision
  3. Centuries
  4. Endless
  5. Silence
  6. Kings Of Utopia
  7. Moral Compass
  8. The Balance Of Time
  9. Freedom Path
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