Knapp 2 Jahre nach ihrem grandiosen Debüt „Silver Lining“, gehen die schwedischen Melodic-Hardrocker Infinite & Divine ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter. „Ascendancy“ knüpft exakt da an, wo das Erstlingswerk aufgehört hat und liefert ein weiteres, sehr vielseitig inspiriertes und herausragend komponiertes Top Album! 9/10

Infinite & Divine wurden 2019 von den beiden schwedischen Musikern Terese „Tezzi“ Persson (Gesang) und Jan Åkesson (Gitarre, Bass, Keyboard) gegründet. Nach intensivem Songwriting, erblickte dann im Frühjahr 2021, das großartige Debüt „Silver Lining“ das Licht der Welt und sorgte für große Begeisterung im melodischen Hardrock Genre. Terese „Tezzi“ Persson, war in den Jahren davor, weitestgehend nur mit verschiedenen Projekten oder als Background Sängerin aktiv. Das Infinite & Divine Debüt hat ihren Bekanntheitsgrad aber deutlich vergrößert und auch ihr Label Frontiers Records, wusste natürlich um die Stärken der schwedischen Sängerin. So wurde sie dann auch direkt gefragt, ob sie als eine von fünf Sängerinnen bei Venus 5 mitmachen möchte, jenem großartigen Melodic-/Pop Metal Projekt, das letztes Jahr, ein viel gefeiertes Debüt veröffentlicht hat. Ihr seht also, die junge Dame schwimmt aktuell auf einer Erfolgswelle. Jan Åkesson ist, um ihn euch nochmal kurz vorzustellen, ein sehr erfahrener Musiker, Songwriter und Produzent. In früheren Jahren hat er mal einige Alben mit der Band StoneLake veröffentlicht und hat dann auch noch eine eigene Band namens Shadow Rain ins Leben gerufen. Ansonsten ist der vielseitig begabte Musiker aber eher im Studio aktiv und hat für viele Bands aus dem Genre (u.a. Issa) aber auch völlig genrefremd, schon so manchen Hit komponiert. Mit Infinite & Divine haben er und Tezzi nun ein wunderbares gemeinsames Betätigungsfeld gefunden, in dem sie ihre musikalischen Einflüsse und Vorlieben nahezu uneingeschränkt ausleben können. Natürlich ist auch für das neue Meisterstück „Ascendancy“ der melodische Hardrock die Grundlage. Wie schon beim Debüt, finden sich auch hier, Elemente aus dem Metal, verschiedene moderne Nuancen aber auch ein paar Akzente aus der Pop Musik tauchen hier und da mal auf. Auch auf dem aktuellen Werk liegt die Basis bei der starken Gitarren-Arbeit und den vielen, stimmungsgebenden Keyboard Passagen von Jan Åkesson und natürlich dem unglaublich brillanten und so vielseitigen Gesang von Terese „Tezzi“ Persson. Sie agiert noch facettenreicher und noch ausdrucksstärker, als auf dem Debüt, in einer Schnittmenge von Lee Aaron, Janet Gardner (ex-Vixen), Pat Benatar und Noora Louhimo (Battle Beast), gewürzt mit einer guten Portion Soul und manchmal sogar etwas Erotik in der Stimme. Die Songs sind perfekt auf Tezzi zugeschnitten und sie schafft es ein ums andere Mal, aus einem Hit einen Super-Hit zu machen. Die Stücke sind allesamt sehr kraftvoll instrumentiert, mit großer Finesse komponiert. Für das druckvolle Erscheinungsbild ist mitunter auch Jens Westberg verantwortlich, der wie schon beim Debüt, auch hier wieder einen tollen Job hinterm Schlagzeug gemacht hat und den Stücken ordentlich Power verpasst hat. Gemastert wurde „Ascendancy“ übrigens von Eclipse Frontmann Erik Mårtensson. Nun möchte ich euch noch kurz meine Top-Favoriten vorstellen.

Los geht es mit „Ashes To Ashes“, dem rifflastigen und wuchtigen Opener. Ein glanzvoller Einstieg, mit einer großartigen Vocalline und einem herausragenden Refrain, bei dem Tezzi all ihre Kraft in die Waagschale wirft. Auch die Keyboard Arbeit ist hervorzuheben, das Solo stammt übrigens von Gastmusiker Mikael Hylén, der seine filigranen Fähigkeiten an den Tasten mit einbringt. Die Basis für „Larp“ ist ein wunderbares, recht 80er typisches Melodic Rock Riff. Jan Åkesson mit toller Arbeit. Nach etwas ruhigerem Vers-Teil nimmt das Stück Fahrt auf und begeistert mit einem sehr eingängigen Chorus. Ein schönes Video gibt es dazu auch bereits. Ebenso wie für „Our Time“, einem der aller größten Hits des Albums. Insgesamt im mittleren Tempo gehalten. Zum Auftakt gibt es ein paar schöne Klänge vom Piano und dazu einige feine Streicher Arrangements, ehe es dann zügig in die Vollen geht. Tezzi agiert zum Vers-Teil sanft und packt eine ordentliche Portion Erotik in ihre Stimme. Der Refrain offenbart ein wenig klangliche Opulenz, geht super ins Ohr und hat sogar fast ein bisschen hymnische Ausstrahlung. Ein toller Hit mit sehr viel Abwechslung und so mancher Energie-Explosion. „Silent Revolution“ liefert neben starken Keyboard Sequenzen, auch sehr kraftvolle Gitarren. Hier sind ein paar Einflüsse aus dem modernen Metal nicht zu überhören. Der Songaufbau ist gut inszeniert, mit deutlicher Zielrichtung auf den Refrain. Gerade wegen der etwas härteren und moderneren Grundausrichtung, hätte ich mir das Stück auch gut bei Venus 5 vorstellen können. „I Hold My Life“ liefert zum Start ein recht üppiges Klangvolumen. Der Vers beginnt dann zunächst wieder verhalten. Bemerkenswert die tolle Lead-Gitarre von Jan Åkesson und auch das Riff ist stark gespielt. Das Lied wirkt etwas schwerer, mit getragenen Vocals und sogar ein paar progressiven Akzenten im Soundgerüst. Natürlich gibt es auch eine wunderbare Ballade zu genießen, die den schönen Titel „Forever With Me“ trägt. Die Arrangements sorgen für eine stimmungsvolle Basis, Tezzi zeigt sich emotional und auch die rauen, nur gehauchten Vocals, sind wieder zurück. Eine wirklich sehr charismatische und intensive Performance der schwedischen Ausnahmesängerin. Ein tolles Stück, das zum Ende hin, sogar nochmal etwas an Energie gewinnt. „Down“ ist ein recht flottes Kraftpaket, voran getrieben vom druckvollen Schlagzeug-Spiel von Jens Westberg. Mit grandios gespielter Lead-Gitarre führt Jan Åkesson durch den Song und sorgt auch für ein bisschen Groove und ein feines Solo. Ein absoluter Melodic Rock Kracher, wie er kaum besser komponiert sein könnte. Ebenfalls sehr gitarrenorientiert, jedoch mit modernerem Erscheinungsbild, kommt das abschließende „Small Deeds“ rüber. Der Song begeistert zudem mit einer weiteren, außergewöhnlichen Darbietung von Terese „Tezzi“ Persson, die nochmal alles zeigt, was ihre außergewöhnliche Stimme zu bieten hat. Mit viel Intensität aber auch emotionaler Tiefe und einer tollen Grundstimmung, geht ein Album zu Ende, das sicherlich am Jahresende, unter den Top-Veröffentlichungen des Genres zu finden sein wird.

Infinite & Divine ist es mit großem Geschick und sehr viel kompositorischer Finesse gelungen, das hohe Niveau ihres Debüts zu bestätigen. Terese „Tezzi“ Persson und Jan Åkesson haben mit „Ascendancy“ sehr gute Chancen, sich nachhaltig in der europäischen Melodic Rock Szene zu etablieren. In ihrer schwedischen Heimat, werden sie damit ganz sicher keine Probleme haben. Herzlichen Glückwunsch an Infinite & Divine zu einem neuerlichen Volltreffer! „Ascendancy“ weckt jetzt schon die Vorfreude auf Album Nr. 3.

Band

Terese „Tezzi“ Persson (Gesang)
Jan Åkesson (Gitarre, Bass, Keyboard, Programming, Backing Vocals)
Jens Westberg (Schlagzeug)

Titel

  1. Ashes To Ashes
  2. Larp
  3. Remedy
  4. Our Time
  5. Leave Me
  6. Silent Revolution
  7. I Hold My Life
  8. Forever With Me
  9. Down
  10. Parasites
  11. Small Deeds
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