Die US Amerikaner Hugo’s Voyage haben mit „Inception“ ein tolles Debüt-Album veröffentlicht. Als Newcomer darf man diese großartige AOR Band aber dennoch keineswegs bezeichnen. Da stecken mehrere Jahrzehnte Erfahrung im Musikgeschäft mit drinnen. 7,5/10

Auch wenn „Inception“ das Debüt von Hugo’s Voyage ist, so hat die Band bereits eine ziemlich lange Geschichte. Die Truppe aus den Ballungszentren New York und Boston wurde bereits 2005 gegründet, seinerzeit als Journey Tribute-Band. Über annähernd 2 Jahrzehnte hinweg, ist es ihnen gelungen, sich als beste und bekannteste Tribute-Band dieser unerreichten AOR Legenden zu etablieren. Speziell in den USA haben sich Hugo’s Voyage damit einen großen Namen gemacht. Nach so vielen Jahren haben sich die durchweg, auch international sehr erfahrenen Musiker überlegt, ein Album mit eigenen Songs zu komponieren, natürlich stilistisch im Fahrwasser von Journey. Hinter Hugo’s Voyage steckt ein Mann, der sich auch mit anderen Bands schon einen großen Namen gemacht hat und dessen eigene Erfolgsgeschichte, noch ein ganzes Stück weiter zurück reicht. Die Rede ist von Sänger Hugo Valenti, den ich euch hier gerne kurz vorstellen möchte. Bei dem einen oder anderen wird nun vielleicht die Frage aufkommen, „ist das nicht der Sänger von Valentine gewesen“? Ja, völlig richtig! Hugo Valenti hatte Mitte der 80er Jahre diese grandiose Band gegründet und 1990 mit ihr dann das legendäre, selbstbetitelte Debüt veröffentlicht. Bis heute ist dieses, mit ein wenig Hairmetal garnierte Melodic Rock Mega-Album, eines meiner Lieblingswerke aus dieser Zeit! Da war jeder Song ein Volltreffer, unter anderem mit solchen Super-Hits wie „Running On Luck Again“, „Tears In The Night“, „Naughty Girl“, „Once In A Lifetime“ und der epischen Monster-Ballade „Never Said It Was Gonna Be Easy“. 2017 wurde diese Perle von einem Rock Album übrigens re-mastert und über Rock Candy Records nochmal neu aufgelegt. Nach langen Jahren der Stille, gab es 2008 ein Revival von Valentine, mit dem ebenfalls sehr starken Album „Soul Salvation“. Zudem hat Hugo Valenti die Band zwischenzeitlich mal in Open Skyz umbenannt und damit 1993 ein super Album unters Volk gebracht. Auch nicht zu vergessen, das wunderbare 1997er Solo-Werk als Hugo, das in Zusammenarbeit mit Ten Mastermind Gary Hughes entstanden ist. Ihr seht also, Namensgeber und Bandleader Hugo Valenti kann auf eine interessante Vergangenheit zurückblicken, die ein paar herausragende Alben begleitet. Seine großen musikalischen Vorbilder waren aber, wie schon erwähnt, die AOR Legenden Journey, bei denen er gerüchtehalber, sogar mal als einer der möglichen Nachfolger von Steve Perry gehandelt wurde. Das hätte natürlich perfekt gepasst, weil seine Stimme, der des großen Mr. Perry doch sehr ähnlich ist. So war es dann eben „nur“ die Tribute Band, mit der Hugo Valenti aber über viele Jahre sehr großen Erfolg hatte. An seiner Seite stehen ausschließlich Musiker, die sowohl „live“, als auch im Studio, mit den Größten des Genres zusammen gearbeitet haben. Saitenvirtuose Robby Hoffman hören wir an der Gitarre, Greg Smith am Bass, Dana Spellman sitzt hinterm Schlagzeug und Lance Millard sorgt am Keyboard für traumhafte Melodien. Als Gast ist an den Tasten zusätzlich noch Steve Ferlazzo mit dabei. „Inception“ ist natürlich ganz klar von der Musik von Journey beeinflusst aber auch andere Genre-Größen der 80er Jahre, wie beispielweise Toto oder Boston, kommen gelegentlich mal zum Vorschein. Bei derart großen und herausragenden Vorbildern, ist es natürlich die logische Folge, dass wir uns hier über ein erstklassiges AOR Album unterhalten, das eine ganze Reihe toller Hits im Angebot hat. Frontiers Records kann stolz darauf sein, diese wunderbare, ambitionierte Band an Bord zu haben, von der man in den nächsten Jahren sicher noch so manches hören wird. Ziemlich viel zu hören gibt es aber bereits jetzt auf „Inception“. 12 Stücke, verteilt auf 52 Minuten, liefern einen facettenreichen Hörspaß, bei dem vor allem die wunderbaren Melodien und die tollen Vocallines, eine wesentliche Rolle spielen. Ein Großteil der Stücke ist im mittleren und unteren Tempo zu Hause und bietet damit einen großen Genuss für die Ohren.

Nach dem wundervollen, instrumentalen, von Robby Hoffman’s Lead-Gitarre geprägtem Intro und Titel-Stück „Inception“, sind es dann Midtempo-Hits, wie beispielsweise „Crazy What Love Can Do“, das mit Toto Akzenten und der starken, rhythmischen Begleitung von Drummer Dana Spellman und Bassist Greg Smith begeistert oder das grandiose „Don’t Wanna Live Without Your Love“, das ganz besonderes Keyboarder Lance Millard ins Rampenlicht stellt. Vor allem der Anfang erinnert dabei ein kleines bisschen an den Journey Jahrhundert-Hit „Don’t Stop Believin‘“. Es gibt aber auch ein paar flottere Stück, ganz vorne dran ist da der rifflastige Melodic Rock Hit „Goin‘ Away“, mit super Melodieführung und brillanter Gitarrenarbeit aber auch „I’ll Be Around“ wird Genre Fans in hohem Maße begeistern. Vielleicht der kraftvollste Song, mit genialen Keys und einer stimmlichen Meisterleistung von Hugo Valenti. Das könnte auch ein Steve Perry nicht besser machen. Es gibt auf „Inception“ auch einen recht hohen Anteil an Balladen, natürlich ebenfalls eine wunderbare Spielwiese für Hugo Valenti, um seiner kraftvollen aber auch stets sehr gefühlvollen Stimme freien Lauf zu lassen. Ganz speziell haben es mir da die sehr emotional geprägten Lieder „In My Heart“ und „September Love“ angetan. Zwei traumhafte Balladen für die Ewigkeit, die sich auch direkt im Ohr festsetzen. Auf dem gleichen hohen Niveau bewegt sich aber auch die aktuelle Single/Video Veröffentlichung „A Friend Like You“. Hier ist dann auch Gastmusiker Ray Herrmann am Saxophon zu hören, der dem Stück das ganz besondere Etwas verleiht. Ein echter Hit!

Hugo’s Voyage zeigen deutlich, dass sie es auch mit eigenen Kompositionen drauf haben, Musikliebhaber zu begeistern. „Inception“ ist ein wunderbares AOR Album geworden, das Genre Fans sicher in große Freude versetzen wird. Sicherlich ist hier und da, noch ein kleines bisschen Luft nach oben, speziell bei der Eingängigkeit der Refrains. Auch etwas dominantere Gitarren würden gelegentlich ganz gut tun. Aber hey, das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau, denn über weite Strecken, ist die Scheibe ein großer Genuss für die Ohren! Herzlichen Glückwunsch an Hugo’s Voyage zu einem tollen Debüt. Ich freue mich jetzt schon auf mehr.

Band

Hugo Valenti (Gesang)
Robby Hoffman (Gitarre)
Greg Smith (Bass)
Dana Spellman (Schlagzeug)
Lance Millard (Keyboard)

Gäste

Ray Herrmann (Saxophone Track 6)
Steve Ferlazzo (Keyboard)

Titel

  1. Inception
  2. Crazy What Love Can Do
  3. Don’t Wanna Live Without Your Love
  4. Sound Of A Broken Heart
  5. Goin‘ Away
  6. A Friend Like You
  7. How Many Times
  8. I’ll Be Around
  9. In My Heart
  10. September Love
  11. The Voyage
  12. When Heaven Makes An Angel
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