Nach nicht einmal ganz 2 Jahren ist die Modern Melodic Metal Band Edge Of Paradise bereits mit einem neuen Album zurück! „Hologram“ ist das 5. Werk der US Amerikaner, das man eigentlich mit nur einem einzigen Wort beschrieben kann, nämlich sensationell! 10/10

Vor fast genau 2 Jahren habe ich meinen Artikel zum Vorgänger Album „The Unknown“ geschrieben und war voll des Lobes und voller Begeisterung. Auch dieses Meisterwerk hatte sich zu Recht schon die volle Punktzahl verdient. Trotz vieler, sehr starker Songs war es damals aber in erster Linie die quantensprungartige Entwicklung der Band und das erschaffene Gesamtkunstwerk, das mich so sehr beeindruckt hat. „Hologram“ hat nun noch einmal eine deutliche Steigerung beim Songwriting zu bieten und es ist hier, vor allem auch die Vielzahl an Einzelhits, die das neue Album so unglaublich stark und einzigartig machen. Da ist wirklich jeder Song ein absoluter Volltreffer. Zudem haben Edge Of Paradise nochmal ein bisschen an der Stilistik gearbeitet. Die musikalische Richtung die sie seit dem „Universe“-Album eingeschlagen haben, wurde zwar konsequent weiter verfolgt aber auch stets ein bisschen weiter entwickelt. Das neue Werk „Hologram“ begeistert mit sehr vielen verschiedenen Einflüssen und es ist eigentlich unmöglich, die Musik von Edge Of Paradise einer eindeutigen Stilrichtung zuzuordnen. Das fängt bei modernem Melodic Metal an und geht über Symphonic, Progressive und Alternative, bis hin zu Industrial, Electro und sogar ein bisschen Dark Metal. Schon seit der gemeinsamen Bandgründung 2011 sind die beiden Hauptsongwriter, Sängerin und Keyboarderin Margarita Monet und Saitenhexer Dave Bates. Das kreative Dreamteam hat sich nun mit „Hologram“ noch einmal selbst übertroffen und nicht weniger als 10 lupenreine Top-Hits komponiert, die an Individualität, Ideenreichtum, Herzblut und Eingängigkeit kaum zu überbieten sind. Sensationelle Melodiebögen, wunderbare, sehr facettenreiche Vocallines, tolle Arrangements, gepaart mit einer ganz starken instrumentalen Performance, aus kraftvollem Gitarrensound und fetten Drums. Dies alles ist natürlich nur möglich mit großartigen Musikern und einer eingespielten Truppe. So sind neben Margarita Monet und Dave Bates auch weiterhin David Ruiz an der zweiten Gitarre und Jamie Moreno am Schlagzeug zu hören. Einziger Neuzugang ist Bassist Kenny Lockwood, der letztes Jahr im April zur Band gestoßen ist. Mit ausführlichen Tour-Aktivitäten dieses und letztes Jahr (vorwiegend in Amerika) und einer gefeierten Show bei der diesjährigen 70000 Tons Of Metal Cruise, wurde der Neuzugang schnell integriert und ist aus dem harmonischen Bandgefüge kaum mehr wegzudenken. Zur Live-Präsenz gibt es noch eine tolle Nachricht auch für die europäischen Fans. Vor wenigen Tagen wurde der Vertragsabschluss mit der Booking Agentur Doomstar Bookings bekanntgegeben. Dies dürfte nun Tür und Tor öffnen, auch für weitreichendere Tourneen in Europa! Zurück zum Album. „Hologram“ bietet noch weit mehr, als eine knappe dreiviertel Stunde großartiger, musikalischer Unterhaltung. Für das neue Werk haben sich Edge Of Paradise, allen voran Stimmwunder Margarita Monet, eine zusammenhängende Storyline ausgedacht. Die bezaubernde Frontlady hat eine virtuelle Welt oder man könnte auch sagen, eine virtuelle Realität erschaffen, in der es um eine sehr geheimnisvolle Gesellschaft von gesichtslosen Menschen geht (The Faceless). Zwar ist dies natürlich alles rein fiktiv gedacht. Wenn man sich aber die heutige Welt betrachtet, so kann man das eine oder andere, sicherlich auch auf unsere eigene Gesellschaft und die „echte“ Realität übertragen. Edge Of Paradise haben ja schon von Beginn an mit namhaften Produzenten gearbeitet. Zunächst war es Michael Wagener, der vor allem in den 80er Jahren mit großen Hardrock Bands, wie beispielsweise Skid Row oder Dokken gearbeitet hat und dadurch Legendenstatus erreicht hat. Zuletzt war es dann Grammy Gewinner Howard Benson, der „The Unknown“ mit produziert hat. Bei „Hologram“ haben die US Amerikaner hauptsächlich mit Mike Plotnikoff zusammengearbeitet, der aber auch schon ein langjähriger Weggefährte von Edge Of Paradise ist und seit vielen Jahren, sowohl an den Alben, als auch der EP „Alive“, mit an den Produktionen beteiligt war. Mix und Master stammt wie zuletzt auch schon, aus der unfehlbaren Hand von Jacob Hansen, dem Produzenten-Genie aus Dänemark. Veröffentlicht wird „Hologram“ wieder über das italienische Label Frontiers Records, bei dem die US Amerikaner seit dem „Universe“ Album unter Vertrag stehen. Die wunderbaren Bandfotos im Booklet und für die Promo, stammen von der großartigen Fotografin Natalia N. Britt. Das brillante Cover-Artwork entstammt der Hand von Alex Ruiz, durchaus in einem etwas ähnlichen Stil, mit dem Margarita Monet auch ihre eigenen Gemälde gestaltet. Ich war mir sogar lange Zeit sicher, es wäre von ihr selbst entworfen worden. Wer die in Armenien geborene Künstlerin kennt, weiß, dass sie neben ihrem großen Talent als Sängerin und Pianistin/Keyboarderin, auch eine tolle Malerin ist und regelmäßig neue, wunderbare Bilder über ihren Webshop anbietet. Nun liebe Leser, wird es aber Zeit für die Musik. Hier meine Eindrücke zu diesen grandiosen Songs, die „Hologram“ so einzigartig und so beeindruckend machen.

Los geht es auch gleich direkt mit dem Titel-Stück „Hologram“, das uns auch thematisch in die Storyline einführt. Die Nummer war zudem, vor einigen Wochen die erste Single nebst Video und hat schon mal ordentlich Appetit auf das neue Album gemacht. Mit Sirenen-Geheul und sattem, modernem und prägendem Riffing geht der Spaß los. Dave Bates und David Ruiz können sich hier von Beginn an sehr gut auszeichnen aber auch die Rhythmus-Abteilung um Drummer Jamie Moreno und Tieftöner Kenny Lockwood hat alle Hände voll zu tun, um für ein tolles Klangerlebnis zu sorgen. Aufgabe mit Bravour erfüllt! Den Stempel für die Authentizität gibt es dann von Margarita Monet, die diesen Song mit ihrer einzigartigen, unfassbar facettenreichen, nochmal deutlich weiterentwickelten Stimme, zu einem ersten, ganz großen Highlight macht. Es ist unglaublich, wie viel Ausdruck und Vielseitigkeit sie besitzt. Ein bestes Beispiel ist der sehr eindringliche Refrain, dem sie auch durchaus mal ein paar wütendere Zwischentöne verpasst. Oben drauf liefert sie noch einige starke Keyboard Sequenzen und macht den unheilvoll wirkenden Mittelteil vorm Solo, zu einem echten Höhepunkt. „This Is Personal“ ist nicht nur deutlich in seiner Botschaft, auch die Musik passt sich dem gut an. Das Stück startet sehr flott, wird dann zum Vers etwas verhaltener, begleitet von tollen Riffs. Margarita Monet haucht die Lyrics ins Mikro, was durchaus auch eine gewisse erotische Note hat. Ein Stilmittel, das die talentierte Sängerin ja bekanntlich sehr gerne nutzt und perfekt beherrscht. Instrumental ist das Lied sehr abwechslungsreich, mit der einen oder anderen Nuance aus dem Alternative Metal, was hervorragend ins Gesamtbild passt. „Soldiers Of Danger“ ist ein Eckpfeiler in der Storyline aber auch das aktuelle Video, das vor ein paar Wochen auf den Markt kam. Nach schwerem, epischem Auftakt, geht es zunächst sanft aber trotz allem, sehr kraftvoll weiter. Eine fette Wand aus den Gitarren von Dave Bates und David Ruiz liefert eine hervorragende Basis, Jamie Moreno und Kenny Lockwood sorgen für die erforderliche Power. Generell wirkt das Stück erhaben, mit sphärischem Klangbild. Ein Stilelement, das Edge Of Paradise auf „Hologram“ häufiger verwenden und das ein fast schon prägendes Mittel geworden ist. „The Faceless“ ist eine wunderbare Halbballade, die mit einer wundervoll gespielten Lead-Gitarre und ein paar schönen, im Hintergrund stehenden Riffs begeistert. Zunächst geht es aber sehr ruhig los. Margarita Monet zeigt sich gefühlvoll und verleiht ihrer Stimme sehr viel Charisma und Tiefgang. Da lässt dann auch die Gänsehaut nicht lange auf sich warten, bei so viel Emotionalität. Ein paar feine, sehr stimmige Arrangements runden das Klangbild ab und geben etwas mehr Volumen und auch die Keys setzen vereinzelte Akzente. Das große Highlight ist fraglos der Refrain, der intensiver kaum hätte inszeniert werden können. Brillant gemacht! Beim folgenden „Dark“ ist der Titel ganz klar Programm. Ein düsteres Lied, mit klarer Tendenz zu Dark/Alternative/Industrial Metal. Das Stück ist sehr facettenreich und filigran instrumentiert. Neben der dunklen Stimmung, ist es auch das Zusammenspiel der schweren Riffs und der wundervollen Melodieführung, das „Dark“ so stark macht. Ein bisschen erinnert mich der Song an die Marilyn Manson – Version des Eurythmics Klassikers „Sweet Dreams (Are Made Of This)“. Der kommerziell gesehen, vielleicht größte Einzelhit des Albums, ist in meinen Augen „Unbeatable“. Ein Stück das unbedingt als Single/Video veröffentlicht werden sollte!! Ich denke das wäre sogar was für die eine oder andere Radiostation. Ein wunderbares Lied im Stile der Dark Romance und Gothic Rock Richtung. Trotz der teils sanfteren Erscheinung, kommen sowohl die Gitarren, als auch die kraftvollen Rhythmen nicht zu kurz. Margarita Monet begeistert mit einer fantastischen Darbietung, die ihren zwischenzeitlichen Höhepunkt in einem gewaltigen Monster-Chorus findet, der eingängiger kaum sein könnte. Ein Hit für die Ewigkeit, bei dem auch die hohe Emotionalität stets greifbar und spürbar ist. Die Größe dieser Nummer ist aber auch der Band selbst ganz offensichtlich bewusst, denn sie stand zuletzt schon im Live-Set. Mit gehauchter Erotik und schwerer Melancholie startet „Don’t Give Up On Me“. Mal ganz ehrlich liebe Leser, das kann so, nur Margarita Monet! Unfassbar stark gemacht. Aber auch Dave Bates und David Ruiz kommen im Verlauf des Stückes wieder voll zum Zug und begeistern mit herausragenden Riffs und filigraner Lead-Gitarre. Der Song nimmt nach und nach immer mehr Fahrt auf und wird von Kenny Lockwood und Jamie Moreno großartige angetrieben. Super Songaufbau! „One More Time“ ist grundsätzlich ein wuchtigeres Stück, mit Fokus auf die instrumentale Vielseitigkeit. Dennoch ist das Lied emotional intensiv wie fast kein anderes, was vordergründig an der unglaublich tiefgehenden und eindringlichen Vocalline liegt. Das ist in allen Fasern des Körpers zu spüren. Die tolle Dramaturgie und ein paar großartige Arrangements runden das Klangerlebnis ab. Ein Song, gemacht für die Dauerschleife! „Basilisk“ wurde unlängst schon als Single veröffentlicht aber bislang ohne bewegte Bilder. Das Stück ist geprägt von modernem, druckvollem Gitarren-Sound und ein paar gut integrierten Keyboard und Synths Sequenzen. Zum Refrain öffnet sich der Song dann noch etwas mehr und offenbart einen sehr opulenten Hörspaß. Eine ausdrucksstarke und abwechslungsreiche Nummer, die zum Ende hin nochmal merklich an Intensität zunimmt. Das bringt uns dann auch leider schon zum Final-Track des Albums, der es aber nochmal in sich hat. „Another Life“ kommt mit ziemlich finsterer Grundstimmung daher und zunächst eher verhaltenem Tempo. Im Weiteren ist aber genau das die große Variabilität, mit so mancher Steigerung und vielen Wendungen. Der Spannungsaufbau ist grandios kreiert worden und musikalisch ganz fantastisch umgesetzt. „Another Life“ ist ein sehr facettenreicher Song, bei dem sich Margarita Monet noch einmal mit all ihrer Ausstrahlung und Emotionalität zeigen kann. Speziell der Refrain ist an epischer Größe und majestätischem Klangvolumen nur schwer zu schlagen. Dave Bates, David Ruiz und Kenny Lockwood lassen ihre Finger glühen und auch Jamie Moreno gibt noch einmal alles hinter seinem Drum-Kit. „Another Life“ ist ein brillanter Schlusspunkt, für ein perfektes Album!

Edge Of Paradise legen sich die Latte zu ihrem jeweils nächsten Album immer ganz schön hoch. Wenn man diese Hürden aber so spielerisch und phänomenal meistert, wie es die in Los Angeles basierten US Amerikaner in den letzten Jahren gemacht haben, dann ist das eine große Freude für die Fans und auch ein toller Erfolg für die Band selbst. „Hologram“ ist ein geniales Meisterstück geworden, das zumindest bei Genre-Fans, am Ende des Jahres, weit oben in den Hitlisten stehen wird! Zweifelsohne, ein echtes Highlight und ein weiterer, großer Schritt nach vorne, für die sympathische Truppe aus dem sonnigen Kalifornien. Herzlichen Glückwunsch an Edge Of Paradise zu diesem sensationellen und unglaublich facettenreichen Werk, dem ich aus tiefstem Herzen und voller Überzeugung, die maximale Punktzahl gebe. Das ist mehr als verdient! Release Day für „Hologram“ ist der 14.07.2023!

Band

Margarita Monet (Gesang, Keyboard)
Dave Bates (Gitarre)
David Ruiz (Gitarre)
Kenny Lockwood (Bass)
Jamie Moreno (Schlagzeug)

Titel

  1. Hologram
  2. This Is Personal
  3. Soldiers Of Danger
  4. The Faceless
  5. Dark
  6. Unbeatable
  7. Don’t Give Up On Me
  8. One More Time
  9. Basilisk
  10. Another Life
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