Kann die folgende Schlagzeile wohl wahr sein? „Die Bochumer Metal-Heroen Dawn Of Destiny liefern mit ihrem neuen Werk „To Hell“ das Album des Jahres 2015 ab!“

Ja zur Hölle, sie ist war. Zumindest für den Schreiberling dieser Zeilen. Vielleicht kann ich Euch ja auch überzeugen.

Wenn mir nach Erscheinen des Nightwish-Albums im Frühjahr dieses Jahres jemand gesagt hätte, da kommt noch mal ein Scheibchen in 2015 auf den Markt das noch gewaltiger ist, so hätte ich bestenfalls ein müdes Lächeln entgegnet. OK, das Lächeln ist mir nun quasi im Gesicht eingefroren, denn der Ruhrpott-Fünfer Dawn Of Destiny hat mich eines Besseren belehrt. Ich habe in den letzten Jahren eher selten ein besser produziertes aber ganz sicher kaum ein abwechslungsreicheres Stück Musikgeschichte in Händen gehalten. Auf „To Hell“ vereinen Jeanette Scherff und ihre Jungs Stilelemente aus Symphonic-, Gothic-, Power- und klassischem Heavy Metal in einer derart zielsicheren und gekonnten Art, dass einem bereits nach dem ersten Durchlauf regelmäßig die Luft weg bleibt. Von der ersten bis zur letzten Note ein vor Kraft und Spielfreude strotzendes Meisterwerk. Großartige Melodien, überragende Vocallines die sofort im Ohr bleiben und unglaublich variantenreich komponierte Songs, die nicht bombastischer klingen könnten. Veredelt werden diese Stücke von herausragenden Gesangsleistungen. Die weibliche Stimme hat seit 2010 Jeanette Scherff inne. Die mal als Rockröhre, mal auf Musical-Niveau glänzen kann, die aber auch mit extrem warmer und angenehm dunkler Stimme, ruhigere Passagen stets kraftvoll vertont. Die männliche Stimme gehört Gründungsmitglied Jens Faber. Bassist und Hauptkomponist. Der ebenfalls mit einer unglaublichen Vielseitigkeit agiert. Ob das nun die Growls sind, die klare Stimme ist oder gar ein klein wenig klassischer Tenor, man hat beinahe den Eindruck, dass auf dem Album eine Vielzahl verschiedener Stimmen zu hören sind. Es sind aber außer Jeanette und Jens lediglich noch Zak Stevens (Savatage, Circle II Circle) bei dem Song „Only The Ocean Knows“ und Björn Strid (Soilwork) bei „Burn In The Fire“, als Gastsänger mit von der Partie. Dies ist aber natürlich auch ein weiteres Qualitätsmerkmal für dieses musikalische Highlight in 2015. Es ist zwar fast ein Frevel nicht jeden Song von „To Hell“ einzeln zu besprechen aber das würde hier eindeutig den Rahmen sprengen. Neben den bereits genannten Stücken mit Gastbeteiligung, möchte ich noch folgende Songs besonders auch als Anspieltipps hervorheben: „From Paradise“, „To Hell“, „Hateful Heart“, „Light In The Night“, „Life“ und abschließend die gigantisch gesungene Ballade „Forgive“. Bei diesen Liedern wird für mein Empfinden, die Größe dieses Langspielers am besten erkennbar. Hymnisch, filigran, stimmungsvoll und energiegeladen. Die restlichen Tracks von Dawn Of Destiny’s sechstem Studioalbum sind aber beileibe keinen Deut schlechter.

Also, wer auf große Melodien, starke Power und überragende Chöre steht, sollte hier dringend ein Ohr riskieren oder besser gleich dem Sounddealer seines Vertrauens eine Kopie abkaufen. All diejenigen unter Euch, die sich in den oben genannten Metal-Stilrichtungen zu Hause fühlen und „To Hell“ nicht magisch finden, sollten es dann vielleicht besser bei Helene Fischer versuchen. Sorry Helene, ist nicht böse gemeint. Kleiner Scherz zum Abschluss.;-))

 

Band:

Jeanette Scherff (Gesang)
Felix Rodermund (Gitarre)
Jens Faber (Bass und Gesang)
Dirk Raczkiewicz (Keys)
Philipp Bock (Schlagzeug)

 

Titel:

  1. Hide Our Sorrow
  2. Fire
  3. From Paradise
  4. To Hell
  5. Scream
  6. Hateful Heart
  7. Burn In The Fire
  8. Only The Ocean Knows
  9. Light In The Night
  10. Destroy My World
  11. Belief
  12. Life
  13. Forgive
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