Auf das Debüt der in Deutschland basierten Power Metal Band All For Metal, warten viele Fans schon eine ganze Weile, voller Vorfreude. Nun ist es endlich soweit. „Legends“ wird am 07.07.2023 veröffentlicht und darf in fast jeder Hinsicht, als ein Album der Superlative bezeichnet werden! 9,5/10

Der Lebenslauf von All For Metal passt bislang zwar noch locker auf eine Seite, was die deutschen Power Metaller aber inhaltlich vorzuweisen haben ist gewaltig. Der erste Arbeitsnachweis trägt den starken Titel „Legends“ und kommt mit den besten Empfehlungen und Beurteilungen daher. Den Grundstein haben die beiden Sänger und Hauptprotagonisten Tim „Tetzel“ Schmidt (Asenblut) und Antonio Calanna (ex- DeVicious) gelegt. Beide Musiker sind große Anhänger traditioneller Heavy Metal Klänge und auch ganz offensichtlich, Fans der nordischen Mythologie, die, wie bei so vielen Power Metal Bands, die thematische, inhaltliche Basis bildet. Die Musik soll Menschen vereinen und gerade der Heavy Metal, in all seinen vielen verschiedenen Facetten, ist ja bestens bekannt dafür, dies immer wieder aufs Neue zu erreichen. So wurden dann die Intention des Albums und die Ideologie der Band, schnell und klar definiert. Der Bandname darf hier auch gleichzeitig als Zeichen verstanden werden, was sich im gleichnamigen Opener, respektive der ersten Single, deutlich widerspiegelt. Man nehme hier nur die Textzeile „It’s all for Metal and Metal for all“. Mehr Aussagekraft braucht es wohl nicht und auch der berühmte Leitspruch der drei Musketiere, steckt da durchaus ein bisschen mit drin. Eben jene erste Single „All For Metal“, die mit starker Promotion-Arbeit des Labels AFM Records vermarktet wurde, hat schon im Herbst vergangenen Jahres viele Power Metal Fans aufhorchen lassen. Die Reaktionen waren derart gewaltig, dass der Entschluss schnell gefasst wurde, möglichst zügig ein komplettes Album zu veröffentlichen. Antonio Calanna und Tim „Tetzel“ Schmidt haben sich mit Elephant Music und deren Produzententeam unter der Leitung von Hardy Krech zusammen getan und ein sensationelles Album erschaffen. Viele von euch werden bei der genannten Produktionsfirma aufhorchen. Ja, das ist das selbe Team, das auch schon an vielen Hits von Beyond The Black, Kissin‘ Dynamite und Exit Eden, teils federführend, mit beteiligt war. Die Kooperation hat in jedem Fall exakt das erreicht, was man sich vorgenommen hat, nämlich ein lückenloses, sehr eingängiges und wirklich gewaltiges Power Metal Album mit nordischer Prägung, zu erschaffen. Natürlich werden dabei sehr viele Klischees bedient, das macht es aber durchaus noch ein bisschen liebenswerter. Und für Fans traditioneller Metal Klänge, ist „Legends“ eine Offenbarung, wenn nicht gar ein anbetungswürdiges und göttliches Artefakt. Dazu passt natürlich, dass über dem gesamten Album eine große Portion Manowar Pathos schwebt. All For Metal müssen sich vor frühen Heldentaten dieser Legenden aber zu keiner Zeit verstecken! Rein musikalisch, auch wegen der beiden Stimmen, sehe ich die vorwiegenden, stilistischen Verwandtschaften aber eher bei HammerFall und Brothers Of Metal, gewürzt mit ein bisschen Sabaton und Gloryhammer. Die Einflüsse und das Klangbild sind damit gut definiert. Was „Legends“ aber so besonderes macht, ist das große Gespür für überragende Melodiebögen, herausragende, unfassbar eingängige Refrains und eine absolut mitreißende Ausstrahlung. Die Stücke sind zudem, ganz ausgezeichnet arrangiert und allesamt, perfekt auf den Punkt komponiert. Keine Überlängen, keine Spielereien, absolut gradlinig und mit einem Hit-Faktor, der jede Skala sprengt. Aber all dies ist natürlich kein Wunder, wenn ein erfahrenes und versiertes Produzententeam, mit ebenso starken und talentierten Musikern zusammen kommt. Es wird Zeit, euch auch noch den Rest der Mannschaft vorzustellen. Neben den zwei außergewöhnlichen Sängern Tim „Tetzel“ Schmidt und Antonio Calanna, hören wir an den Gitarren, die beiden Damen Ursula Zanichelli und Jasmin Pabst, mit grandioser und filigraner Arbeit. Am Tieftöner begeistert Florian Toma und hinter der Schießbude tobt sich Leif Jensen aus. Zusammen sind die sechs Musiker eine sehr starke Truppe, die All For Metal, über kurz oder lang, sogar zu einer Kultband machen könnte. Erste gemeinsame Live-Erfahrungen gab es auch schon, unter anderem beim Metal Fest in Tschechien, mit einem sehr gefeierten Auftritt, bei dem sogar Show-Girls zum Einsatz kamen. Für All For Metal vielleicht der Beginn einer Tradition, in den 80er Jahren, ja eigentlich ganz normal. Um ein so tolles Album auch optisch ansprechend und verkaufsfördernd zu gestalten, brauchte es natürlich ein ausdrucksstarkes und möglichst polarisierendes Cover Artwork. Dies hat Hiko Kramer beigesteuert und damit einen tollen Job gemacht! Ein Großteil der eindrucksvollen Bilder, die teils auch für die Promo genutzt wurden, stammen von Natalia Enemede, die ja zuletzt auch mit Ad Infinitum und The Dark Side Of The Moon zusammen gearbeitet hat. Starten wir aber nun durch und begeben uns auf eine 38-minütige, sehr aufregende Reise, durch das musikalische Universum von All For Metal und ihrem Monster-Debüt „Legends“!

Ich hatte es schon angedeutet, den Anfang macht die erste Single „All For Metal“. Eine der größten Metal Hymnen, die mir je begegnet ist und vielleicht der größte „Manowar“-Hit, der gar nicht von Manowar ist. Vielleicht so etwas wie Manowar 2.0? OK, das musste jetzt sein, weil das Stück auch einfach mindestens so genial ist, wie beispielsweise „Kings Of Metal“. Einigen wir uns auf eine Hommage an die Legenden, denn so lautet ja auch der Album-Titel. Los geht „All For Metal“ mit kraftvollen Hammerschlägen. Das sorgt für eine authentische Ausstrahlung. Mit der druckvollen Gitarren-Arbeit von Jasmin Pabst und Ursula Zanichelli geht das Stück gut voran und reißt den geneigten Zuhörer unweigerlich mit. Der erfolgreiche und begeisterte Kraftsportler Tetzel singt den ersten Gesangspart mit viel Power in der tiefen Stimme, Antonio Calanna übernimmt dann wenig später. Überhaupt ergänzen sich diese beiden so extrem unterschiedlichen Stimmen ganz ausgezeichnet. Bester Beweis ist dann der epische, erhabene mega Refrain, der mit eingebauter Botschaft und einer guten Portion Dramatik, für eine Metal Hymne für die Ewigkeit sorgt. Ein ganzes Stück flotter ist „Goddess Of War“. Angetrieben von der druckvoll agierenden Rhythmus-Abteilung um Florian Toma und Leif Jensen, geht der Song ziemlich rasant los und liefert unglaublich viel Energie. Ein paar Arrangements sorgen für noch etwas mehr Klangvolumen, die beiden Sänger glänzen solo und zweistimmig. Speziell beim Chorus hat Antonio Calanna das Heft in der Hand und gibt dem Song eine majestätische und sehr intensive Ausstrahlung. Außerdem ist hier der Ohrwurm-Faktor ziemlich hoch. Es gibt sicher keine nordisch geprägte Power Metal Band, die nicht wenigstens einen Song im Repertoire hat, wo Valhalla besungen wird. So darf dies natürlich auch hier auf dem All For Metal Debüt nicht fehlen. „Born In Valhalla“ war schon vor einigen Monaten die 2. Single aus dem Album. Die Damen begeistern mit grandiosen Riffs und brillanten Leads. Das Lied wirkt fast ein wenig wild und reitet zügig dahin. Starke Keys harmonieren prächtig mit den Gitarren. Der Songaufbau ist super gelungen und führt mit abwechselnden Stimmen geradewegs hin zu dem nächsten Power-Refrain, mit dem jedes Metal-Publikum dieses Planeten, in höchste Begeisterung versetzt wird. Ganz klar, ein Paradestück für die Bühne mit allerbesten Mitsing-Lyrics. Die 3. Single von „Legends“ widmet sich Thor. „Raise Your Hammer“ ist eine opulente, epische Power Metal Granate, bei der sogar die nordischen Gottheiten blass werden würden. Stilistisch, ganz klar im Fahrwasser von Brothers Of Metal aber nicht nur, weil Tetzel’s Stimme an mancher Stelle, sehr an deren Sänger Mats Nilsson erinnert. Es ist auch die folkige Note und der nordische Pathos, was zusammen diesen Eindruck erweckt. Basser Florian Toma und Drummer Leif Jensen haben hier so manchen dominanten Moment für sich aber auch Jasmin Pabst und Ursula Zanichelli können sich einmal mehr in den Vordergrund spielen, mit gewaltigen Riffs und feinem Solo. Das Stück ist sehr stimmungsvoll, geht direkt ins Ohr und der Refrain ist das gigantische Sahnehäubchen oben drauf! Bei „Hear The Drum“ ist der Titel Programm. Gleich zu Beginn prägen die Drums von Leif Jensen das Klangbild, schön unheilvoll und dramatisch aus dem Hintergrund. Im Weiteren ist die Nummer eher wuchtig, mit dominanten Gitarren. Die Vocals, speziell der Chorus, wirkt erhaben und durch die Backings auch sehr voluminös. Es fällt mir schon schwer, unter all diesen mega Hits, auch ein paar persönliche Top-Highlights hervorzuheben. Ganz weit vorne ist dabei der Song „Run“. Eine unfassbar energiegeladene Nummer, die ihrem Titel alle Ehre macht und quasi alles überrennt, wenn man so will. Mit hohem Tempo und brachialen Riffs treibt das Stück vorwärts und reißt unterwegs alles mit, auch den begeisterten Zuhörer. Der stimmliche Wechsel von Tim „Tetzel“ Schmidt und Antonio Calanna kommt hier ganz besonderes gut zum Tragen. Tetzel eher mit den Schlagwörtern, mit viel Power in der Stimme und Antonio mit sehr viel Intensität und einer unfassbar genialen Performance beim Refrain und der vorangestellten Bridge. Die Melodie geht von Null auf Hundert ins Gehörzentrum und bleibt dort gefangen für immer und ewig. Ihr meint ich trage hier ein bisschen zu dick auf? OK, natürlich spricht aus mir die Begeisterung aber wenn ihr demnächst alle in den Genuss dieser Wahnsinns Nummer kommt, werdet ihr mir beipflichten, versprochen! Das wäre eigentlich auch etwas für eine Single Veröffentlichung. „Prophecy Of Hope“ ist ein mystisches, kurzes Stück, das mit gesprochenem Wort und ein wenig Dramatik, die Einleitung zum nachfolgenden „Mountain Of Power“ bildet, einer der letzten Video Veröffentlichungen aus dem Album. Mit schweren Riffs können sich Ursula Zanichelli und Jasmin Pabst auszeichnen und prägen somit auch diesen unglaublich kraftvollen Song. Ihr merkt was? Die Musik passt hier auch immer zum Song-Titel oder umgekehrt! Quasi im Galopp geht die Nummer voran. Mit viel Klangvolumen und einem recht bombastischen Chorus, wird der Hörspaß hervorragend abgerundet. Antonio Calanna agiert mit sehr viel Charisma, Tetzel steuert neben tollen Gesangspassagen auch noch ein paar spoken words bei. Ein weiterer persönlicher Top-Favorit von mir ist „Fury Of The Gods“, das ebenfalls schon mit bewegtem Bildmaterial veröffentlicht wurde. Hier gibt es einen stilistischen Mix aus Sabaton und HammerFall. Dieser Eindruck wird neben der musikalischen Ausrichtung, auch sehr stark von den beiden Stimmen erweckt. Der wandlungsfähige Muskelmann Tetzel, klingt hier über weite Strecken stark nach Sabaton-Fronter Joakim BrodénAntonio Calanna hingegen, könnte auch als stimmlicher Zwilling von HammerFall Legende Joacim Cans durchgehen. Übrigens nicht nur bei diesem Song, fast immer, bei den höheren Tönen. Auch die Damen an ihren Gitarren wissen in hohem Maße zu begeistern, mit sensationeller Lead und ein paar richtig satten Riffs, teils begleitet von ein paar gut installierten Keys. Die epische Größe dieser Hymne wird dann beim Refrain erkennbar, mit dem das Stück seine wahre Energie und Größe offenbart. Unfassbar gut!! „The Day Of Hammerfall“ wurde mit ein paar schönen orchestralen Arrangements verfeinert, die gleich zu Anfang für etwas Opulenz sorgen. Kraftvolle, mitunter fast Metallica-artige Riff-Passagen und die extreme Rhythmus Power von Florian Toma und Leif Jensen, bilden ein druckvolles Grundgerüst. Das Lied verfügt erneut über einen sehr gut inszenierten Spannungsbogen und eine ganz brillante Melodieführung. Die Nummer ist durchaus auch abwechslungsreich, mit variablem Tempo. So gibt es neben vielen energetischen Sequenzen, auch einen kurzen, sanften Mittelteil, mit dem nochmal ordentlich Kraft getankt wird, für ein starkes Songfinale. Und dies bringt uns dann leider auch schon zum Ende dieses fantastischen Albums. „Legends Never Die“ ist die aktuelle Single, nebst wunderbarem Video und vielleicht auch so etwas, wie das verkappte Titel-Stück. Der Song wurde hier und da schon mal als Ballade beschrieben. Also, das Lied ist sicher das ruhigste auf dem All For Metal Debüt aber ich würde es bestenfalls, als Powerballade titulieren. Das Stück ist eine epische Midtempo Hymne mit sehr hoher Intensität, teils auch recht gefühlsbetont intoniert. Tim „Tetzel“ Schmidt und vor allem Antonio Calanna begeistern mit einer unfassbar starken Gesangsleistung. Der Chorus gehört zu den Stärksten die ich je gehört habe, geht wahnsinnig tief rein und ist auch ein ganz brutaler Ohrwurm. Überhaupt, ist die Vocalline das ganz große Highlight bei diesem grandiosen Album-Abschluß. Viele von euch haben den Song sicher schon gehört und teilen meine Begeisterung. Speziell der letzte Refrain transportiert so viel Kraft und Emotionalität, da kann man sich gegen eine Gänsehaut Attacke nur schwer zur Wehr setzen. Damit könnten All For Metal sogar die alten nordischen Götter berühren und vielleicht ein bisschen milde stimmen.

All For Metal haben sich aufgemacht, um am Thron des Power Metal Olymps mal richtig kräftig zu rütteln! Sicher werden sie mit „Legends“ keinen Innovationspreis gewinnen aber Genre Fans werden viele Lobeshymnen singen und mit großer Begeisterung die Konzerthallen stürmen. All For Metal haben mit ihrem Debüt-Album zweifelsfrei ein episches Meisterwerk für die Ewigkeit erschaffen. „Legends“ sendet aber auch eine tolle Botschaft für Einheit, Einigkeit und Zusammengehörigkeit, Werte, die gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig sind. „It’s all for Metal and Metal for all!“ Herzlichen Glückwunsch an alle Musiker und das Produzententeam von All For Metal zu einem herausragenden Debüt! „Legends“ wird am 07.07.2023 losgelassen, um die Welt im Heavy Metal zu vereinen.

Band

Tim „Tetzel“ Schmidt (Gesang)
Antonio Calanna (Gesang)
Ursula Zanichelli (Gitarre)
Jasmin Pabst (Gitarre)
Florian Toma (Bass)
Leif Jensen (Schlagzeug)

Titel

  1. All For Metal
  2. Goddess Of War
  3. Born In Valhalla
  4. Raise Your Hammer
  5. Hear The Drum
  6. Run
  7. Prophecy Of Hope
  8. Mountain Of Power
  9. Fury Of The Gods
  10. The Day Of Hammerfall
  11. Legends Never Die
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