Mit Elettra Storm geht ein weiterer, hell strahlender Stern am italienischen Power Metal Firmament auf! Mit ihrem herausragenden Debüt „Powerlords“ bringen sie die Augen von Genre Fans zum Leuchten! 9 glanzvolle Hymnen, jede einzelne trifft ins Schwarze! 9,5/10

Es ist absolut beeindruckend, wie sich die italienische Metal Szene in den letzten Jahren entwickelt hat. Man könnte fast schon behaupten, Italien wäre das neue Schweden. Speziell in der Melodic-/Symphonic und Power Metal Ecke, sind dort in den vergangen Jahren derart viele großartige Bands empor gekommen, die so unglaublich starke Alben veröffentlicht haben, dass ich fast schon von einer neuen Bewegung sprechen möchte. Was haltet ihr davon, diese aktuelle Ära als die New Wave Of Italian Power Metal (NWOIPM) zu bezeichnen? Aber wie auch immer. Elettra Storm, um die es ja nun in diesem Artikel geht, gehören definitiv zu den stärksten Newcomern ihrer Heimat und sind eine Band, die man als Genre Fan unbedingt kennen sollte! Es muss wohl irgendwann in der ersten Hälfte 2022 gewesen sein, als die Truppe als solches, erstmals zusammen gekommen ist. Fortan hat sich die Band ans Werk gemacht, die Songs für ihr Debüt zum Leben zu erwecken. Aufgrund von bereits bestehenden Verbindungen war dann wohl auch der Vertrag bei Scarlet Records, nur noch eine Formsache. Dann will ich euch auch gleich die Musiker kurz vorstellen. Ich fang mal mit dem kreativen Kopf an. Hauptsongwriter, Keyboarder und Bassist bei Elettra Storm ist Davide Sportiello, einigen vielleicht auch von der Modern Melodic/Symphonic Metal Band Sinheresy bekannt. Am Mikro begrüßen wir das neue italienische Stimmwunder Crystal Laura Emiliani. An der Gitarre und ebenfalls mit einigen Vocal-Parts, hören wir Francis D. Mary, der sich auch mit ein paar Arrangements und Teilen der Produktion beschäftigt hat. Die zweite Gitarre spielt Matteo Antoni und für ordentlich Drum-Power sorgt Matteo Norbedo. Gastauftritte haben Lorenzo Pasutto (Sinheresy) und Simone Mularoni (DGM), jeweils an der Gitarre. Letzterer ist ja auch ein bekannter Tontechniker, der unter anderem, den beiden aktuellen Monster-Alben von Temperance und Twilight Force den letzten Schliff verpasst hat. Simone Mularoni war somit auch beim Elettra Storm Debüt für Mix und Master zuständig. Unnötig zu erwähnen, dass er seinen Landsleuten für ihr Erstwerk, einen sensationellen Sound verpasst hat. Auch das Cover-Design kann sich sehen lassen, dafür hat Beatrice Demori Sorge getragen. Tolle Arbeit! „Powerlords“ ist ein Album von gewaltiger Größe geworden. Musikalisch/Stilistisch gibt es einen Mix aus Frozen Crown und Twilight Force, gewürzt mit ein bisschen Rhapsody aus deren Anfangsjahren. Ja, man kann sich wirklich schlechtere Vorbilder aussuchen. Natürlich gelingt es Elettra Storm ihre eigene, authentische Marke zu etablieren. Dies gelingt zum einen, mit der kraftvollen, vielseitigen und unglaublich ausdrucksstarken Stimme von Crystal Emiliani aber auch durch die große individuelle Klasse der Instrumentalisten. Ich möchte hier nochmal ganz besonderes die Gitarristen hervorheben, die über die ganzen 40 Minuten Spieldauer, eine echte Glanzleistung vollbracht haben. Was ebenfalls alle Stücke gemeinsam haben, ist die sehr große Vielseitigkeit, die natürlich bereits im Songwriting ihren Ursprung hat. Die meist ziemlich flotten Songs sind mit vielen Breaks, guten Übergängen und einer ganzen Reihe an tollen Ideen ausgestattet. Das hält die Spannung permanent hoch und sorgt für besten Unterhaltungswert. Die Melodiebögen sind einfach nur großartig kreiert und gehen super ins Ohr. Gleiches gilt für die Refrains, die sich gleich beim ersten Durchlauf nachhaltig festsetzen können und einen hohen Wiedererkennungswerk haben. Klassische Arrangements sind nur vereinzelt und wohl dosiert zu finden, dann aber sehr stark und absolut songdienlich installiert. Wesentlich deutlicher kommen die brillant gespielten Keyboard-Sequenzen von Davide Sportiello zum Tragen aber auch hier wurde das perfekte Maß bzw. die ideale Harmonie gefunden. Angetrieben mit den druckvollen Drums von Matteo Norbedo hat bei allen Stücken der melodische Power Metal ganz klar die Oberhand und wir bekommen 9 abwechslungsreiche, kraftvolle und epische Hymnen zu hören. Allesamt mit einem Ziel, nämlich den begeisterten Zuhörer vom Sitz zu reißen.

Wir erleben starke, individuelle Power Metal Hits, die auch beste Eignung als Single/Video Veröffentlichungen haben, wie zum Beispiel der grandiose Opener „Higher Than The Stars“, mit dem sich Elettra Storm vor ein paar Monaten den Fans vorgestellt haben. Den Youtube Clicks zu Folge, ist die Nummer eingeschlagen wie eine Bombe. Ähnliches gilt aber wohl auch für die Single „Redemption“, eine epische Hymne mit tollem Duett zwischen Crystal Emiliani und Francis D. Mary. Eine brillante Vorstellung beider Stimmen, zu wirklich gewaltiger, instrumentaler Power. Sie können es aber auch mit etwas gemäßigtem Tempo. Da ist zum einen, die etwas rhythmischer angelegte, super eingängige Mid-Tempo Rakete „Origin Of Dreams“ inklusive Ohrwurm-Melodie, zu der es auch schon bewegtes Bildmaterial gibt und zum anderen, die sensationelle, hymnische Power-Ballade „Alone“, die zu den stärksten ihre Art gehört, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Fraglos der emotionale Höhepunkt des Albums, mit ganz viel Tiefgang. Dann gibt es auch noch kraftvolle, energetische Knaller, wie „Heirs Of The Descent“, „Sacrifice Of Angels“ oder das finale „Voices In The Wind“. Sehr facettenreich komponiert und dargeboten, mit unglaublich viel Spielfreude und großer Frische. Auch wieder mit zweistimmigem Vortrag, wenngleich Crystal Emiliani jeweils den größeren Anteil für sich hat. Und dann gibt es da noch meine beiden Top-Favoriten! Da wäre „Spirit Of The Moon“, das mit toller Grundstimmung und ganz brillanter Lead-Gitarre begeistert. Der Songaufbau ist grandios, mit schöner Steigerung, hin zum mega guten Chorus. Das Lied ist sehr melodiös, geht super ins Ohr, ist aber dennoch auch recht kraftvoll instrumentiert. Auch hier sind es die große Abwechslung und die ideenreiche Umsetzung, die das Stück so spannend und unterhaltsam machen. Die aller größte Hymne des Albums und für mich, eine der eindrucksvollsten Power Metal Granaten der letzten Jahre, ist das Titel-Stück „Powerlords“! Das Klangbild ist opulent, garniert mit ein wenig Dramatik. Die Nummer geht rasant vorwärts, angetrieben von der unbändigen Drum-Power von Matteo Norbedo. Geprägt, einmal mehr, von der brillanten Gitarren-Arbeit von Fancis D. Mary und Matteo Antoni. Das Stück kommt mit derart viel Energie aus den Kopfhörern geschossen, dass einem förmlich die Luft weg bleibt. Und als Krönung gibt es einen absolut epischen Refrain, der mit majestätischer Eleganz über dem Song thront und so dermaßen gut ins Ohr geht, dass man trotz aller instrumentaler Härte, Gänsehaut bekommen kann! Das ist unfassbar gut gemacht! Die besondere Tiefe und Intensität beim Chorus wird durch die zweistimmige Darbietung erreicht, die hier einmal mehr zeigt, wie großartig Crystal Emiliani und Francis D. Mary harmonieren. Das große Lob geht aber auch an Davide Sportiello, der nicht nur tolle Keys zu dem Lied beigetragen hat, sondern dem damit auch ohne Zweifel, das ganz große Meisterstück als Komponist gelungen ist! Eine perfekte Nummer für die Bühne (auch zum Mitsingen) aber eigentlich auch, als Single/Video Release!

Elettra Storm bereichern die italienische Metal Szene um ein weiteres, ganz großes Highlight! Wenn ich mir derart gewaltige und absolut brillante Debüts anhöre, wie „Powerlords“, stelle ich mir manchmal die Frage, wo soll denn da eigentlich die Reise noch hingehen? Denn recht viel besser als perfekt geht ja eigentlich nicht oder? Aber ich bin mir sicher, Elettra Storm haben sich für die Zukunft noch ein bisschen was aufgehoben. Lasst uns nun erst mal ihr geniales Debüt „Powerlords“ gebührend feiern, denn dazu gibt es allen Grund! Herzlichen Glückwunsch an Elettra Storm, zu einem wahren Meisterwerk, italienischer Power Metal Manufaktur!

Band

Crystal Laura Emiliani (Gesang)
Francis D. Mary (Gitarre, Gesang)
Matteo Antoni (Gitarre)
Davide Sportiello (Bass, Keyboard)
Matteo Norbedo (Schlagzeug)

Titel

  1. Higher Than The Stars
  2. Redemption
  3. Origin Of Dreams
  4. Powerlords
  5. Alone
  6. Heirs Of The Descent
  7. Sacrifice Of Angels
  8. Spirit Of The Moon
  9. Voices In The Wind
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