Die Alternative Rock/Metal Band Smash Into Pieces hat unlängst ihr 8. Studio-Album veröffentlicht! „Ghost Code“ bietet ein wahres Feuerwerk an eingängigen Top-Hits und ist vielleicht das bislang stärkste und kompletteste Album der Schweden! 9/10

Smash Into Pieces wurden 2008 gegründet und hatten bereits von Beginn an, ein großes Talent dafür, einprägsame Hits zu schreiben. Als bestes Beispiel kann man da „A Friend Like You“ nennen. Ein mega Karriere-Highlight der Band, dass das 2013er Debüt „Unbreakable“ überstrahlt hat. Durch den Einstieg von Drummer/Keyboarder The Apocalypse DJ, kurz APOC genannt, hat sich die Musik von Smash Into Pieces, nach und nach merklich verändert. Es kamen immer mehr elektronische Elemente dazu, die durchaus auch an Bands wie Amaranthe erinnern, mit denen sie vor allem in den frühen Jahren ihrer Laufbahn, mehrfach auf Tour waren. Trotz der stilistischen Veränderungen und der deutlich poppigeren Elektro-Sound Ausrichtung, haben Smash Into Pieces nie ihre Alternative Rock/Metal Wurzeln vergessen. Auch heute noch sind schwere Gitarrenriffs ein wesentliches und prägendes Element. Dafür sorgen Per Bergquist und Benjamin „Banjo“ Jennebo, die beide schon seit 2008 mit an Bord sind, ebenso wie Sänger Chris Adam Hedman Sörbye, der den Songs mit seiner charismatischen und fast unverwechselbaren Stimme, die große Ausdrucksstärke und Tiefe verleiht. Er beherrscht die unschätzbare Kunst die gefühlvollen und kraftvollen Passagen bestens zu kombinieren und gehört in beiden Bereichen, zu den stärksten Sängern im gesamten Rock und Metal Genre. Mit dem Einbinden der umfangreichen E-Drums und den ganzen anderen technischen Spielereien, ist dann auch nach einer Weile die Position des Bassisten weggefallen. Egal welches der vergangenen Alben man nimmt, jedes hatte ein paar wirklich große Hits zu bieten und die kompositorische und musikalische Entwicklung, ging mitunter fast sprunghaft voran. Stilistisch würde ich eine Mischung aus Linkin Park, Amaranthe und Daughtry, als ganz gute Beschreibung sehen. Bereits ganz kurz nach der Veröffentlichung ihres vorherigen Werkes „Disconnect“, das solche mega Knaller wie „The Rain“ und „Throne“ beinhaltet, ging es in guter alter Tradition der Band, bereits mit den Single/Video Veröffentlichungen fürs nächste Album weiter. Ende 2022 startete man mit dem finsteren, sogar etwas mystischen „Sleepwalking“ die neue Ära zum aktuellen Werk „Ghost Code“. Speziell in ihrer schwedischen Heimat war die hochtalentierte Rock/Metal Band schon von Beginn an auch in den Charts vertreten. Ihr Bekanntheitsgrad, ihre Offenheit und vielleicht auch die Neugier, haben sie dann dazu gebracht, sich 2023 für das Melodifestivalen zu bewerben, dem schwedischen Vorentscheid für den ESC (Eurovision Song Contest). Mit ihrem Monster-Hit „Six Feet Under“, sind sie dabei sogar ins Finale eingezogen und haben die Teilnahme am ESC nur ganz knapp verpasst. Die Erfahrungen müssen wohl gut gewesen sein und auch der Ehrgeiz war offensichtlich ziemlich groß. Dies hat die Musiker von Smash Into Pieces dann dazu bewogen, es für 2024 noch einmal zu versuchen. Dieses Mal mit dem vielleicht größten Knaller den sie je geschrieben haben, „Heroes Are Calling“. Leider hat es auch in diesem Jahr „nur“ bis ins Landesfinale gereicht, das eigentliche ESC Finale wird leider auch in diesem Jahr, ohne die Hitfabrik Smash Into Pieces stattfinden. Da sollte man meinen, dass wenigstens in Schweden, der Hochburg des Rock und Metal, eine namhafte Band des Genres, eine echte Chance hätte aber leider steht auch dort, ganz offenbar, die reine Pop Musik noch höher im Kurs. Für eine noch größere Popularität haben die beiden Teilnahmen aber ganz sicher dennoch gesorgt. Im Besonderen in Deutschland, erfährt „Heroes Are Calling“ aktuell eine ziemlich große und umfangreiche mediale Präsenz, als Fernseh-Titel-Song der Sky Sport Bundesliga Sendung. Das hätte man, alleine schon vom Song-Titel her, kaum passender wählen können. Das Songwriting, die Produktion und den Mix (Per Bergquist) haben die Schweden, wie üblich, weitestgehend in die eigene Hand genommen, lediglich gemastert wurde „Ghost Code“ extern, von Tony Lindgren. Die Hitdichte könnte wirklich kaum größer sein, wie es Smash Into Pieces auf ihrem neuen Meisterstück gelungen ist. Auf den 38 Minuten Spielzeit, respektive den 12 Songs, gibt es keinen einzigen schwachen Moment oder einen Song der durchs Qualitätsraster fallen würde. Jedes Stück hat das Potenzial zum Single-Hit, viele davon wurden dazu ja auch schon auserkoren. Eines eint alle Lieder auf dem Album, sie haben unglaublich eingängige Refrains und halten sich mit hohem Suchtpotenzial in den Gehörgängen fest.

Ein paar der Stücke möchte ich dennoch gerne noch gesondert hervorheben, weil sie mich einfach über die Maßen begeistern. Natürlich stehen da on top, die beiden, bereits erwähnten Monster-Hits „Six Feet Under“ und „Heroes Are Calling“, die mit extrem nachhaltiger Wirkung begeistern und neben spielerischer Klasse, auch mit überragenden Vocals und ordentlich Power überzeugen. Im selben Songwriting-Prozess dürfte auch das abschließende „Bleed“ entstanden sein, das zwar nicht als Single veröffentlicht wurde aber ein ähnliches Niveau und Klangbild hat, wie die beiden vorher genannten Stücke. Definitiv ein Fave von mir, mit herausragendem Refrain, tollen Backings und brillantem Aufbau. Mit Ton und Bild, wurden die kraftvollen, intensiven und durchaus auch wuchtigen Songs „Trigger“, „Venom“ und des etwas epischer anmutende „The Tide“, vorab schon den Fans vorgestellt. Alle drei stark gitarrenlastig und mit ordentlich Drum-Power. Ebenfalls mit bewegtem Bildmaterial wurde die aktuelle Hit-Single „Afterglow“ ausgestattet, die mit ein paar balladesken Momenten und großer emotionaler Tiefe rüber kommt. Ein Paradestück für Sänger Chris Adam Hedman Sörbye, der hier seine große Vielseitigkeit bestens zeigen kann. Eine Gratwanderung zwischen Melancholie und energiegeladener Ausdrucksstärke. Ein großer Favorit von mir ist auch „Let It All Out“, das ebenfalls ein bisschen im Wechselbad der Gefühle erscheint und nach eher traurig/nachdenklich anmutendem Auftakt, mit kraftvollem Ohrwurm-Chorus aufwartet. Neben der starken Präsenz der Gitarren von Benjamin Jennebo und Per Bergquist, ist es vor allem auch wieder APOC, der dem Song mit starken E-Drums und fetten Keys, ein ganze Menge Leben einhaucht. Auch live ist Drummer/Keyboarder The Apocalypse DJ immer eine ziemlich coole Erscheinung, gehüllt in einen schwarzen Umhang, mit beleuchtetem Band-Logo auf der Gesichtsmaske. Ganz klar, ein wichtiges Markenzeichen der Band.

Es ist absolut beeindruckend, welche Entwicklung Smash Into Pieces in den letzten 11 Jahren, seit der Veröffentlichung ihres Debüts genommen haben. Sicherlich ist der hohe elektronische Anteil in der Musik nicht jedermanns Sache aber wer mit ein paar poppigen Elementen zu hartem Rock und Metal kein Problem hat, der ist bei Smash Into Pieces genau richtig. Auch außerhalb Schwedens geht die Erfolgskurve steil nach oben. Die Hallen werden von Tour zu Tour größer und auch die hohe Dichte bei den Veröffentlichungen, hält die Band permanent in den Medien und bei den Fans, im Gespräch. 8 Alben in 11 Jahren ist da schon eine eindrucksvolle Quote. Für meinen persönlichen Geschmack, ist „Ghost Code“ der bisherige Gipfel ihres höchst kreativen Schaffens. Ich kann Smash Into Pieces nur beglückwünschen zu einem grandiosen Meisterwerk. Sicherlich gibt es davon auch eine ganze Menge zu hören, bei der ausgedehnten Europatournee im Herbst dieses Jahr!

Band

Chris Adam Hedman Sörbye (Gesang)
Per Bergquist (Gitarre)
Benjamin Jennebo (Gitarre)
The Apocalypse DJ (Drums, E-Drums, Keyboard)

Titel

  1. Trigger
  2. Afterglow
  3. Heroes Are Calling
  4. Flow
  5. The Tide
  6. Six Feet Under
  7. Venom
  8. Let It All Out
  9. Out Of Here
  10. Watching Over You
  11. Sleepwalking
  12. Bleed
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