Italien hat eine neue Melodic-/Power Metal Sensation! Alterium wurden erst Ende 2022 gegründet und stellen uns nun bereits ihr phänomenales Debüt vor! „Of War And Flames“ überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde und zählt schon jetzt, zu den ganz großen Highlights des Jahres 2024! 9,5/10

Alterium ist das neue „Baby“ von Stimmwunder Nicoletta Rosellini. Nach oder eigentlich parallel zur Auflösung ihrer vorherigen Band Kalidia, hat die Italienerin die neue Truppe ins Leben gerufen, gemeinsam mit ihren früheren Mitstreitern Paolo Campitelli (Gitarre) und Dario Gozzi (Schlagzeug). Zügig konnten auch die beiden restlichen, vakanten Positionen im Bandgefüge besetzt werden, mit Gitarrist Alessandro Mammola (Draconicon) und Bassist Luca Scalabrin (Altair). Das Songwriting ging den Musikern offenbar sehr gut von der Hand, anders wäre eine so schnelle Zusammenstellung eines kompletten Albums kaum realisierbar gewesen. Wobei ich mir aber vorstellen könnte, dass die eine oder andere Idee, durchaus schon zu Kalidia Zeiten entstanden ist. Die Kreativität ist in jedem Fall absolut außergewöhnlich, was allen 10 Songs zu einem top Niveau verhilft. Sämtliche Lyrics und Vocallines stammen aus der unfehlbaren Hand von Nicoletta Rosellini, die auch an der Musik selbst, einen guten Anteil für sich verbuchen kann. Stilistisch bewegt sich der Sound von Alterium weit ab von dem, was die vielbeschäftigte italienische Sängerin mit ihrem anderen Betätigungsfeld Walk In Darkness macht. Dort geht es ja meist düster und mystisch zur Sache. Bei Alterium dagegen steht der melodische Power Metal im Vordergrund, mit oftmals hymnischen, sehr energetischen Refrains und so manchen orchestralen Arrangements. Stimmlich zeigt sich Nicoletta Rosellini von einer sehr kraftvollen und ausdrucksstarken Seite, gepaart mit großer Vielseitigkeit. Trotz alledem kommt auch hier, selbst bei den härtesten Stücken, ein klein wenig Melancholie mit durch. Eine Eigenschaft, die ganz offenbar, naturgegeben, mit ihrer einzigartigen Stimme fest verbunden ist. Ebenfalls sehr auffällig ist die ganz ausgezeichnete Gitarren-Arbeit, die auch sehr häufig im Fokus steht. Alessandro Mammola und Paolo Campitelli ergänzen sich wirklich blendend. Auch die Rhythmus-Abteilung um Tieftöner Luca Scalabrin und Drummer Dario Gozzi weiß zu jeder Sekunde zu überzeugen. Sie geben den Stücken sehr viel Power und Ausdrucksstärke. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil sind die oftmals unwiderstehlichen Melodiebögen, auf die man beim Komponieren ebenso viel Wert gelegt hat, wie auf eingängige Refrains, die mitunter nur schwer wieder aus den Gehörgängen zu bekommen sind. Das Gesamtpaket ist absolut stimmig und man kann zu jeder Zeit hören, wie viel Herzblut in den Songs steckt und mit wie viel Liebe zum Detail, die einzelnen Stücke komponiert worden sind. Keine Frage, ein Werk von Vollblut-Musikern und gleichermaßen sehr erfahrenen Profis. Einen solchen Profi haben sich Alterium auch für die Produktion mit ins Boot geholt, der bereits zu Kalidia Tagen, schon für die Band im Einsatz war. Die Rede ist von Lars Rettkowitz (Freedom Call), der sich um die Produktion und den Mix gekümmert hat. Gemastert wurde „Of War And Flames“ dann von Achim Köhler, der unter anderem auch beim letztjährigen Sensations-Debüt der Front Row Warriors mit beteiligt war (Mix). Das glückliche Label, das dieses wunderbare Erstwerk von Alterium veröffentlichen darf (08.03.2024) ist AFM Records, die man zu dieser Band nur beglückwünschen kann. Natürlich kauft auch bei der Musik, oftmals das Auge mit, wie man so schön sagt. Darum hat man die italienische Künstlerin/Malerin Emanuela Nicosia mit der Kreation des Cover-Artworks für „Of War And Flames“ beauftragt. Das Ergebnis ist schlichtweg überragend oder auch einfach nur wunderschön! Wenden wir uns aber nun der Musik zu, die fraglos für sich spricht.

Bereits im vergangen Jahr haben Alterium begonnen erste Songs nebst schönen Videos zu veröffentlichen. Den Anfang machte dabei bereits im Sommer 2023 die überragende Power Metal Hymne „Drag Me To Hell“, die mit unfassbar eingängiger Vocalline daher kommt und einem sehr launigen und mega starken Refrain, der zudem, ein hohes Suchtpotenzial bietet. Ein rasanter Auftakt, der bereits ein gutes Beispiel dafür ist, was in der Folge noch zu erwarten ist. Ein weiterer Top-Hit ist „Siren’s Call“, ebenfalls schon vorab veröffentlicht. Eine wuchtige Nummer, die aber auch viel Abwechslung breit hält. Als Beleg dafür dient der zunächst sanfte, fast verträumt wirkende Vers-Teil, ehe es dann mit voller Energie und flottem Tempo in den Chorus geht. Das Titel-Stück „Of War And Flames“ hat auch schon bewegtes, sehr ansehnliches Bildmaterial zur Seite gestellt bekommen. Nach feiner Piano-Einleitung und ein paar klassischen Arrangements, geht es dann auch wieder zügig zur Sache und beschert uns die nächste Power Metal Granate, auf höchstem Niveau! Eine facettenreiche Nummer, bei der im Besonderen auch die gesamte Instrumental-Fraktion sehr gut glänzen kann. „Firebringer“ ist nun tatsächlich einer der Songs die es vorab noch nicht zu hören gab. Für mich, einer der größten Knaller auf dem Album, sofern man da überhaupt einzelne Stücke gesondert hervorheben kann/mag. Fette Riffs, starke Keys, schöne, klassische Arrangements und als ganz großes Highlight, ein sehr stimmungsvoller, hymnischer Ohrwurm-Refrain, dem man sogar fast schon epische Größe attestieren kann. Das Zusammenspiel zwischen den Gitarren, den Keys und den Arrangements, erinnert an der einen oder anderen Stelle an Battle Beast Songs der jüngeren Vergangenheit. „Crossroads Inn“ ist dann wieder ein bekanntes Stück, inklusive sehr coolem Video. Opulente Klanglandschaften zu Beginn, die durchaus ein bisschen an Twilight Force erinnern. Der Vers wirkt getragen, mit zunächst verhaltenem Tempo. Die Gitarren-Arbeit gehört einmal mehr zu den ganz großen Höhepunkten, gleichermaßen aber auch, der gewaltige, majestätische Refrain, mit einer leicht nordischen Färbung. Es kommt auch eine gewisse, emotionale Tiefe zum Vorschein und ein kleiner Hauch Melancholie über die Vocals. „Shadowsong“ bietet einen stimmungsgeladenen Beginn. Satte Riffs und rhythmische Power treiben die Nummer gut an. Zum Chorus wird das Tempo nochmal ein bisschen verschärft. Instrumental erleben wir eine abwechslungsreiche Darbietung, dennoch ist das Stück insgesamt ziemlich gradlinig. Bislang konnte Nicoletta Rosellini vor allem mit Kraft und Ausdrucksstärke überzeugen, beim nun folgenden „Crystalline“, gibt es die emotionale und sanfte Seite der italienischen Sängerin zu genießen. Eine sehr gefühlvolle Performance, dennoch mit viel Energie und großem Charisma aber auch mit einer tiefen Traurigkeit in der Stimme. An der Gänsehaut kommt man hier nur sehr schwer vorbei, so unglaublich intensiv ist das Lied. Egal ob es die Musik ist oder ob es die sehr bewegenden Lyrics sind, das geht ganz tief rein! Auch instrumental ist das brillant gemacht. Schöne Piano Klänge, tolle Streicher Arrangements, super Lead-Gitarre und im weiteren Verlauf, mit zunehmend verstärkter Instrumentierung, kommen auch noch ein paar Riffs dazu und das Stück bekommt dann sogar einen leicht hymnischen Charakter. Mega Spannungsaufbau, ganz großartig inszeniert! Und außerdem ist das Lied die aktuelle Single samt Lyric-Video. „Heroine Of The Sea“ kommt gleich zum Auftakt mit einem gewaltigen Klangvolumen daher. Die Melodieführung macht richtig Laune. Der Übergang zum nächsten Hammer-Refrain wirkt ein bisschen verschleppt vom Tempo her, was den Chorus in ein noch besseres Licht stellt. Und wieder einmal ist es die fantastische Stimme von Nicoletta Rosellini die den ganz großen Unterschied macht. Außergewöhnliche Darbietung! „Chasing The Sun“ rückt Basser Luca Scalabrin zum Start ins Rampenlicht, ehe dann auch Drummer Dario Gozzi und die beiden Saitenhexer Alessandro Mammola und Paolo Campitelli, ebenfalls mit all ihrer Stärke ins Geschehen eingreifen. Schöne klassische Arrangements gibt es on top und ein bisschen Dramatik kommt als Stimmungselement noch mit dazu. A propos Dramatik, die ist auch beim abschließenden, sensationellen Cover Song allgegenwärtig. „Bismarck“ war vor einigen Monaten die zweite Single, die bei den Fans die Vorfreude ins Unermessliche hat steigen lassen. Natürlich, ihr wisst das alle, das Original ist von Sabaton. Man kann sich nun überlegen, welche Version die bessere ist. Ich würde sie tatsächlich eher individuell betrachten. Natürlich haben beide Versionen ihre ganz besonderen Merkmale und jeder muss das nach seinem eigenen Empfinden beurteilen. Mir persönlich gefällt die Alterium Variante ein kleines bisschen besser. Ich finde, dass gerade durch die leicht rauchige und dezent melancholische Stimme von Nicoletta Rosellini, das Stück mehr Tiefe und auch eine dunklere Färbung bekommt. Die individuelle, musikalische Umsetzung ist natürlich erstklassig gelungen. Sie ist auch ein wesentlicher Teil, der für die besondere Ausstrahlung sorgt, die die Alterium Version dieses Sabaton Klassikers so einzigartig und stark macht. Ein grandioser Abschluss für ein geniales Debüt Album!

Alterium gelingt es bereits mit ihrem ersten Album ein richtig dickes und fettes Ausrufezeichen zu setzen! Die Welt des melodischen Power Metal ist um eine Sensation, um eine absolute top Band, reicher geworden! Mit „Of War And Flames“ scheinen Alterium alle Weichen für eine großartige Zukunft gestellt zu haben. Ich hoffe und bin gleichzeitig überzeugt, dieses Album ist der Anfang einer langen und großen Erfolgsgeschichte, für die italienische Power Metal Band! Herzlichen Glückwunsch zu einem der stärksten Debüts, das in den letzten Jahren das Licht der Welt erblickt hat! Genre Fans werden „Of War And Flames“ lieben und wer es noch nicht weiß, Release Day für diese Granate ist der 08.03.2024!

Band

Nicoletta Rosellini (Gesang)
Paolo Campitelli (Gitarre)
Alessandro Mammola (Gitarre)
Luca Scalabrin (Bass)
Dario Gozzi (Schlagzeug)

Titel

  1. Drag Me To Hell
  2. Siren’s Call
  3. Of War And Flames
  4. Firebringer
  5. Crossroads Inn
  6. Shadowsong
  7. Crystalline
  8. Heroine Of The Sea
  9. Chasing The Sun
  10. Bismarck
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