So allmählich ist es unglaubwürdig, wenn Herr Sammet seinen Fans verkündet, dass es die allerletzte Tour mit Avantasia sei … zu viel Aufwand, alles und jeden unter einen Hut zu bekommen.
Aus dem Grund hat er das wohl mittlerweile aufgegeben und spricht stattdessen von „irgendwann einmal wieder“. Und genau bei so einem „irgendwann einmal wieder“ bin ich, einmal mehr in der Allkart-Halle im schönen Kaufbeuren. Es ist bereits die dritte Station von Avantasia im Allgäu und die Halle ist erneut ausverkauft. Die Türen öffnen sich bereits um sieben Uhr. Während des Wartens knistert die Luft förmlich. Kurz vor neun erklingt das altbekannte Intro „Also Sprach Zarathustra“ und einmal mehr habe ich Gänsehaut. Tobi und Band eröffnen mit ihrem Beitrag zum deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest „Mystery Of A Blood Red Rose“. Als der Titeltrack zum aktuellen Album „Ghostlights“ erklingt und ex-Helloween Sänger Michael Kiske die kunstvoll gestaltete Bühne betritt, steigert sich die ohnehin sehr gute Stimmung nochmals. Die Setlist ist dominiert vom neuen Album und zugleich gespickt mit den Highlights der vergangenen sechs Studioalben. Als Ronnie Atkins von Pretty Maids erscheint, geht es weiter mit „Invoke The Machine“ aus dem genialen Vorgängeralbum „The Mystery Of Time“. Balladeske Töne zu „A Restless Heart And Obsidian Skies“ markieren die Stunde von Magnum-Leadsänger Bob Catley. Wie Tobi es so schön sagt – in Kaufbeuren funktionieren auch lange Songs wunderbar, und so erfreuen Avantasia ihr Publikum gleich mit zweien am Stück: „The Great Mystery“ gefolgt von „The Scarecrow“ mit einem ausgezeichnet aufgelegten Jørn Lande. Bisher ist das Konzert schlichtweg grandios. Und zu dieser Zeit ist gerade einmal ein Drittel der Setlist gespielt, denn Avantasia rocken die Bühne wieder für mehr als DREI Stunden am Stück!!! Auch der weitere Verlauf dieses Mammutprogramms ist gespickt mit Perlen, so zum Beispiel „What’s Left Of Me“ mit Eric Martin von Mr. Big, die zweite Single-Auskopplung vom neuen Werk: „Draconian Love“ mit Sinbreed-Sänger Herbie Langhans oder „Farewell“ mit Amanda Somerville.
Fazit: Das Ticket war jeden einzelnen Euro wert und wenn es noch einmal die Gelegenheit geben sollte, Avantasia live zu sehen, weil Tobias Sammet einmal mehr all den Aufwand in Kauf nimmt, werde ich diese definitiv nutzen.
Setlist
- Intro: Also Sprach Zarathustra (Richard Strauss)
- Mystery Of A Blood Red Rose
- Ghostlights
- Invoke The Machine
- Unchain The Light
- A Restless Heart And Obsidian Skies
- The Great Mystery
- The Scarecrow
- Lucifer
- The Watchmakers‘ Dream
- What’s Left Of Me
- The Wicked Symphony
- Draconian Love
- Farewell
- Stargazers
- Shelter From The Rain
- The Story Ain’t Over
- Let The Storm Descend Upon You
- Promised Land
- Prelude – Reach Out For The Light
- Avantasia
- Twisted Mind
- Dying For An AngelEncore:
Lost In Space
Medley: Sign Of The Cross / The Seven Angels
Line-Up:
Tobias Sammet (Lead Vocals)
Ronnie Atkins (Lead Vocals)
Bob Catley (Lead Vocals)
Michael Kiske (Lead Vocals)
Jørn Lande (Lead Vocals)
Eric Martin (Lead Vocals)
Herbie Langhans (Lead- und Backing Vocals)
Amanda Somerville (Lead- und Backing-Vocals)
Oliver Hartmann (Gitarre)
Sascha Paeth (Gitarre)
Andre Neygenfind (Bass)
Felix Bohnke (Drums)
Michael Rodenberg (Keyboard)