Fast auf den Tag genau 2 Jahre nach ihrem viel umjubelten Debüt, kehren The Dark Element mit ihrem neuen Hit-Album „Songs The Night Sings“ zurück und liefern ein sehr launiges, emotionales und von Ohrwürmern geprägtes Meisterwerk ab.


Was vor wenigen Jahren, als Idee und Bandprojekt, unter dem Banner von Frontiers Records begann und seinen ersten Höhepunkt mit dem grandiosen, selbstbetitelten 2017er-Debüt erreicht hat, geht nun schon in die zweite Runde. Die Hauptprotagonisten von The Dark Element sind natürlich weiterhin Goldkehlchen Anette Olzon (Alyson Avenue; Ex-Nightwish) und Gitarrist/Keyboarder Jani Liimatainen (Cain’s Offering; Ex-Sonata Arctica). Die beiden großartigen Musiker haben in den vergangen beiden Jahren sehr gut zusammen gefunden, was auch sicherlich der eine oder andere Live-Auftritt begünstigt hat und somit klingt das neue Album „The Songs The Night Sings“ noch runder, noch kompakter und noch viel harmonischer, als das eh schon starke Debüt. Saitengott Jani Liimatainen hat die 11 neuen Hits, in Perfektion auf Anette Olzon‘s Stimme zugeschnitten und ein fantastisches neues Werk erschaffen, was gerade jetzt in der trüben und dunklen Jahreszeit, ein spaßiger Lichtblick ist und den „Winter-Blues“, ganz schnell zu vertreiben mag. The Dark Element gelingt es mit „Songs The Night Sings“ noch druckvoller, sinfonischer und bombastischer zu klingen aber auch gleichzeitig ein gute Portion mehr Pop-Elemente unter zu bringen, was schlussendlich, mit Anette’s starker Stimme perfekt funktioniert. Natürlich kann man beim aktuellen Release der schwedisch/finnischen Kooperation auch wieder ein paar Querverweise zu Nightwish finden, was aber ja beileibe keine schlechte Referenz ist aber auch Freunde von den Newcomern Metalite oder der poppigeren Seite von Amaranthe, dürften sich mit dieser phänomenalen Scheibe recht wohl fühlen.
Jani Liimatainen hat dieses Hammer-Album nicht nur komponiert, sondern auch produziert, so wie schon das Debüt. Für den abschließenden Mix zeichnet erneut, kein geringerer als Jacob Hansen (u.a Amaranthe; Volbeat) verantwortlich.
Nun noch ein paar Worte zu den einzelnen Stücken. Den Anfang macht die sechseinhalb-Minuten-Granate „Not Your Monster“. Hier möchte ich auf humoristische Weise dem Titel widersprechen. Der Song ist sehr wohl „mein Monster“. Ein grandioser, druckvoller Einstieg mit vielen Tempowechseln, sinfonischen Elementen und starkem Refrain, von Anette Olzon perfekt gesungen. Nicht nur einer der stärksten Tracks auf diesem Album, nein, des ganzen Jahres 2019. Ein echtes Symphonic-„Monster“!! Mit dem Titel-Track sendet man schöne Grüße nach Finnland, an Anette’s ehemalige Kollegen. Allerdings muss man klar sagen, Tuomas Holopainen hätte diesen Song sicher nicht besser komponieren können. Sehr stark! Dramatisch, riffbasiert, wuchtig startet „When It All Comes Down“, veredelt durch tolle Vocals der sympathischen Schwedin und einen hymnischen Refrain. Spitze! Sehr melodisch und im mittleren Tempo kommt „Silence Between The Words“ daher. Damit würde ich mich mal für den Eurovision-Song-Contest 2020 bewerben. Das könnte was werden. Stellt sich nur die Frage, für Schweden oder für Finnland? Ich wäre sogar für Deutschland. Wir hätten da großen Nachholbedarf an guter Musik… . Aber Spaß beiseite, kommen wir zum nächsten Lied. „Pills On My Pillow“ kommt sehr kraftvoll aber auch inhaltlich etwas düster daher. Mit tollen Lyrics, von Anette Olzon geschrieben. „To Whatever End“ ist eine schöne Ballade, mit großartiger Melodieführung und hochemotionalen Vocals, die zum Ende hin das Tempo anzieht und somit ein sehr starkes Finale bietet. „The Pallbearer Walks Alone“ ist vielleicht das Parade-Stück auf dem aktuellen The Dark Element-Release. Ein extrem powervoller Symphonic-Metal-Song, der alle Stärken der Band vereint. Jani Liimatainen mit großartiger Gitarrenarbeit, der beim Komponieren auch immer genau den richtigen Zeitpunkt gefunden hat, das Tempo zu variieren. Im Mittelteil ein tolles Solo von ihm, mit anschließendem klassischen Part, ehe man zum Ende hin nochmal richtig Gas gibt. Perfekt! „Get Out Of My Head“ kann ich mir sehr gut auf der Bühne vorstellen. Ein toller Song zum Mitmachen und um die Stimmung anzufachen. „If I Had A Heart“ liefert etwas ruhigere Töne ohne aber so richtig als Ballade durch zu gehen. Sehr ausdrucksstarke und emotionale Lyrics. Ein wunderbares Lied, ohne auch nur den kleinsten Kitschfaktor. Super! Bombastisch, fantastische Melodien, cooles Riffing, druckvolles Schlagzeug, großartige Vocallines, das ist die Beschreibung für „You Will Learn“. Anette hier nochmal mit einer ganz fabelhaften Gesangsleistung. Ganz klar mein Lieblingsstück, auf dem aktuellen The Dark Element-Werk. „I Have To Go“ lässt vom Titel her schon erahnen, dass es das finale Lied des Albums ist. Eine wunderbare Ballade, mit fast schon jazziger Piano-Begleitung. Erinnert insgesamt ein klein wenig an Anette’s 2014er-Solo-Album. Schade, dass hier nach nur 3 Minuten schon Schluss ist.
Tja, das war nun das letzte Highlight aus 2019, über das ich hier schreibe. Ein fantastischer Jahresausklang. The Dark Element gelingt es mit „Songs The Night Sings“ dem abgelaufenen Jahr einen gewaltigen Stempel aufzudrücken und sie werden ganz sicher eine Top 5-Platzierung in meiner Jahreswertung bekommen. Glückwunsch zu diesem Meisterwerk!
Für die Zukunft würde ich mir sehr wünschen, dass Anette Olzon und Jani Liimatainen Wege, Mittel und Möglichkeiten finden, mit The Dark Element ein paar mehr Konzerte zu realisieren, vielleicht mal eine kleine Club-Tour oder einige Support-Shows. Die Weihnachtszeit ist ja die Zeit der Wünsche, also vielleicht klappt es ja mal. Ansonsten können wir uns schon jetzt auf Album Nr. 3 freuen, das ist bereits in Planung und wird sicherlich in den nächsten paar Jahren, das Licht der Welt erblicken.

Band

Anette Olzon (Gesang)
Jani Liimatainen (Gitarre, Keyboard)
Jonas Kuhlberg (Bass)
Rolf Pilve (Schlagzeug)

Titel

  1. Not Your Monster
  2. Songs The Night Sings
  3. When It All Comes Down
  4. Silence Between The Words
  5. Pills On My Pillow
  6. To Whatever End
  7. The Pallbearer Walks Alone
  8. Get Out Of My Head
  9. If I Had A Heart
  10. You Will Learn
  11. I Have To Go
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