Janet Gardner und Justin James sind zurück mit ihrem 4. gemeinsamen Album! „No Strings“ ist ein vielseitiges und sehr unterhaltsames Melodic-/Hardrock Album geworden, in das das Duo Gardner/James, all sein Herzblut und all seine Emotionen gesteckt hat. 8,5/10

3 Jahre nach dem Erfolgsalbum „Synergy“ sind die ehemalige Vixen Frontlady Janet Gardner und ihr Ehemann Justin James, mit ihrem neuen, 4. Album „No Strings“ zurück. Auch wenn die beiden ersten gemeinsamen Werke (2017/2019) noch als Janet Gardner Solo-Alben liefen, so sind auch diese, bereits als Musiker und Songwriter Duo entstanden. Zum 2020er „Synergy“ Album wurde dies dann auch erstmalig offiziell so vermarktet, als Gardner/James. Aber dies sind eigentlich eher Nebensächlichkeiten. Viel wichtiger ist die großartige Musik die aus dieser gemeinsamen Arbeit entstanden ist. Für viele Vixen Fans war der endgültige Ausstieg von Janet Gardner 2019 eine herbe Enttäuschung, auch ich war da anfänglich etwas traurig, das gebe ich gerne zu. Wenn man aber sieht, was Gardner/James nun seit 2017 für tolle Musik gemeinsam kreiert und veröffentlicht haben, so ist dies weit mehr als nur ein Trostpflaster. Es sind 4 großartige Alben entstanden, die auch keinerlei stilistischen Barrieren unterliegen. Die beiden US Amerikaner können sich nach Herzenslust verwirklichen und eben das, macht die Scheiben so vielseitig, abwechslungsreich und authentisch. Das neue Werk „No Strings“, macht da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil, das aktuelle Album ist vielleicht das bislang facettenreichste. Natürlich liegt ein deutlicher Fokus auf der Rockmusik der 80er Jahre, schließlich sind das bei beiden, die musikalisch prägenden Wurzeln. Aber neben ein paar wenigen moderneren Einflüssen, gibt es auch durchaus ein paar Akzente aus den 70er Jahren zu entdecken und bei ein paar Stücken kommen sogar Elemente aus dem Country Rock und Blues Rock zum Vorschein. Die beiden erfahrenen und mit großem Talent gesegneten Musiker, haben sich ganz offensichtlich viel Zeit für „No Strings“ genommen und all ihr Herzblut in die neuen Stücke einfließen lassen. Die Harmonie und die gemeinsame Kreativität, ist die Basis für den Erfolg. Vieles wirkt sehr emotional und durchaus auch persönlich. Es geht aber auch oftmals flott und kraftvoll rockig zur Sache, denn Gardner/James agieren auch immer wieder mal mit zwei Gitarren. Für Janet Gardner ist dies zwar meist nur die „Nebentätigkeit“ aber mit Justin James hat sie einen sehr versierten Gitarristen an ihrer Seite, der schon mit vielen bekannten Bands und Musikern zusammen gearbeitet hat, unter anderem mit Mitgliedern von Tyketto oder Collective Soul. Zudem ist er ein brillanter und ideenreicher Songwriter und oben drauf, ein erfahrener Produzent. Dies kommt freilich auch der Arbeitsweise und den finalen Schritten bei der Entstehung der Gardner/James Alben, sehr zu Gute. Mit der Vermarktung fahren die beiden zweigleisig. In den USA laufen Vertrieb und Vermarktung über Pavement Entertainment, im europäischen Raum haben sie einen Vertrag bei Frontiers Records. In der Folge möchte ich euch nun noch einige der Stücke etwas näher bringen, die mich ganz besonders begeistern. Da gibt es schon so manchen Hit, bei den knapp 50 Minuten Spielzeit, respektive, den 12 Songs, die „No Strings“ beinhaltet.

Einer der größten Kracher steht gleich am Anfang. “I’m Living Free“ ist ein sehr starker Opener mit schönem Groove und einer deutlichen Schlagseite hin zum Sleaze Rock. (Ein Gruß geht hier an Cinderella). Justin James brilliert mit ganz starkem Gitarre-Spiel, sowohl bei den wunderbaren Riffs, als auch bei einem schönen, bluesigen Solo. Janet Gardner beweist mit all ihren gesanglichen Facetten, dass sie nach wie vor zu den größten Rocksängerinnen unseres Planeten gehört. Es lohnt sich eben, wenn man in über 40 Jahren Musikkarriere, seine Stimme gut pflegt. „85“ wurde bereits als Single nebst Video veröffentlicht. Die Gitarren halten sich hier oftmals etwas im Hintergrund, mit teils eher punktuellem Einsatz. Das Stück baut sich erst nach und nach etwas mehr auf und gewinnt aber mit dem Refrain deutlich an Energie. Dieser wirkt kraftvoll und erhaben. Janet Gardner gibt sich dabei sehr ausdrucksstark und eindringlich. Das Titel Stück „No Strings“ ist ein ganz besonderes Lied, mit bluesiger Attitüde und ein paar Querverweisen zum Country Rock. Justin James begeistert mit sehr vielseitigem Gitarre-Spiel und auch Ehefrau Janet, begeistert mit einer tollen Performance. Die Harmonie der beiden ist hier sehr gut zu spüren. Auch die gesamte Ausstrahlung kommt großartig zur Geltung. Etwas Melancholie aber auch eine wachsende Intensität, begleiten den Song. „Don’t Turn Me Away“ gab es vor ein paar Monaten schon mal als ersten Appetithappen zu hören. Ein sehr launiger Midtempo-Rocker, bei dem auch die Akustik-Gitarre immer mal wieder eine tragende Rolle einnimmt. Zum Chorus hin, wird die Nummer dann kraftvoller und auch ein paar gute Riffs gesellen sich dazu. Es wird ein bisschen grooviger. Auch der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen und sorgt für einen hohen Unterhaltungswert. „Hold On To You“ ist eine wundervolle Ballade mit ein paar Blues und Country Akzenten. Ein bisschen Keyboard, dazu sanfte Gitarren von Justin James und eine sehr gefühlvoll agierende Janet Gardner. Ein schönes und emotionales Stück, das im Verlauf ein bisschen intensiver und flotter wird. Nach dem feinen Gitarren-Solo kommt dann auch noch etwas Stimmung auf, unter anderem erzeugt durch ein paar starke Backing-Vocals. Die beiden folgenden Songs, sind für mich die stärksten des Albums! Zwei richtig coole Hardrock-Kracher im Stile der späten 80er. Zunächst kommt „Into The Night“, bei dem Justin James einmal mehr, mit tollen Riffs brilliert. Janet Gardner packt ihre Rockröhre aus. Es werden Erinnerungen an die beiden ersten Vixen Alben geweckt. Eine echte Hymne, mit prägnantem und eingängigem Refrain, die ab sofort in jede Live-Setlist gehören muss! Das folgende „I’m Not Sorry“ geht da in eine sehr ähnliche Richtung, jedoch mit deutlichem Sleaze Rock Feeling und einer ordentlichen Portion Rock ’n‘ Roll im Blut. Das große Highlight ist dann auch hier der Monster-Chorus, der nicht nur unglaublich gut mitreißt, sondern sich bis ganz tief in die Gehörgänge fräst. Wirklich zwei absolute mega Nummern, die das Duo Gardner/James da erschaffen hat! Es gibt noch eine weitere, schöne Ballade zu genießen, die zu großen Teilen im Country Rock zu Hause ist. Die beiden holen für „She Floats Away“ wieder ihre Akustik-Gitarren raus und geben dem Lied ein wirklich schönes Flair. Das Stück nimmt aber durchaus auch mal ein bisschen Fahrt auf und bekommt ein wenig Groove. Zudem wird dem Stück mitunter, eine etwas bluesige Note verliehen. Das Highlight bei diesem wunderbaren Song ist, ganz ohne Zweifel, Janet Gardner’s fantastische, gesangliche Darbietung! Da kannst du schon mal Gänsehaut bekommen. Für den Rausschmeißer des Albums erheben wir nun alle unsere Gläser. „Drink“ ist zweifelsfrei der Party-Hit schlecht hin und natürlich ein Gute-Laune-Rocker der aller spaßigsten Sorte. Musikalisch gibt es hier etwas 70er Jahre Groove zu erleben, dazu wieder eine satte Menge Rock ’n‘ Roll. Justin James kann sich noch einmal nach Herzenslust mit seiner Gitarre austoben und Janet Gardner übernimmt die Rolle der Party Queen. Die Nummer hat in jedem Fall ein Alleinstellungsmerkmal, da sie sich sehr deutlich vom Rest des Albums abhebt aber ganz sicher auch in keiner Setlist mehr fehlen wird. Wenn ihr wissen wollt, wie man einen Song ganz speziell für die Bühne schreibt, dann hört euch „Drink“ an! So muss das klingen wenn es fertig ist!

Gardner/James setzen ihren Weg als erfolgreiches und höchst kreatives Musiker-Duo fort. Auch der 4. gemeinsame Release „No Strings“, weiß absolut zu überzeugen und macht große Hoffnung auf noch viele weitere Hit-Alben des Ehepaars. Herzlichen Glückwunsch an Janet Gardner und Justin James zu einem weiteren Highlight im Lebenslauf. Ihr neues Baby „No Strings“, wird am 09.06.2023 das Licht der Welt erblicken!

Band

Janet Gardner (Gesang, Gitarre)
Justin James (Gitarre)
Anthony Gemignani (Bass)
Richie Rivera (Schlagzeug)

Titel

  1. I’m Living Free
  2. Turn The Page
  3. 85
  4. No Strings
  5. Don’t Turn Away
  6. Set Me Free
  7. Hold On To You
  8. Into The Night
  9. I’m Not Sorry
  10. You’ll See
  11. She Floats Away
  12. Drink
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