Die Italiener Eternal Idol stellen ihr zweites Top-Album vor. Es trägt den vielversprechenden Titel „Renaissance“ und liefert 10 fantastische Melodic-/Symphonic-Metal Songs, die hochklassiger, authentischer und spannender kaum sein könnten.

Bereits das 2016er Debüt „The Unrevealed Secret“ hat für viel Aufsehen gesorgt, war es doch seiner Zeit, eines der stärksten Alben des Jahres. Mastermind Nick Savio, ebenfalls bekannt durch seine andere Band Hollow Haze, hatte sich auch für das neue Werk „Renaissance“, einiges vorgenommen, um den Erfolg noch weiter auszubauen. OK, Nick, die Mission war zu 100% erfolgreich. Der Top-Gitarrist, Keyboarder und kreative Kopf von Eternal Idol, hat hier tatsächlich eine Scheibe aus dem Hut gezaubert, die nicht nur beeindruckend abwechslungsreich ist, sondern auch durchweg hochklassigsten Musikgenuss bietet. Natürlich wäre das Ganze nicht möglich gewesen, ohne seine kongenialen Mitstreiter. Allen voran natürlich wieder Fabio Lione (Turilli/Lione Rhapsody, Angra), der hier vielleicht eine seiner besten Gesangsleistungen abliefert. Und wenn man weiß, was Fabio in seiner Vita schon alles für überragende Alben stehen hat, so ist dies sicher nicht hoch genug ein zu schätzen. Ihm zur Seite am Mikro steht die überaus vielseitige Sängerin Claudia Layline (Serenade), die auf „Renaissance“ ihren Band-Einstand feiert und was für einen! Nicht nur, dass die beiden begnadeten Stimmen dieses Zweitwerk von Eternal Idol zu einem Top-Highlight des Jahres 2020 machen, nein, sie haben auch die Vocallines und die Lyrics beigesteuert und diesem Meisterstück ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt. Des Weiteren sind auf „Renaissance“ noch Andrea Buratto am Bass zu hören, der auch schon beim Debüt dabei war und Neuzugang Enrico Fabris an den Drums. Die musikalische Spannweite von Eternal Idol ist groß, noch größer, als beim 2016er-Werk. Von üppigem Symphonic Metal über, mitunter progressiv angehauchten Melodic Metal, bis hin zu AOR und Gothic-Rock-Elementen, kann der feinsinnige Zuhörer alles entdecken. Das verleiht dem Album nicht nur große Abwechslung, sondern hält auch die Spannung hoch, sorgt für ein hohes Maß an Hörgenuss und bedient somit auch einen großen Fan-Kreis. Natürlich ist auch das zweite Album von Eternal Idol bei Frontiers Records erschienen, die erste Adresse in Italien.

„Into The Darkness“ ist der Opener. Gleich zu Beginn wird klar wo die Reise hingeht. Kraftvoll, mit üppigem Orchester-Einsatz. Übrigens die klassischen Arrangements stammen auch alle aus der Feder von Nick Savio. Tolle Gitarren, viele Tempo-Wechsel und gewaltige Drums, verleihen diesem Song die Stärke. Fabio Lione mit erhabenem, fast schon majestätischem Gesang, in absoluter Bestform. Claudia Layline steht ihm aber in nichts nach und zeigt schon vom ersten Moment an, wie vielseitig auch ihre Stimme ist und dass sie ohne Zweifel, die richtige Besetzung ist. Auch im klassischen Gesang ist die attraktive junge Dame großartig ausgebildet, wie man unschwer hören kann. „Black Star“ liegt ein AOR-typisches Gitarren-Riff zu Grunde. Ein rhythmischer Midtempo-Rocker, mit getragenen Vocallines. Nick Savio mit tollem Solo. „Dark Eclipse“ ist düster und melancholisch. Könnte auch jederzeit auf einem Gothic-Rock Album einen Platz finden. Der schwermütige Refrain verstärkt diesen Eindruck noch. Ganz klar eines meiner Lieblingsstücke auf „Renaissance“. „Without Fear“ wartet mit opulentem Orchester auf. Knackiges Riffing, leicht progressiver Einschlag, sehr dominante Vocals von Fabio. Hat ein bisschen was von Savatage. Mit sanften Piano-Klängen und einer fast zerbrechlich wirkenden Claudia Layline beginnt dann „Away From Heaven“. Fabio Lione steigt dann ein, zum wundervollen Duett. Eine sehr schöne Ballade die viel Pathos hat aber auch beide Stimmen in ihrer emotionalsten Form zeigt. Große Klasse! „Not The Same“ ist ein wahres Riffmonster, auch die Rhythmus-Abteilung um Andrea Buratto und Enrico Fabris darf sich hier im Vordergrund präsentieren. Zum Ausgleich gibt es aber auch wieder ein paar ruhigere Intermezzi, mit Claudia Layline’s sanften Vocals und ein ganz starkes Finale, mit Nick Savio’s grandiosem Gitarren-Solo. „The Edge“ ist mein uneingeschränktes Lieblingslied auf diesem Mega-Album. Der Song ist eine Melodic-Metal-Nummer im Blockbuster-Format, um es im Kino-Jargon zu beschreiben. Tolle Emotionen, fantastische Gesangsmelodie. Claudia darf hier am Mikro solo agieren und das tut sie mit Bravour. Zwischen träumerisch, traurig und hoffnungsvoll liegt die Grundstimmung von „The Edge“. Nick’s Arrangements und seine feine Arbeit an der Gitarre machen diesen Song dann endgültig zum Mega-Hit auf „Renaissance“. Bei „Flying Over You“ kehrt dann Fabio Lione wieder zurück ans Mikro und bekommt seinen Single-Auftritt. Feine Orchester-Einsätze bilden einen tollen Klangteppich für diesen Midtempo-Rocker. Wuchtiges Riffing und ein erneut starkes Gitarren-Solo von Nick, komplettieren das Stück. „Lord Without Soul“ ist ein sehr energetischer Song. Wieder ein starkes Duett der beiden Stimm-Künstler. Knackige Arbeit an der Sechsseitigen und stimmungsfördernde Tempowechsel, begleiten diesen ausdrucksstarken Symphonic-Rocker. Nun kommen wir zum großen Finale. Der Titel-Track kommt, wie bei einer so kreativ agierenden Band auch nicht anders zu erwarten war, im XL-Format daher. Knapp 10 Minuten dürfen wir nun nochmal dem spielerischen und kompositorischen Talent von Eternal Idol lauschen. Bei dem ruhigen Beginn ist man geneigt an eine Ballade zu denken. Claudia und Fabio mit fast schon gehauchten Vocals am Anfang aber dann trumpfen die Italiener richtig auf.  „Renaissance“ ist eine kleine Sinfonie, in sich, geworden. Grandiose Orchester-Parts, überragender Refrain, druckvolles Schlagzeug, phänomenale Gitarren-Arbeit. Nick Savio hat hier mit seiner Band ein Meisterwerk, innerhalb eines Meisterwerks erschaffen. Vielseitig, abwechslungsreich, bombastisch, mitreißend und filigran bis zur letzten Note. Ein geniales Symphonic-Metal-Epos wie man es sonst, eigentlich nur von Avantasia kennt. Monumental ist wohl das richtige Wort, um diesen Song würdig zu beschreiben.

„Renaissance“ ist nicht einfach nur ein tolles Album geworden, nein, es ist ein Erlebnis. Ein Klangerlebnis für die Sinne, ein Ohrenschmaus für alle musikalischen Genießer.

Meine Glückwünsche gehen an Claudia, Fabio, Nick, Andrea und Enrico. Danke für diese großartige Scheibe. In diesem Sinne „Let’s get rocked, not infected!“

 

 

Band

Claudia Layline (Gesang)
Fabio Lione (Gesang)
Nick Savio (Gitarre, Keyboard, Orchester-Arrangements)
Andrea Buratto (Bass)
Enrico Fabris (Schlagzeug)

Titel

  1. Into The Darkness
  2. Black Star
  3. Dark Eclipse
  4. Without Fear
  5. Away From Heaven
  6. Not The Same
  7. The Edge
  8. Flying Over You
  9. Lord Without Soul
  10. Renaissance
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