Eclipse untermauern mit ihrem neuen Hit-Album „Megalomanium“ in eindrucksvoller Art und Weise, ihre Stellung als absolute Topadresse, für erstklassigen Melodic-/Hardrock made in Sweden! 9/10

Eclipse sind mittlerweile schon seit über 2 Jahrzenten aktiv, genau genommen, feiern sie im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. „Megalomanium“ ist inzwischen ihr 9. reguläres Studioalbum. Die Schweden haben sich vor allem mit ihren ersten Werken ziemlich rasant entwickelt und einen hohen Standard erreicht. Das durchwegs außergewöhnlich hohe Niveau bei ihren Veröffentlichungen, halten sie nun schon über viele Jahre. Etliche grandiose Scheiben, wie beispielsweise „Armageddonize“, „Monumentum“, „Paradigm“ oder ihr 2021er Werk „Wired“, sind ein echtes Gütezeichen schwedischer Hardrock Kunst. Mit ihrem neuen Meisterstück „Megalomanium“ festigen sie ihre Top-Position im Genre, nicht nur in der Heimat, sondern eigentlich sogar, im gesamten europäischen Raum. Eclipse gehören, auch was die Live-Präsenz angeht, zu den fleißigsten und aktivsten Bands der Hardrock Szene. Die Fangemeinde wurde in den letzten Jahren immer größer, gleiches gilt für die Hallen in denen sie spielen. Viele Shows sind oft schon lange Zeit davor ausverkauft, manche andere wurden in größere Locations verlegt. Diese gigantische Entwicklung hat die Schweden dann auch dazu bewogen, ihrem neuen Album den monströs wirkenden Titel „Megalomanium“ zu geben. Man will damit auch ein bisschen Danke an die Fans sagen und dieser gewaltigen Entwicklung einen würdigen Rahmen geben. Schöne Sache! Stilistisch gibt es auf dem aktuellen Werk durchaus einige bewährte, traditionelle Klangmuster zu hören, auch die mittlerweile schon längst typischen, nordisch/folkigen Elemente sind wieder ein gern verwendetes Mittel, um den Songs eine schöne Grundstimmung zu verpassen. Dennoch gelingt es der Band um Mastermind, Sänger, Gitarrist und Produzent Erik Mårtensson, auch auf „Megalomanium“, wieder ein paar neue Ideen und frischen Esprit mit rein zu bringen. Unter anderem gibt es bei ein paar Stücken, Einflüsse aus dem Punkrock zu entdecken, wie man ihn beispielsweise von Green Day kennt. Aber keine Sorge lieber Leser, das sind nur Akzente oder gelegentliche Stilelemente! Es gibt auch auf dem neuen Album, durchweg stimmungsvollen, mitreißenden, hymnischen und melodischen Hardrock zu hören. Genau das, wofür Eclipse schon seit vielen Jahren bekannt sind und was sie dorthin gebracht hat, wo sie jetzt stehen. Nämlich an einer Top-Position im Genre. Die Besetzung der Band hat sich seit dem letzten Album „Wired“ nicht verändert. Neben Sänger, Songwriter und Gitarrist Erik Mårtensson, ist natürlich auch weiterhin, sein langjähriger Weggefährte Magnus Henriksson an der Lead-Gitarre zu hören, der übrigens auch schon seit der Gründung 1999 mit an Bord ist! Dazu kommen noch die Brüder Philip Crusner und Victor Crusner, am Schlagzeug bzw. am Bass. Letzterer ist das neueste Bandmitglied (seit 2019) von Eclipse, der auf dem neuen Album auch seine Stimme präsentieren darf, in dem er bei einem der Stücke („High Road“) die Lead-Vocals übernommen hat. Ein paar Songwriter-Credits kann er auch für sich verbuchen. Veröffentlicht wird dieses Hardrock-Juwel, wie gewohnt, über das italienische Label Frontiers Records. Die Produktion, inklusive Mix und Master, hat ebenfalls wie üblich, Erik Mårtensson höchstpersönlich übernommen. Die Spielzeit ist mit 38 Minuten zwar durchaus etwas knapp ausgefallen. Da die Songs aber durchweg, absolut auf den Punkt komponiert wurden und ohne irgendwelche unnötigen Längen auskommen, fällt dieser Aspekt nicht sonderlich ins Gewicht. Das Hörvergnügen ist von der ersten bis zur letzten Sekunde, lückenlos auf dem höchsten Level.

Los geht es mit dem Single/Video Hit „The Hardest Part Is Losing You“. Starke Lead-Gitarre, traditionelle, nordisch/folkige Klangmuster, energiegeladene Vocals, dazu ein hymnischer Monster-Chorus, mit ohrwurm-verdächtiger Eingängigkeit. Dies sind die wesentlichen Merkmale eines grandiosen Openers, der stärker kaum sein könnte. Mit „Got It!“ gehen Eclipse einen etwas anderen Weg, der mir persönlich sehr gut gefällt. Hier kommt dann auch die oben schon angedeutete punkige Attitüde zum Vorschein. Speziell der instrumentale Teil, erinnert durchaus ein bisschen an Green Day oder ähnliches. Das tut dem Ganzen aber recht gut und bringt frischen Wind rein. Ein echtes Album-Highlight! Die Nummer ist ziemlich rhythmisch angelegt, was die Crusner Brüder in all ihrer Stärke präsentiert. Aber natürlich lebt das Stück vorrangig auch, von einer brillanten, gradlinigen und druckvollen Gitarren-Arbeit. Magnus Henriksson und Erik Mårtensson geben alles, letzterer glänzt zusätzlich noch mit einer großartigen, sehr rotzigen Darbietung am Mikro. Der Refrain bringt uns ein bisschen weg von der punkigen Ausstrahlung, wirkt sehr energiegeladen und kraftvoll. Ein perfekter Song für die Bühne und auch für jede Rock-Party! Bei „Anthem“ ist der Titel ganz eindeutig Programm! Eclipse haben sich und ihren Fans eine übergroße und unglaublich eingängige Hymne geschrieben. Schöne, durchaus typische Melodiebögen, sanfter Aufbau, mit klarem Fokus auf den stimmungsgeladenen, epischen Refrain, der mit gewaltigem Klangvolumen rüberkommt. Das Stück wird sicher über viele Jahre zur Live-Setlist gehören und könnte einen ähnlichen Stellenwert bei den Fans erreichen, wie der Band-Klassiker „Battlegrounds“, vom 2012er „Bleed & Scream“ Album. Beim nachfolgenden „Children Of The Night“ stehen ganz klar die Riffs im Blickpunkt. Das hat schon ein bisschen was von traditionellem 80er Metal, auch ein bisschen Pretty Maids kommt mit durch. Das Lied hat einen super Spannungsaufbau, mit einer grandios gelungen Steigerung, hin zum nächsten mega Refrain. Erik Mårtensson mit einer großartigen Performance. Saitenvirtuose Magnus Henriksson hat einen zusätzlichen Highlight-Moment bei einem kurzen aber tollen Solo. Beim druckvollen, instrumentalen Abspann, rücken auch Philip und Victor Crusner nochmal ein Stück mehr in den Mittelpunkt, wie sie es ohnehin schon tun, mit einer ganz starken Vorstellung. „Hearts Collide“ fährt das Tempo zunächst ein klein wenig zurück, wenngleich die Nummer grundsätzlich, schon ziemlich gut voran geht. Der Song ist sehr stimmungsvoll angelegt und der Chorus lädt erneut zum Mitsingen ein. Ebenfalls ein absolut mitreißender Knaller, der perfekt für die Bühne zu sein scheint. Siehe dazu auch das Live-Performance-Video! Eclipse haben über all die Jahre immer wieder betont, dass sie ihre Wurzeln im Rock ’n‘ Roll der 80er sehen. Bei „I Don’t Get It“ wird dies sehr deutlich. Ein sehr cooler Rocker, mit viel Groove und so manchem Querverweis, zu dem angesprochenen goldenen Jahrzehnt der Musikgeschichte. Ein paar lustige Keyboard-Klänge mit etwas Pop-Appeal haben sich auch noch mit eingeschlichen und so wird daraus eine runde, spaßige und sehr unterhaltsame Sache. Tolle Backing-Vocals und ein schönes Gitarren-Solo komplettieren das Vergnügen. „The Broken“ bringt uns dann den Punkrock wieder zurück, zumindest in der Anfangsphase. Die Nummer ist gitarrenlastig, da können sich Magnus Henriksson und Erik Mårtensson nach Herzenslust austoben. Beim Vers-Teil nehmen aber auch Victor und Philip Crusner eine zentrale Rolle ein. Das Stück erhebt sich zum Chorus und erlangt einen hymnischen Charakter. Insgesamt kommt das Lied im mittleren Tempo daher und hat durchaus auch, ein paar melancholische Zwischentöne zu bieten. „So Long, Farewell, Goodbye“ ist ein echtes Kraftpaket. Der Song treibt zunächst rasant voran, hat auch wieder ein bisschen Rock ’n‘ Roll in den Genen. Mit dem etwas ruhigeren Vers wird der Spannungsbogen, hin zum Refrain, gut auf Zug gebracht. Dieser schallt dann mit viel Energie aus den Lautsprechern. Orgelartige Keyboard-Klänge eröffnen „High Road“, ehe dann zügig die Gitarren das Heft in die Hand nehmen. Erik Mårtensson konzentriert sich bei diesem Stück vorwiegend auf die Gitarren-Arbeit, an der Seite von Magnus Henriksson und ist nur mit Backings oder teilweise als zweite Lead-Vocal Stimme zu hören. Den Hauptanteil des Gesangs übernimmt hier Basser Victor Crusner und gibt dieser Granate von einem Hardrock-Hit, eine ganz besondere Ausstrahlung. Ein weiterer Beleg dafür, dass Eclipse stets bereit sind neue Ideen zu entwickeln, auch mal andere Wege zu gehen und mit einer tollen Vocal-Performance ihres Tieftöners, eine schöne Überraschung bereit halten. „One Step Closer To You“ begeistert mit sehr feiner Melodieführung, die durchaus mit bandtypischen Klangmustern einher geht. Zum Vers wird es etwas zurückhaltender aber nur, damit sich das Stück bei einem erhabenen und sehr eingängigen Chorus vollständig entfalten kann. Das Lied verfügt auch über eine große, emotionale Ausdrucksstärke und zeigt einen Erik Mårtensson in absoluter Top-Form am Mikro. „Forgiven“ bildet den stimmungsgeladenen Abschluss eines überragenden Albums. Guter Aufbau, starke Übergänge, großartige, abwechslungsreiche Instrumentierung. Ein mitreißendes Lied, das auch wieder ein paar der prägenden nordic-folk Elemente liefert. Ein starkes und würdiges Finale für „Megalomanium“!

Eclipse haben es in über 20 Jahren bravourös geschafft, eine große und ständig weiter wachsende Fangemeinde aufzubauen und zu begeistern. Es ist den Schweden ebenfalls gelungen, einen sehr authentischen Sound zu entwickeln, mit vielen typischen Klangelementen, mit denen man ihre Musik sofort erkennen kann. Mit „Megalomanium“ setzen Eclipse ihren erfolgreichen Weg konsequent fort, sind aber auch immer bereit, neue Ideen und Einflüsse in ihren Songs unterzubringen. All dies sind beste Voraussetzungen für eine weiterhin erfolgversprechende Zukunft. Herzlichen Glückwunsch an Eclipse zu einem echten Meisterstück, mit dem sie ihre herausragende Stellung im melodischen Hardrock Genre weiter festigen. Wer Eclipse live sehen möchte, sollte die Gelegenheit nicht verpassen, sie auf der aktuellen Co-Headliner Tour mit ihren Landsleuten von H.e.a.t zu erleben. Übrigens, der Release-Day für „Megalomanium“ ist der 01.09.2023!

Band

Erik Mårtensson (Gesang, Gitarre)
Magnus Henriksson (Gitarre)
Victor Crusner (Bass, Gesang Track 9)
Philip Crusner (Schlagzeug)

Titel

  1. The Hardest Part Is Losing You
  2. Got It!
  3. Anthem
  4. Children Of The Night
  5. Hearts Collide
  6. I Don’t Get It
  7. The Broken
  8. So Long, Farewell, Goodbye
  9. High Road
  10. One Step Closer To You
  11. Forgiven
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