Chez Kane ist ohne Zweifel, der neue Shooting-Star in der Hardrock-Szene. Mit ihrem selbstbetitelten Debüt, nimmt uns die junge Britin mit, auf eine musikalische Zeitreise zurück in die 80er und begeistert junge und alte Fans dieser „goldenen“ Jahre, mit einem sensationellen Album! 10/10

Meine Vorfreude auf dieses großartige Debüt, hat schon im Herbst letzten Jahres begonnen, als ich bei Frontiers Records, dem Label von Chez Kane, die Vorankündigung dazu gelesen habe. Ich hab den Weg der Waliserin schon seit ein paar Jahren verfolgt. Zum Einen ist sie mit ihren Schwestern bei der Band Kane’d aktiv gewesen aber zum anderen und das in erster Linie, hat sie mit etlichen, fantastischen Cover-Songs auf sich aufmerksam gemacht, die über youtube veröffentlicht wurden. Wenig überraschend ist dabei, dass sich Chez Kane auch dafür, hauptsächlich Rock-Songs aus den 80er-Jahren ausgesucht und dazu in regelmäßigen Abständen, Video’s veröffentlicht hat. Schaut auch da mal rein, das lohnt sich! Das Erstlingswerk von Chez hat dadurch seinen Verlauf genommen, dass ein gewisser Danny Rexon, ja, der Sänger und kreative Kopf von Crazy Lixx, auf die junge Sängerin aufmerksam wurde. Relativ schnell war klar, dass hier Großes zusammen wachsen würde und der schwedische Komponist hat für Chez Kane, ein fantastisches Album geschrieben, das jedem Vergleich mit den Größen der „echten 80er“, problemlos Stand hält. Als musikalische Referenzen kann man hier Bands aufführen wie beispielsweise Vixen, Robin Beck, Heart aber auch Poison oder Danger Danger, können für einen musikalischen Vergleich herangezogen werden. Sicher gibt es heutzutage immer noch etliche Gruppen die sich dieser Musik verschrieben haben, jedoch bedienen sich viele davon, eher bei den Klischees, als beim Lebensgefühl. Danny Rexon und Chez Kane ist es dagegen in Perfektion gelungen, den Zeitgeist der 80er großartig einzufangen und ins Jahr 2021 zu transportieren. Eine wahre Meisterleistung. Alle, die diese wunderbare und unbeschwerte Zeit selbst miterleben durften, werden mir uneingeschränkt beipflichten und alle jüngeren unter euch, bekommen einen sehr guten Eindruck davon, wie der Spirit damals war und was die Musik jener Zeit, ausgemacht hat. Eines ist auf jeden Fall klar, vor 35 Jahren, hätte Chez Kane mit ihrem Debüt die Charts gesprengt, im Besonderen in den USA und in Großbritannien. Shows im berühmten „Whisky a Go Go“ am Sunset Strip in L.A., wären das Karriere-Sprungbrett gewesen, wie für so viele damals. Konzerte in den großen Arenen, dann in der Folge. Ich bin sehr begeistert, dass es heute immer noch junge Künstler gibt, die ihre musikalischen Wurzeln in dieser Zeit sehen, auch wenn sie selbst erst lange danach geboren worden sind. Umso genialer, wenn dabei solche Zeitreisen unternommen werden, die so viele tolle Erinnerungen hervorrufen. Danke dafür!

Danny Rexon hat das Chez Kane – Debüt nicht nur komponiert, sondern auch produziert. Die Vocals hat Gitarrist Harry Scott Elliott mit Chez aufgenommen und um dem ganzen noch einen weiteren großen Namen hinzuzufügen, gemastert wurde diese Hit-Kollektion von niemand Geringerem, als Erik Martensson (Eclipse, W.E.T., Nordic Union). Übrigens, auch das Cover-Artwork passt hier perfekt, wie ich finde. Auch wenn es schlicht erscheint, so steckt da sehr viel Symbolik von damals mit drin. Sehr typisch für diese Zeit.

Mit „Better Than Love“ geht es los. Tolle Keys zum Einstieg. Ein stimmungsvoller, sehr emotionaler Song, der, soweit ich weiß, auch das erste Stück war, das für dieses Album komponiert wurde. Chez hier gleich mal mit einer Meisterleistung am Mikro. Einen zusätzlichen Kick liefert beim Opener, das wunderbare Saxophon-Spiel von Jesse Molloy. Knackige Drums und ein starker Chorus, leiten „All Of It“ ein. Der groovige Riff-Rocker, ist ein perfektes Stück für die Bühne, mit hymnischem Refrain und tollen Gitarren. Chez Kane mit sehr ausdrucksstarkem und variantenreichem Gesang. Top! „Rocket On The Radio“ ist sicher der Über-Hit auf diesem fantastischen Album. Mit dieser Meinung stehe ich bestimmt nicht alleine da. Ein Party-Kracher, ein Ohrwurm oder einfach nur der Sommerhit für 2021! Er beschreibt das Lebensgefühl, die Träume und Sehnsüchte junger Musiker, in einer Weise, wie man es nicht besser ausdrücken könnte. Ich bin sicher, 1989 wäre das, ein Nummer-1-Hit geworden. Es passt einfach alles. Coole Gitarren-Riffs, hammermäßige Vocallines, ein Refrain der schon nach dem ersten Mal Anhören, nicht mehr aus dem Ohr zu bekommen ist und ein absolut energiegeladenes Finale. Über allem, die grandiose Stimme von Chez. Sensationell!! „Get It On“ kommt sehr groovy rüber. Mitreißende Gitarren, opulente Vocals, verdammt starke backings (von Christine Corless), lassen hier garantiert keinen still sitzen. Überragend! „Too Late For Love“ war vor einigen Wochen die erste Single, mit tollem Video. Ein absoluter Smash-Hit. Eine Stadion-Hymne, ein Herz/Schmerz-Rocker, genau das, was so viele Stücke, die Mitte/Ende der 80er komponiert wurden, ausgemacht hat. Wirklich brillant! Etwas ruhiger wird es bei „Defender Of The Heart“. In dezent poppigem Gewand, leicht balladesk, mit sehr vielen Emotionen, toll gesungen von der hübschen, jungen Britin. Als i-Tüpfelchen, gibt es wieder ein paar Saxophon-Klänge von Jesse Molloy zu bestaunen. „Ball n‘ Chain“ kommt im Stile der frühen Bon Jovi – Classics daher. Ein flotter Rocker, der für beste Laune sorgt. Starke Riffs, großer Refrain, tolle backings. Auch in der heutigen Zeit, mit Potential für einen Mega-Hit. Damit könnte man jede Rock-Disco zum Kochen bringen. Nebenbei bemerkt, der Song hätte auch aus der Feder von Großmeister Desmond Child stammen können. Ein großes Kompliment an Danny Rexon. Der Hammer! „Midnight Rendezvous“ ist ein richtiges Rock ’n‘ Roll – Feuerwerk, mit teils leicht bluesigem Einschlag. Chez Kane mit überragender Gesangsleistung, da wäre auch ein gewisser David Coverdale mit Sicherheit begeistert. Die Background-Vocals werden hier übrigens von Pete Newdeck, Drummer bei Midnite City, beigesteuert. Astreinen Melodic Rock liefert „Die In The Name Of Love“. Starke Keys und feine Gitarren-Riffs sind die Grundlage für diese Mega-Hymne. Dazu gibt es wunderbar getragene Vocallines, mit tollem Refrain. Serafino Perugino (Inhaber von Frontiers Records) kann wirklich stolz und glücklich sein, so eine herausragende Künstlerin bei seinem Label zu haben. Leider sind wir schon am Ende unseres Ausflugs in die 80er-Jahre angelangt. „Dead End Street“ beschließt dieses unfassbar starke Debüt von Chez Kane. Ein eher nachdenklicher, vielleicht sogar melancholischer Abschluss, im mittleren Tempo gehalten. Einmal mehr, mit einer phänomenalen Melodie-Führung, die die Emotionen des Songs, hervorragend transportiert. Verfeinert noch einmal, durch ein paar sehr starke Saxophon-Einlagen. Großartig!

Herzlichen Glückwunsch an Chez Kane und Danny Rexon, zu diesem Masterpiece! Danke schön, für diese sehr emotionale und bewegende Reise in die „gute alte Zeit“. Ich bin schon sehr gespannt auf Album Nr. 2. Ich würde mich sehr freuen, die Songs mal live zu erleben, vielleicht sogar gemeinsam, im Paket Crazy Lixx und Chez Kane. Wenn Corona es dann wieder mal erlaubt…irgendwann… .

In diesem Sinne, bleibt gesund. „Let’s get rocked, not infected!“

Band

Chez Kane (Gesang)
Harry Scott Elliot (Gitarre)
James Ready (Gitarre)
Nico Martin (Bass)
Jay Haines (Schlagzeug)

Titel

  1. Better Than Love
  2. All Of It
  3. Rocket On The Radio
  4. Get It On
  5. Too Late For Love
  6. Defender Of The Heart
  7. Ball n‘ Chain
  8. Midnight Rendezvous
  9. Die In The Name Of Love
  10. Dead End Street
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