„Wimps and posers beware, for true metal is here…“. Ja, ganz genau. Mit ihrem zweiten Album „Emblas Saga“ schließen die neuen Nordic-Power-Metal-Götter Brothers Of Metal, genau da an, wo sie mit ihrem Sensations-Debüt aufgehört haben.

„Emblas Saga“ ist die konsequente Fortsetzung des grandiosen Debüts „Prophecy Of Ragnarök“. Brothers Of Metal haben ihren Weg 2012 in Falun, der Wiege des schwedischen Power Metal begonnen und 2017 ihr Erstlingswerk, zunächst in Eigenregie veröffentlicht, ehe man dann doch nach langer Suche, mit AFM-Records einen guten und starken Partner gefunden hat. Mit neuem und aufwändigem Coverartwork wurde „Prophecy Of Ragnarök“ im Herbst 2018 nochmal offiziell auf den Markt gebracht und die Resonanz der True-Metal-Gemeinde war gewaltig. Mit Monstertracks wie u.a. „Son Of Odin“, Siblings Of Metal“, dem Überhit „Yggdrasil“ oder der einzig wahren Hymne „We Believe In Metal“ (siehe Zitat in der Headline), konnten sich die Skandinavier im Nu, in die Herzen der Fans spielen. Mit ihrem neuen Album „Emblas Saga“, das ursprünglich schon Ende 2019 erscheinen sollte, legen die sieben „Brothers“ und die eine „Sister Of Metal“, noch mal eine Schippe drauf, was das Songwriting angeht und liefern den ersten ganz großen Knaller in 2020 ab. Die Songs sind noch ausgefeilter, noch gewaltiger, noch mitreißender und allesamt absolute Power-Metal-Hits. Die inhaltliche Basis liefert weiterhin die nordische Mythologie, spannende Geschichten rund um Odin, Thor, Loki und deren Nachkommen. Sehr emotional und authentisch erzählt und natürlich in fantastischer Weise musikalisch dargeboten. Brothers Of Metal sind auf „Emblas Saga“ noch ein wenig abwechslungsreicher geworden und es sind auch noch mehr nordisch/keltische Einflüsse in der Musik auszumachen. Desweiteren kommt es mir so vor, als würde Ylva Eriksson, ihres Zeichens Frontkriegerin und einzige „Sister“, einen noch dominanteren Part am Mikro einnehmen. Das Gesangstrio der neuen und für mich wahren „Kings Of Metal“, wird übrigens von Joakim Lindbäck Eriksson und Mats Nilsson komplettiert und sorgt so in seiner Gesamtheit, für ein sehr ausdrucksstarkes und stimmgewaltiges Dreigestirn. Den wesentlichen kompositorischen Anteil können Ylva Eriksson, Gitarrist Dawid Grahn und Drummer Johan Johansson für sich verbuchen, dennoch ist Brothers Of Metal natürlich eine Gemeinschafts-Produktion, an der alle Musiker ihren Anteil haben. Das die neuen Metal Gods aus Schweden nicht nur im Proberaum und im Studio stark sind, haben sie in den letzten Wochen auf beeindruckende Weise, auf der Double-Headliner-Tour mit den Italienern Elvenking bewiesen, wo sie trotz ihrer deutlich kürzeren Karriere, ganz klar die eigentlichen Stars waren. Eine überragende Bühnenshow, jeder perfekt an seinem Instrument und trotz aller Wildheit und Rohheit, eine wahnsinnig sympathische und publikumsnahe Band, die mit unglaublicher Spielfreude begeistern konnte. Damit seid ihr ganz sicher auf dem richtigen Weg, den Power-Metal-Olymp zu erklimmen. Danke hier nochmal, für eine sensationelle Show im Münchner Backstage.

„Emblas Saga“ kommt mit einem sehr coolen und aufwändigen Coverartwork daher, erneut aus der kreativen Hand von Péter Sallai. Das Album ist übrigens auch in einer limited Box-Edition erhältlich und beinhaltet u.a. ein zusätzliches Booklet mit liner notes, zu den einzelnen Stücken und einen Arm- Leder-Stulpen, mit eingestanztem Bandlogo. Das ist was für wahre Krieger.

Nun, die Songs sprechen zwar eigentlich für sich aber ein paar Worte zu den einzelnen Stücken, will ich hier natürlich schon verlieren.

Nach dem gesprochenen Intro („Brood Of The Trickster“) starten wir gleich mit „Powersnake“, einem sehr starken Opener. Ein wuchtiger und hymnischer Start in ein sensationelles Album. Bei „Hel“ ziehen die Schweden das Tempo nochmal etwas an, der Refrain kommt dann eher getragen daher. „Chain Breaker“ ist der geborene Live-Track. Kraftvoll, schnell und perfekt zum Mähne schütteln. „Kaunaz Dagaz“ ist nun einer meiner absoluten Favoriten. Mit engelsgleicher Stimme von Ylva geht es los und entwickelt sich dann zu einem Melodic-Metal-Gewitter. Ohne die nordischen Einflüsse, könnte der Song auch von Battle Beast sein. Mit „Theft Of The Hammer“ folgt gleich das nächste Mega-Highlight. Rhythmisch, wuchtig, hymnisch, mit toll aufgelegten Sängern, hier v.a. die Männer im Vordergrund (Joakim und Mats). „Weaver Of Fate“ ist die Ballade des Albums. Sehr emotional und berührend, fast schon melancholisch, von der hübschen Ylva Eriksson gesungen. Wunderbar! „Njord“ ist dann wieder eine absolute Mit-mach-Nummer für die Bühne. Stimmungsvoll, sehr flott und mit Schlachtrufen. Das Titelstück ist nicht nur die längste, sondern wohl auch die aufwändigste Komposition auf „Emblas Saga“. Ylva zu Beginn wieder mit engelsgleicher, hier mit sehr schwermütiger Stimme, ehe der Song dann voll durchstartet und zum einen sinfonische Elemente enthält aber gleichermaßen auch gelegentlich an die früheren Heldentaten von Blind Guardian erinnert. „Brothers United“ ist recht Schlagzeug basiert, im Refrain fast schon episch, dazu mit toller Gitarrenmelodie. „One“ ist einer der größten Hits auf „Emblas Saga“. Joakim, Mats und Ylva im schönen Wechsel am Mikro, leicht gedrosseltes Tempo, sehr mitreißend und stimmungsvoll, im Mittelteil sogar mal á capella-Gesang. Einer der größten Metal-Songs, der mir in den letzten Jahren unter gekommen ist. Großartig! „Ride Of The Valkyries“ ist dann wieder eine echte Power-Metal-Granate. Schnell, rifflastig, rhythmisch und wer lange Haare hat, kann hier den Dauerpropeller machen. Mega! Beim Debüt war es mit „We Believe In Metal“ schon so und auch bei „Emblas Saga“, haben sich die Brothers Of Metal die größte Hymne für den Schluss aufgehoben. „To The Skies And Beyond“ ist ein treibendes Stück, mit sehr vielen nordisch/folkigen, teils auch sinfonischen Elementen, vorwiegend die fantastische Ylva Eriksson am Mikro. Feine Gitarren, fantastische Melodien, tolle Drums und ein mitreißender Chorus, runden dieses großartige Lied ab. Unfassbar stark!

Tja, liebe Ylva, meine Herren, ihr seid wirklich auf einem tollen Weg. Man kann euch nur gratulieren. Ihr habt mit „Emblas Saga“ ein musikalisches Monument erschaffen, dass seines gleichen sucht. Ein Meisterwerk der Extraklasse. Ich bin sehr beeindruckt und freue mich schon auf ein hoffentlich, baldiges Wiedersehen.


Band

Ylva Eriksson (Gesang)
Joakim Lindbäck Eriksson (Gesang)
Mats Nilsson (Gesang)
Dawid Grahn (Gitarre)
Pähr Nilsson (Gitarre)
Mikael Fehrm (Gitarre)
Emil Wärmedal (Bass)
Johan Johansson (Schlagzeug)

 

Titel

  1. Brood Of The Trickster
  2. Powersnake
  3. Hel
  4. Chain Breaker
  5. Kaunaz Dagaz (Dawn Of Fire)
  6. Theft Of The Hammer
  7. Weaver Of Fate
  8. Njord
  9. Emblas Saga
  10. Brothers Unite
  11. One
  12. Ride Of The Valkyries
  13. To The Skies And Beyond
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