Die Nürnberger Symphonic-Truppe Visionatica bringen mit „Force Of Luna“ ein fantastisches Debüt-Album auf den Markt. Aber Achtung! Es besteht höchste Suchtgefahr!

Es ist schon unglaublich wie viele Nachwuchsbands im Symphonic Metal derzeit in die Fußstapfen der arrivierten Bands treten. Visionatica sind da ganz weit vorne mit dabei. Wenn ein Erstlingswerk wie „Force Of Luna“ bereits eine derart große Klasse zeigt, mag ich mir kaum vorstellen, wo da die Reise hingeht. Das Album, übrigens mit einem ziemlich coolen Cover-Artwork, wurde von Timon Seidl in dem bekannten Gate-Studio (u.a. Avantasia) produziert, was alleine schon eine Erklärung für die großartige Klangqualität dieses Albums ist. Gemeinsam mit Armin Haas haben die vier Franken ihr Debüt komponiert. Es sind 9 mystische, bombastische und energiegeladene Symphonic-Meisterstücke entstanden, die zu keiner Zeit den Vergleich mit den Genre-Größen scheuen müssen. Druckvolle Gitarrenarbeit, tolle Orchesterparts und phänomenale Keyboard-Klangteppiche sind die Trademarks von Visionatica. Über allem thront der wunderbare Gesang von Amara. Die Sopranistin verleiht den Songs mit ihrer glockenklaren und kräftigen Stimme (mal normal, mal klassisch), das ganz besondere Etwas. Wenn man hier einen Vergleich anstellen mag, so würde ich sagen, sie erinnert mich ein wenig an Sharon den Adel (Within Temptation) zu Silent-Force-Zeiten.

Die Stücke haben alle einen so unglaublichen Suchtfaktor, dass ich sie im Einzelnen gar nicht hervorheben muss, lediglich meine Favoriten, die auch als Anspieltipps gemeint sind, möchte ich euch hier kurz vorstellen. Da wäre zum einen „Lilith“. Ein großartiger Song meist im Midtempo gehalten, der mit seinen Melodiebögen zu begeistern weiß und zwischendurch mit einer leicht orientalischen Note überrascht. Zu „She Wolf“ wurde bereits letztes Jahr das erste Video veröffentlicht. Ein echtes Symphonic-Metal-Masterpiece, mit allen Facetten. Bombastisch, abwechslungsreich und eingängig. „Certainty Of Benevolence“ bringt die perfekte Mischung aus dem druckvollen Gitarrenspiel von Manuel und der bittersüßen Stimme von Amara, ausgezeichnet zum Tragen. Der düstere, unheilschwangere Wolfsmythos, der in der Band-Ideologie fest verankert ist, ist hier, wie auch in vielen der anderen Stücke, förmlich greifbar. Ein wunderschöner Refrain und auch hier ist eine leicht orientalische Färbung geschickt eingebaut. Gänsehaut pur. Diese kann aber das vielleicht gewaltigste Stück des Albums auch liefern. Der Song „Totem“ ragt aus all den Wahnsinns-Kompositionen noch ein klein wenig heraus. Das Lied zu hören ist fast ein bisschen wie schweben und beim Chorus hebst du dann richtig ab. Wahnsinn! Mit stetigen Tempi-Wechseln und genialer Melodieführung ist „Totem“ mein offizielles Album-Highlight. Junge Lady, wo nimmst Du nur die Stimme her, so druckvoll und glasklar in diese Höhen zu singen. Beim Refrain läuft es mir jedes Mal wieder eiskalt den Rücken runter. Ich verneige mich.

Glückwunsch Visionatica zu einem tollen Debüt. Ich freue mich schon sehr, euch bald mal live zu sehen.

Also, liebe Leute, wenn ihr auf Within Temptation, Evanescence, Nightwish oder Xandria steht, dann braucht ihr eigentlich nicht mal Probehören. Auf geht’s zum Plattendealer eures Vertrauens aber ich wiederhole mich nochmal ausdrücklich! Dieses Produkt kann süchtig machen!

Band

Amara (Gesang)
Manuel (Gitarre)
Georg (Bass)
Gerhard (Schlagzeug)

 

Titel

  1. Visions (Intro)
  2. Swamp Of The World
  3. Lilith
  4. She Wolf
  5. Imprinting Lies
  6. Certainty Of Benevolence
  7. The Thorns
  8. Totem
  9. Never Will Die
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