The Grandmaster ist ein neues Mega-Projekt aus dem Hause Frontiers Records. Das Debüt „Skywards“ liefert eine dreiviertel Stunde maximalen Hörgenuss, für alle Freunde des kraftvollen und hochklassigen Melodic Metal. 9/10

Ich kann mich an dieser Stelle nur wiederholen. Frontiers Records‘ Big Boss Serafino Perugino, hat wohl ein Händchen wie kein anderer, großartige Musiker zusammen zu bringen und fantastische Projekte zu formen. So war das dann auch bei The Grandmaster. Für „Skywards“ hat man das brasilianische Gesangstalent Nando Fernandes (Brother Against Brother) und den oft geehrten und noch öfter gefeierten Edguy – Gitarristen Jens Ludwig, zusammen gebracht. Ein genialer Schachzug von Serafino Perugino. Denn, was macht ein Edguy – Gitarrist, wenn sein Band-Chef (Tobias Sammet) sich aktuell und bis auf weiteres, mehr auf seine Metal-Oper Avantasia konzentriert? Na klar, er hat Zeit, um sich anderen, lohnenswerten Projekten zu widmen. Die Schaffenspause von Edguy, hat also auch tatsächlich etwas Gutes. Zu den beiden Hauptprotagonisten gesellt sich, ich würde fast schon sagen, logischerweise, Frontiers‘ Haus und Hof – Musiker und Produzent Alessandro del Vecchio, der für die Keys und den Bass verantwortlich zeichnet und natürlich auch das Album final zusammengeschraubt hat. Die kraftvoll in Szene gesetzten Drums hat Mirkko de Maio eingespielt. Die Namen, Reputationen und Fähigkeiten der vier Musiker, lassen unter dem Strich, natürlich nur einen Schluss zu. Hier gibt es hochkarätigen, gitarrenorientierten, sehr filigran und facettenreich vorgetragenen Melodic Metal, gekrönt von einer der stärksten männlichen Stimmen, die das Genre aktuell zu bieten hat. Nando Fernandes kann man ohne weiteres in einem Atemzug, mit Größen wie Ronnie Romero und James Robledo oder auch Legenden wie Steve Lee und Ronnie James Dio nennen. Die musikalischen Einflüsse von The Grandmaster reichen von klassischem Power Metal, über progressiv angehauchten Symphonic Metal, bis hin zu dem einen oder anderen AOR/Melodic Rock – Moment. Eine überragende Produktion und ein wundervolles Cover-Artwork runden das Gesamtpaket ab.

„Lunar Water“ macht den launigen Anfang. Ein kraftvoller, sinfonisch arrangierter Mega-Hit. Tolle Piano-Passagen, gepaart mit starken Gitarren-Läufen, fetten Drums und einem herausragenden Refrain, sind die Würze, für die erste, von elf Hymnen. „The Tempest“ führt den eingeschlagenen Weg gekonnt fort, mit sehr starker Gitarren-Arbeit gleich zu Beginn. Tolle Arrangements und grandiose Vocals komplettieren das Stück. Dazu gibt es auch einen netten Kurzfilm, um diesen tollen Song auch mit bewegten Bildern genießen zu können. So auch geschehen bei „Someday Somehow“, der ersten Veröffentlichung von “Skywards“. Als ich das Lied vor einiger Zeit das erste Mal gehört hab, lief es mir heiß und kalt den Rücken runter und ich ahnte damals schon, was für ein gigantisches Album da auf uns warten würde. Der Eindruck hat mich nicht getäuscht. „Someday Somehow“ vereint alle Stärken von The Grandmaster und ist eine weitere Hymne mit fetten Riffs, treibenden Power-Drums, progressiven Momenten aber auch einem leicht melancholischen Unterton bei Nando Fernandes‘ fantastischer Vocal-Performance. Das super Solo von Jens Ludwig ist dann noch ein kleines „Extra“ oben drauf. „Dead Bond“ kommt etwas rhythmischer ums Eck. Eine tolle Spielwiese für Mirkko de Maio hinter seiner Schießbude. Der Gesang ist hier eher getragen. „Cannot Find The Way“ ist ein Parade-Stück, um den Tasten-Gott Alessandro del Vecchio ins Rampenlicht zu stellen. Wunderbare Keys aber auch wieder ein paar richtig satte Riffs gibt es hier zu bestaunen. Tolle Übergänge und Temposteigerungen, machen den Song sehr spannend und mitreißend. Sehr facettenreich, gleich von Anfang an, ist „Song Of Hope“. Ein energiegeladener und dezent progressiv akzentuierter Track. Mit feiner Key/Piano-Einleitung startet „Skywards – Earthwards“. Balladesk, gesanglich sehr emotional und intensiv, mit großem Gänsehaut-Potenzial. Dazu gesellt sich noch ein hymnischer Refrain, wunderbare Streicher-Arrangements und ein sehr feines Solo, von und mit Jens Ludwig. Mega! „True North“ spricht dann eine ganz andere Sprache. Kraftvoller, ziemlich flotter Power Metal mit dominanten Drums und starken Riffs. „Surrender“ ist einer meiner absoluten Top-Favoriten, mit wirklich großartigen Keys. Bei der Melodieführung im Vers-Teil, kann man fast schon von einer Hommage an Großtaten der schwedischen Melodic Hardrocker Eclipse sprechen. Mit diesem nordisch/folkigen Touch erinnert das sehr stark an deren Stücke „The Downfall Of Eden“ oder „Battlegrounds“. Aber macht es das Lied nun dadurch schlechter? Nein, ganz im Gegenteil! „Surrender“ hat zweifelsohne den höchsten Ohrwurm-Faktor, ist super stimmungsvoll und mitreißend. Sollte es dieses Projekt jemals auf die Bühne schaffen, ist diese Granate ein absoluter Garant dafür, dass das Publikum durch die Decke geht! „Turn The Page“ geht mit einer melancholischen Note los. Schwer, getragen, mit wundervoller Melodieführung. Nando Fernandes hier mit einer seiner aller stärksten Gesangsleistungen, was in einem sensationellen Refrain gipfelt. Auch zum Abschluss des Albums gibt es einen etwas düsteren Unterton. „The Source“ ist vielleicht der abwechslungsreichste Song auf „Skywards“. Klar, zum Finale zeigen alle 4 Musiker nochmal was sie können und so ist dann „The Source“ auch ein weiteres Top-Highlight geworden. Tolle Arrangements, viele Tempo-Wechsel, feine Keys, starke Riffs, ein phänomenales Gitarren-Solo, gewaltige Drums und einmal mehr, eine alles überragende Vocal-Performance!

„Skywards“ von The Grandmaster ist ein Album, das man auf keinen Fall verpassen darf, wenn man ein Freund von hochklassigem und ausdrucksstarkem Melodic Metal ist. Wer eine Vorliebe für geniale Gitarren-Arbeit hat und dazu auch noch gerne eine charismatische Metal-Stimme hört, der kann hier zweifelsfrei blind zugreifen. Herzlichen Glückwunsch an Jens Ludwig, Nando Fernandes und die Crew von Frontiers Records, das ist eine herausragende Scheibe geworden, die keine Wünsche offen lässt…, außer vielleicht, bald ein zweites Album. In diesem Sinne „Let’s get rocked, not infected!“

Band

Nando Fernandes (Gesang)
Jens Ludwig (Gitarre)
Alessandro del Vecchio (Keys, Bass, Arrangements)
Mirkko de Maio (Schlagzeug)

Titel

  1. Lunar Water
  2. The Tempest
  3. Someday Somehow
  4. Dead Bond
  5. Cannot Find The Way
  6. Song Of Hope
  7. Skywards – Earthwards
  8. True North
  9. Surrender
  10. Turn The Page
  11. The Source
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