Eine Band, die schon seit anno 1993 existiert und bislang völlig an mir vorbei ging? Kommt leider immer wieder vor und ich bin umso mehr positiv überrascht.

Teramaze- Her Halo (Music Video) from JD Stagewolf on Vimeo.

Schande auf mein Haupt, dass mir diese so melodieverliebte Prog-Rock Band aus Down Under so lange verborgen blieb, wenngleich mir spätestens seit Vanishing Point wohl bekannt ist, dass die Australier ein Händchen für guten Prog-Rock haben. Bereits im Teenager-Alter gründet Gitarrist Dean Well die Band Teramaze. Quasi im dritten Anlauf erblickt 2012 mit „Anhedonia“ der erste Silberling von Teramaze das Licht der Welt (die ersten beiden deutlich älteren Alben „Doxology“ / 1995 und „Tears To Dust“ / 1998 wurden nicht veröffentlicht). Mittlerweile hat sich einiges getan: Teramaze präsentieren mit Nathan Peachey den Nachfolger von Brett Rerekura am Mikro und gewinnen die Mascot Label Group als Partner. Und auch die musikalische Ausrichtung hat sich ein Stück weit geändert. In meinen Augen ist das Ganze eingängiger geworden, melodischer, durchaus zeitweise Kino-tauglich. Mastermind Wells sagt zum „Her Halo“: “Bei unserer Musik geht es um den Song als Ganzes. Und wenn eine Melodie nur ein langsames Gitarrensolo bestehend aus drei Noten braucht, dann soll es halt so sein. Wir fügen nichts hinzu, was der Song nicht zwingend braucht. Wir konzentrieren uns auf das Songwriting in dieser Form und wollen damit andere Musiker und Fans guter Musik anzusprechen.“ Gleich der Opener ist ein Mammutwerk: Das knapp dreizehnminütige „An Ordinary Dream (Enla Momento)“ dürfe mit seiner gewaltigen Bandbreite an Melodien, Harmonien und Tempi das Herz der Progressive Fans höher schlagen lassen. Schnell wird klar, dass Nathan Peachey sich doch recht klar vom Vorgänger unterscheidet, weniger hart und rau auftritt. Doch ins Gesamtbild dieses auch musikalisch neu ausgerichteten Albums fügt er sich gut ein.

Fazit: Das Quartett spielt frischen, nicht zu verkopften Progressive-Rock, angereichert mit süßen AOR-Einflüssen und Melodic Metal Attitüde. Gegenüber den Vorgängeralben verzichten die Australier ein Stück weit auf Härte, zugunsten ausgereifter und mitreißender Melodien. Das Werk besticht vor allem durch instrumentale Finesse und eine glasklare Produktion. Bleibt zu hoffen, dass sich die harte Arbeit der Jungs irgendwann auszahlt und sie verdiente Erfolge feiern können.

Teramaze – Out Of Subconscious (Official Video) from Philip Cristian Claassen on Vimeo.

Line-Up:

Nathan Peachey – Vocals
Dean Wells – Gitarre
Luis Eguren – Bass
Dean Kennedy – Drums
Tracklist:

  1. An Ordinary Dream (Enla Momento)
  2. To Love, a Tyrant
  3. Her Halo
  4. Out of Subconscious
  5. For the Innocent
  6. Trapeze
  7. Broken
  8. Delusions of Grandeur
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