Die britischen Melodic Rocker TEN stehen in den Startlöchern für die Veröffentlichung ihres 16. Studio-Albums! „Something Wicked This Way Comes“ darf man zu den stärksten Scheiben in der langen Vita von TEN zählen. Es werden sogar ein paar Erinnerungen an ihre Frühwerke geweckt. 8,5/10

Der Weg von Mastermind Gary Hughes und seiner Band TEN begann im späten Frühjahr 1996, mit dem Release des grandiosen Albums „X“, unter anderem, mit dem mega Hit „The Torch“. Bereits im Vorfeld hatte Gary Hughes eine Vielzahl von Songs komponiert und nachdem das Debüt so hervorragend angenommen wurde, legten er und seine Band nur wenige Monate später, das viel umjubelte und bis heute unerreichte Meisterwerk „The Name Of The Rose“ nach. Bereits ein Jahr später folgte „The Robe“ und von da an, waren TEN aus der Melodic Rock Szene nicht mehr weg zu denken. Mit großer Regelmäßigkeit wurde ein Album nach dem anderen veröffentlicht. Sicher nicht alle auf dem ganz hohen Niveau der Frühwerke aber jedes einzelne, konnte man zu den stärksten Genre-Releases des jeweiligen Erscheinungsjahres zählen. Schon relativ früh sind TEN bei Frontiers Records gelandet. Nach einer Pause für ein paar wenige Alben, sind TEN nun seit 2016 wieder bei der italienischen Plattenfirma unter Vertrag und gehören ganz klar, zu den größten und namhaftesten Zugpferden des Labels. Die letzte Scheibe („Here Be Monsters“) der UK Rocker, liegt nicht mal ganz 12 Monate zurück und schon darf sich die Fangemeinde über das nächste Highlight freuen. Wie schon in früheren Jahren mal, haben Sänger Gary Hughes und seine Band, eine große Menge neuer Songs in einem recht kompakten Zeitraum komponiert. In diesem Fall lag das natürlich an der gewonnen Zeit, die durch die Corona Pandemie entstanden ist. Also sagten sich TEN, warum lange mit der Veröffentlichung warten, wenn es so viele fertige Stücke gibt, die nur noch auf eine CD gepresst werden müssen. Obwohl ein Großteil der Lieder für „Here Be Monsters“ und für „Something Wicked This Way Comes“ im selben Arbeitsprozess entstanden sind, finde ich die Auswahl fürs aktuelle Album, noch ein gutes Stück stärker und eingängiger. Wie eingangs schon geschrieben, ist man vom Niveau her, nicht weit von den ersten Scheiben entfernt. Auch auf „Something Wicked This Way Comes“ gibt es natürlich wie üblich, recht eingängigen Melodic Rock zu hören. Vorwiegend im, für TEN Alben typischen, getragenen, manchmal auch episch/hymnischen Stil. An der einen oder anderen Stelle, ist das neue Werk aber durchaus, auch mal etwas härter ausgefallen und enthält, wie im Falle des eindrucksvollen Songs „Parabellum“, sogar einige progressive Elemente. Für die große Qualität und die recht kraftvolle Umsetzung der Stücke, hat Sänger und Gitarrist Gary Hughes wieder auf eine bekannte Mannschaft gesetzt, wie auch schon zuletzt. An den Lead-Gitarren hören wir Dann Rosingana und Steve Grocott, am Bass Steve MacKenna und an den Keys Darrel Treece-Birch. Das Schlagzeug wurde erneut, von Gastmusiker Markus Kullmann (Sinner, Voodoo Circle) eingetrommelt. Für Mix und Master zeichnet mittlerweile seit 12 Jahren Dennis Ward verantwortlich und auch das neue Werk, lässt keine Zweifel an seiner kompetenten Arbeit zu. Schauen wir uns nun in Kurzform meine persönlichen Highlights an.

Dazu gehört natürlich der Opener „Look For The Rose“. Nach kurzem, humorigem Intro mit spoken words, gibt es eine sehr TEN typische, getragene, fast schon epische Hymne zu hören, die mit guter Riff-Arbeit, unaufdringlichen Keys, einer schönen Vocalline und einem opulenten Refrain überzeugt. Auch ein Top-Favorit von mir ist „The Tidal Wave“. Schönes Piano Intro, dazu ein kraftvoller Klangteppich mittels Keyboard. Das Lied kommt dann langsam in Fahrt und wir erleben einen stimmungsvollen Hit, mit großem Ohrwurm-Faktor. Das Titel-Stück „Something Wicked This Way Comes“ startet im balladeskem Gewand und ein wenig Melancholie zwischen den Zeilen. Im Verlauf wird daraus aber dann ein toller Groove-Rocker im mittleren Tempo, der den geneigten Zuhörer in seinen Bann zu ziehen versteht. Starke Backing Vocals geben etwas zusätzliches Volumen. Ein sehr feines, ausgedehntes Solo macht ebenso Spaß, wie der launige Ausklang, der mit einem fröhlichen Pfeifen daher kommt. Absolut on top, ist bei mir „The Fire And The Rain“. Wir starten mit Meeresrauschen und Klängen von der Akustik-Gitarre, so entsteht eine schöne Grundstimmung. Die Gitarren von Steve Grocott und Dann Rosingana übernehmen dann das Ruder und es offenbart sich ein großartiger Melodic Rock Super-Hit, der auch Sänger Gary Hughes, von seiner aller stärksten Seite zeigt. Insgesamt erinnert mich das Stück stilistisch ein wenig an TEN’s britische Kollegen von Dare. Natürlich darf auch eine richtig gute Ballade nicht fehlen. Diese gibt es dann mit „New Found Hope“ zu hören, natürlich mit viel Piano und Keyboard. Gary Hughes agiert mit sanfter, und weicher Stimme. Zum Refrain erhebt sich das Lied und wird eine ganze Ecke intensiver. Mit den Backings wird zusätzlich, viel stimmliches Volumen erzeugt. Sehr schön. Ein weiterer mega Hit in meinen Augen, ist „When Darkness Comes“. Ziemlich stimmungsvoll, mit der feinen Keyboard-Arbeit von Darrel Treece-Birch als großes Highlight. Mit kraftvollen Riffs und brillanter Lead-Gitarre, treibt der Melodic Rock Kracher flott voran. Sehr stark ist die etwas gebremste Vocal-Bridge, mit der kurz vorm Refrain, alle Energie für einen gewaltigen und sehr schwungvollen Chorus gesammelt wird. „The Greatest Show On Earth“ beschließt dieses tolle neue TEN Album. Der Beginn ist eher ruhig, mit erneut ganz hervorragendem Keyboard-Spiel und schöner Melodieführung. Während des Verses intensiviert sich das Stück fast unbemerkt, satte Riffs schaffen einen Übergang und so geht die Nummer dann rhythmisch, wuchtig aber auch sehr abwechslungsreich weiter. Der opulente und erhabene Refrain wird dem Titel des Songs eindeutig gerecht und als letztes Highlight, gibt es einen ausgedehnten, sehr stark gespielten Abspann, mit fantastischen Solo-/Lead-Gitarren.

TEN haben es wieder einmal bewiesen, dass sie zweifelsfrei zur 1. Liga des Melodic Rock gehören. Gary Hughes und seine Truppe haben mit „Something Wicked This Way Comes“ ein ganz tolles Genre Highlight am Start, das sicherlich in vielen Hit-Listen des Jahres 2023 weit oben auftauchen wird. Glückwunsch zu diesem großartigen Album. Release Day 20.01.2023!

Band

Gary Hughes (Gesang, Gitarre, Programming)
Dann Rosingana (Gitarre)
Steve Grocott (Gitarre)
Steve MacKenna (Bass)
Darrel Treece-Birch (Keyboard)

Gast

Markus Kullmann (Schlagzeug)

Titel

  1. Look For The Rose
  2. Brave New Lie
  3. The Tidal Wave
  4. Parabellum
  5. Something Wicked This Way Comes
  6. The Fire And The Rain
  7. New Found Hope
  8. The Only Way Out
  9. When Darkness Comes
  10. The Greatest Show On Earth
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