„Of Jupiter And Moons“ heißt nun also das sehnsüchtig erwartete, 4. Studioalbum der italienischen Symphonic-/Melodic-Metal-Band Temperance. Und in Anlehnung an den Titel kann man sagen, es ist wirklich überirdisch gut.

Seit Band-Mastermind Marco Pastorino seine Band Temperance Ende 2013 gegründet hat, war einiges los bei den Italienern. Zahllose Shows weltweit, sowohl als Headliner, wie auch als Support einiger Genre-Größen, dazu eine Live-CD/DVD und nun bereits das 4. Studio-Album. Fleißig, fleißig! Für das aktuelle Meisterwerk „Of Jupiter And Moons“, hat es ein paar personelle Veränderungen gegeben, u.a. die Mikro-Positionen wurden mit Alessia Scolletti und Michele Guaitoli neu besetzt. Marco Pastorino, ist nicht nur Gitarrist und Hauptkomponist, sondern steuert auch noch einige starke Gesangsparts bei. Somit ist das ausdrucksstarke Trio am Mirko komplett und der Bandchef hat mit seinen Neuverpflichtungen, ein gutes Händchen bewiesen. Immerhin haben Alessia und Michele fast die kompletten Lyrics auf ihrem Haben-Konto und die sind sehr stimmig und emotional geworden. Luca Negro, ein Band-Urgestein am Bass und Alfonso Mocerino an den Drums, komplettieren das Quintett und sorgen für die notwendige rhythmische Power.

Temperance liefern auf „Of Jupiter And Moons“ eine starke, sehr abwechslungsreiche Mischung, aus modernem Symphonic-/Melodic-Metal ab, der gerade wegen der drei höchst unterschiedlichen Klargesang-Stimmen, eine hohe Eigenständigkeit erreicht. Zudem ist es Maestro Marco Pastorino gelungen, Songs zu komponieren, die allesamt sehr eingängig sind und einen extrem hohen Wiedererkennungswert haben. Ein absoluter Meilenstein in der Bandgeschichte aber sicher auch ein Ausrufezeichen in einem durchaus stark beanspruchten Genre.

Man hat im Hause Temperance, die übrigens bei dem aufstrebenden, italienischen Label Scarlet Records unter Vertrag stehen, nichts dem Zufall überlassen. Produziert hat man das Album selbst, den finalen Schliff hat dann kein Geringerer, als Jacob Hansen (u.a. Amaranthe, Volbeat) übernommen. Erwähnenswert finde ich auch das sehr ansprechende Cover-Artwork, für das Yann Souetre verantwortlich zeichnet. Bekannt durch seine Arbeit u.a. für Ayreon.

„Of Jupiter And Moons“ liefert 10 reinrassige Hits. Ein paar davon möchte ich euch hier nun noch etwas näher bringen.

Mit aller sinfonischer Power, geht es mit „The Last Hope In A World Of Hope“ los. Ein starker, sehr opulenter Opener, der Appetit auf mehr macht. Das folgende „Broken Promises“ ist mein absolutes Album-Highlight. Ein druckvoller Melodic-Metal-Song, mit einer unfassbar emotionalen, fast schon ekstatisch wirkenden Vocalline, wie man sie sonst wohl nur von Sonata Arctica kennt. Im Besonderen Michele Guaitoli brilliert hier mit seiner eindrucksvollen Stimme. Eine Wahnsinns-Nummer!! Das Titelstück ist ein weiterer Mega-Hit. Ein großartiger Symphonic-Track, der alle Trademarks besitzt, um den geneigten Fan in Verzückung zu versetzen. Tolle Keyboard-Melodie, drei starke Gesangsleistungen und ein großartiger Refrain. Erinnert in Nuancen an Nightwish der jüngeren Vergangenheit. Saustark! „Alive Again“ ist eine getragene Hymne, die den Hörer auch wieder durch die unglaubliche Intensität der Vocals und die Stimmung des Songs mitnimmt. Besonders herausragend sind auch die beiden Balladen. „Everything That I Am“ ist ein tolles Duett (bravissimo Alessia!), teils sogar zweistimmig gesungen, mit starkem Finale. „Empires And Men“ ist sehr sparsam instrumentiert. Kommt der Song doch im Wesentlichen, nur mit Percussion und Keyboards aus, dazu aber natürlich die überragenden Vocals der drei Stimmwunder. Auch hier wieder eine extrem eingängige Gesangsmelodie, die auch Stunden später nicht aus den Gehörgängen zu kriegen ist. Jawohl, ihr habt es erkannt. Ein absoluter Ohrwurm. Den Abschluss bildet dann „Daruma’s Eyes (Part 1)“. Ein sinfonisches Feuerwerk, was nicht nur alle Facetten des beeindruckenden Temperance-Neulings vereint, sondern sicher auch Pflichtprogramm bei anstehenden Shows sein dürfte.

Damit kommen wir auch gleich zu einem erfreulichen Tipp meinerseits. Temperance sind im Herbst dieses Jahres, beim 2. Teil der Symphonic-Metal-Nights-Tour, zusammen mit ihren österreichischen Freunden von Serenity, Visions Of Atlantis und Dragony unterwegs.

Also, liebe Symphonic-Metal-Freunde, hört euch dieses Meisterwerk, aus italienischer Manufaktur an und checkt das Ganze auch mal live. Viel Spaß! Mille grazie Temperance! Fantastico!

 

 

Band

Alessia Scolletti (Gesang)
Michele Guaitoli (Gesang, Keyboard)
Marco Pastorino (Gitarre, Gesang)
Luca Negro (Bass)
Alfonso Mocerino (Schlagzeug)

 

Titel

  1. The Last Hope In A World Of Hopes
  2. Broken Promises
  3. Of Jupiter And Moons
  4. Everything That I Am
  5. We Are Free
  6. Alive Again
  7. The Art Of Believing
  8. Way Back Home
  9. Empires And Men
  10. Daruma’s Eyes (Part 1)
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