Liebe Symphonic-Metal Freunde, heute möchte ich euch das sensationelle Debüt, der in Tschechien beheimateten Band Surma vorstellen. Es trägt den schönen Titel „The Light Within“ und ist, gerade in diesen, aktuell so schwierigen Zeiten, ein wunderbares Highlight, um einem den Tag zu erhellen.

 

Surma ist die Band der jungen, hochtalentierten Sängerin Viktorie Surmová und dem vermutlich größten musikalischen Export der Färöer Inseln, Heri Joensen. Einigen von euch vielleicht als Gitarrist, Sänger und Komponist der Viking-Metal-Band Týr bekannt. Nachdem Viktorie schon einige Erfahrungen sammeln konnte, u.a. bei dem Bohemian Metal Rhapsody-Projekt, aktuell auch bei Rosa Nocturna und zuletzt mit Surmata, dem, ich sag mal vielleicht Vorläufer von Surma, war es an der Zeit, gemeinsam mit ihrem erfahrenen und kongenialen Partner, „The Light Within“ zum Leben zu erwecken. Die Kreativität der beiden tollen Musiker kennt kaum Grenzen und sie haben zusammen eine wunderbare Sammlung abwechslungsreicher Songs geschrieben, die so unglaublich frisch und energiegeladen klingen, dass man vom Anhören kaum genug bekommt. Surma spielen einen kraftvollen Symphonic Metal, der gelegentlich ein wenig progressiv angehaucht ist. Die Basis der Stücke sind oft sehr opulente aber niemals überladene Orchester-Arrangements. „The Light Within“ erinnert von den Songstrukturen her, teilweise, fast schon an klassische Werke. Aber bitte nicht falsch interpretieren, das Surma-Debüt ist selbstverständlich, ein reinrassiges aber sehr melodisches Heavy Metal-Album. Natürlich besteht die, in 2018 gegründete Band, nicht nur aus Viktorie Surmová und Heri Joensen. Mit an Bord sind noch Bassist Rens Bourgondiën und Aleksandr Zhukov am Schlagzeug, die das Power-Quartett komplettieren. Und auch wenn man das Recording selbst gemacht hat, so haben Surma den finalen Schliff, in die bewährten Hände von Jacob Hansen gegeben, der wie immer, einen sensationellen Job gemacht hat. Er ist zweifelsohne, der beste Metal-Produzent auf dem Markt.

Was ist das wichtigste auf einem Album? Natürlich, die Musik! Also wenden wir uns nun den 13 herausragenden Kompositionen zu, lassen uns von den wundervollen Songs begeistern und gehen auf Entdeckungsreise.

Als Einleitung gibt es mit „Rendition“, ein klassisch arrangiertes, weitestgehend instrumentales Stück, das direkt überleitet, in einen der größten Songs des Albums, „Reveal The Light Within“. Ein unglaublich energetisches Lied, viel Tempo, tolle Vocallines und ein Mega-Refrain. Besonders spannend finde ich den atmosphärischen, halbakustischen Instrumental-Part, der statt eines typischen Gitarren-Solos eingebaut wurde und vor dem abschließenden Finale, gewaltig die Spannung aufbaut. Überragend gemacht! „Like The River Flows“ startet mit ein paar wunderbaren Streicher-Arrangements, ist in der Folge dann rhythmischer und rifflastiger, als der Vorgänger. Heri Joensen meldet sich dann auch zu Wort und trägt ein paar finstere Vocals bei, die in sehr guter Harmonie zu Viktorie’s Stimme stehen. „Fire And Wind“ kommt dann etwas progressiver daher. Feine, getragene Gesangslinie, Heri mit tollem Solo. Erinnert mich stilistisch ein wenig an die letzten Alben von Xandria. Nun wird es etwas emotionaler. „Desire“ ist eine wunderbare Ballade mit schönen Orchester-Arrangements. Getragen wird das Stück von der unglaublichen Stimme von Viktorie. Wer hierbei keine Gänsehaut bekommt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. „The City Of Winds“ ist ein stimmungsvoller Symphonic-Metal-Knaller der allerbesten Schule. Sehr variabel im Tempo und ein weiteres Mal Heri Joensen, als Duett-Partner für Viktorie Surmová. Das folgende „The Selkie (Kópakonan)“ spielt für mich eine zentrale Rolle auf dem Album und ist auch das Lied mit dem größten Bombast-Faktor. Gewaltige Orchester-Parts und Chöre sorgen dafür, dass der Song sehr viel Volumen bekommt, dennoch aber zu keiner Zeit überladen wirkt. Die wundervolle Viktorie, kann sich hier auch nach Herzens Lust austoben und ihren ganzen Stimmumfang ausreizen. „Until It Rains Again“ startet mit wuchtigem Schlagzeug, schneidender Gitarre, im Gegensatz dazu die beruhigende Stimme der hübschen Tschechin. Ein tolles Break dann zum Refrain hin, ist wieder ein Beleg für die abwechslungsreichen Kompositionen von „The Light Within“. Im Anschluss wird es wieder etwas ruhiger. „Emptiness (Is No More) ist die zweite Ballade des Surma-Debüts. Melancholisch, schwer, getragen. So könnte man das Stück wohl am besten beschreiben. Heri hier auch wieder mit am Mikro aktiv. Der perfekt akzentuierte Instrumental-Einsatz, sorgt ergänzend noch für die richtige Atmosphäre. Ja, ich bin wirklich begeistert! „Cages Of Rage“ gibt dann wieder mehr Gas. Üppig arrangiert, leicht progressiv. Auch hier ist der Färöer-Gitarrengott wieder mit ein paar Vocals dabei. Zur Auflockerung haben Surma noch einen Kinderchor mit eingebaut. Eine tolle Idee. „Downfall“ ist ein reinrassiger Melodic-Metal-Track. Weniger Bombast, ordentlich Tempo. Mit treibendem Schlagzeug, feiner Gitarre und kraftvollem Gesang, fegt der Song durch den Player. Kurz vor dem Ende kommen wir dann zu meinem absoluten Lieblingsstück, „Lost To Time“. Die ersten Textzeilen werden von Viktorie und Heri zweistimmig, quasi a capella gesungen. Etwas das ich sehr gerne mag, da der folgende Einsatz der Instrumente noch viel kraftvoller rüber kommt und vor allem, die Stimmen in den Vordergrund stellt. Die tolle, ganz leicht folkig angehauchte Gesangsmelodie, tut dann noch ihr Übriges. Fantastische Gitarren-Arbeit von Heri Joensen und natürlich eine brillante Viktorie Surmová am Mikro, machen dieses Stück zu einem Top-Hit auf dem Album aber auch in meiner Favoriten-Liste des Jahres 2020. Wie zu Beginn, gibt es auch zum Abschluss von „The Light Within“, eine instrumentale Komposition. Großartig und bombastisch arrangiert, hätte „Deconstruction“ ohne weiteres das Zeug dazu, auch als Film-Soundtrack eine gute Rolle zu spielen. Ein glänzendes Finale eines überragenden Debüt-Albums. Ich ziehe meinen Hut und verneige mich!

Ich kann mich hier nur in Superlativen ausdrücken, so begeistert bin ich von dieser Scheibe. „The Light Within“ ist ein unglaublich starker Start, zu hoffentlich noch vielen weiteren Meisterwerken von Surma.

Liebe Viktorie, lieber Heri, herzlichen Glückwunsch zu einem sensationellen Album. Viel Glück und Erfolg damit. Ich freue mich jetzt schon auf mehr.

In diesem Sinne, „Let’s get rocked, not infected!

 

Band

Viktorie Surmová (Gesang)
Heri Joensen (Gitarre; Gesang)
Rens Bourgondiën (Bass)
Aleksandr Zhukov (Schlagzeug)

Titel

  1. Rendition
  2. Reveal The Light Within
  3. Like The River Flows
  4. Fire And Wind
  5. Desire
  6. The City Of Winds
  7. The Selkie (Kópakonan)
  8. Until It Rains Again
  9. Emptiness (Is No More)
  10. Cages Of Rage
  11. Downfall
  12. Lost To Time
  13. Deconstruction
Tagged with →  
Share →

Schreibe einen Kommentar