Die finnischen Hardrocker Rust n‘ Rage geben ihr Label-Debüt bei Frontiers Records. „One For The Road“ ist eine vielseitige, stimmungsvolle und mitreißende Scheibe geworden, mit großem Spaß-Faktor, sehr hohem Hit-Potenzial und ganz viel Rock n‘ Roll. 8,5/10

Rust n‘ Rage gibt es nun schon seit mehr als 10 Jahren. Mit den ersten beiden Alben „Tales From The Wasteland“ und „Showdown“ konnten, vor allem in ihrer Heimat, auch schon einige Erfolge erzielt werden. Der Wechsel zu dem italienischen Label Frontiers Records, dürfte den Finnen nun aber endgültig den Weg ebnen, um ihre musikalische Karriere voran zu bringen und die positive Resonanz von einem weitgefächerten Publikum zu bekommen, die sie verdient haben. Von dem kleinen finnischen Städtchen Pori aus, haben sich die vier Jungs aufgemacht die Welt zu rocken. Spätestens mit „One For The Road“ wird nicht nur inhaltlich eine klare Botschaft vermittelt, sondern es ist auch zweifelsfrei das Potenzial erkennbar, das Ansinnen von Vince (Gesang), Johnny (Gitarre), Eddy (Bass) und Jezzie (Schlagzeug) in die Tat um zu setzen. Die talentierten Musiker haben eine ganze Reihe hochklassiger Songs im Gepäck, mit tollen Riffs, starken Refrains und eingängigen Melodien. Produziert wurde dieses Sahnestück übrigens von Jimmy Westerlund (One Desire), ein Garant für qualitativ hochwertige Rock-Alben. Wer sich mit der Hardrock-Musik der 80er Jahre wohl fühlt, Bands wie Mötley Crüe, Britney Fox oder Guns n‘ Roses zu seinen Favoriten zählt und offen ist, für ein paar tolle Ideen, die den Stücken Würze verleihen, der ist herzlich eingeladen, Rust n‘ Rage mal ein paar Durchläufe zu geben. „One For The Road“ liefert 11 Songs, mit einem sehr hohen Hit-Level und wird Genre Fans sicher nicht enttäuschen.

Ganz besonders angetan haben es mir die folgenden Stücke. Der Opener „Prisoner“ ist ein gewaltiger Rocker. Unglaublich kraftvoll, mit einem tollen Zusammenspiel von Johnny und Jezzie an Gitarre und Drums. Vince kann hier auch gleich eine Top-Leistung abrufen und sorgt vor allem mit dem hymnischen Monster-Chorus, für ein unvergessliches Highlight. Wer mal ganz genau hinhört wird feststellen, dass der talentierte Sänger, in dem einen oder anderen Moment, sogar ein klein wenig wie der junge Axl Rose klingt und das nicht nur bei diesem Lied. „Prisoner“ wurde schon im Januar als Single/Video veröffentlicht. Spätestens da war mir klar, was da für ein starkes Album folgen würde. Wuchtig, sehr rhythmisch, mit einem coolen Groove folgt dann „Ghost Town“. Die launige Nummer zeigt ebenfalls das große Talent von Rust n‘ Rage, überragende Refrains zu schreiben. Mit stimmungsvollem a cappalla – Chor startet der Titel-Track „One For The Road“. Mit leichtem nordic-folk Klangmuster, reißt einen der epische Refrain richtig vom Sitz. Schöne Dramaturgie durch einen ruhigeren Vers-Teil und dann der opulente Chorus obendrauf. Das lädt zum Mitsingen ein und ist garantiert, das Highlight bei den Konzerten. Deutlich knackiger kommt dann „The Future Is For The Strong“ ums Eck. Eine Riff-Granate der Extra-Klasse, mit starkem Groove, begleitet von einer richtig guten Melodieführung. „Ride On“ kommt teils etwas bluesig rüber mit einer guten Portion Rock n‘ Roll. Schöne Sleaze Rock Nummer mit einem kraftvollen, von Backing-Chören unterstützten Refrain. Auch Balladen können die Finnen. „Unbreakable“ ist der beste Beweis dafür. Ein paar Klänge von der Akustik-Gitarre, insgesamt recht sparsam instrumentiert, was natürlich den außergewöhnlich starken Gesang von Vince in den Vordergrund stellt, der hier eine absolute Glanzleistung zeigt. Wieder 100% Rock n‘ Roll gibt es bei „The Throne“. Hat sogar fast ein bisschen 70er Jahre Flair und lebt von der überragenden Gitarren/Bass Arbeit von Johnny und Eddy. Sehr cool, sehr rasant und mega gesungen. Ein echter Fun-Track! Das abschließende „Moving On“ lässt keinen Zweifel aufkommen, was Rust n‘ Rage für eine großes Potenzial haben. Zum Start ein sehr feines Riffing, das auch die Basis des Songs bildet. Bei der Midtempo-Nummer kommt nochmal ein richtig schönes 80er-Jahre-Feeling auf. Der Instrumental-Teil ist sehr filigran komponiert, die im Vers eher getragenen, im Refrain ausdrucksstarken Vocals von Vince, sind fantastisch! Ein würdiges Finale einer herausragenden Scheibe.

Man kann Rust n‘ Rage nur zu diesem tollen Album gratulieren. „One For The Road“ wird zweifelsfrei das Sprungbrett für die Finnen sein, um ihre musikalische Karriere auf das nächste Level zu heben. Mit eine paar Tourneen als zusätzliche Unterstützung, dürften Rust n‘ Rage bald sehr viel mehr sein, als „nur“ ein Geheimtipp! Well done guys!!

Band

Vince (Gesang)
Johnny (Gitarre)
Eddy (Bass)
Jezzie (Schlagzeug)

Titel

  1. Prisoner
  2. Ghost Town
  3. One For The Road
  4. The Future Is For The Strong
  5. Heartbreaker
  6. Hang em‘ High
  7. Ride On
  8. I’ve Had Enough
  9. Unbreakable
  10. The Throne
  11. Moving On
Tagged with →  
Share →

Schreibe einen Kommentar