In meiner ersten Review des neuen Jahres, möchte ich euch ein gleichermaßen beeindruckendes, wie atemberaubendes Album vorstellen! Die schwedische Melodic-/Power Metal Band Rexoria wird am 03.02.2023 ihr neues Meisterwerk „Imperial Dawn“ veröffentlichen. Eine unfassbar starke Scheibe, mit extrem hohem Suchtpotenzial. Meiner Ansicht nach, ein Pflichtkauf für alle Genre-Fans! 10/10

Nach zwei starken EP’s (2016+2017) und den beiden fantastischen Alben „Queen Of Light“ (2018) und „Ice Breaker (2019), ist es ein wenig ruhiger geworden, um die Shooting Stars der schwedischen Melodic-/Power Metal Szene. Das bedeutet aber nicht, dass Rexoria in dieser Zeit untätig waren. Zwar hat Corona vielen Aktivitäten der Band einen Riegel vorgeschoben aber die 4 sympathischen Musiker aus Schweden, haben die Zeit gut genutzt und sehr viel Arbeit in die Entstehung neuer Songs investiert. Wer den Weg dieser hochtalentierten und extrem ambitionierten Gruppe in den vergangenen Jahren verfolgt hat, dem ist sicher aufgefallen, dass es von jeder Veröffentlichung zur nächsten, eine deutliche Weiterentwicklung gab. Diese war auch meist, ein klein wenig, mit einer musikalischen Kurskorrektur verbunden. War „Queen Of Light“ noch sehr deutlich von Einflüssen aus dem Hardrock und Melodic Rock Bereich geprägt, so hatte dann „Ice Breaker“ schon einen deutlich härteren Sound offenbart. Ganz klar dem Melodic- und Power Metal zu zuordnen. Auch „Imperial Dawn“ zeigt nun wieder ein paar Veränderungen. Diese zünden allesamt hervorragend und man muss Rexoria bescheinigen, dass sie nun ganz offensichtlich den perfekten Weg für sich und ihre Musik gefunden haben. Man hört bei jedem Song, bei jeder einzelnen Note, dass sich die Schweden damit wohl fühlen und perfekt ausdrücken können. Diese Entwicklung ist im Band-Kollektiv entstanden. Die 4 Musiker sind eine eingeschworene Truppe und nun schon seit Jahren in der gleichen Besetzung am Start. Diese stelle ich euch hier mal kurz vor. Am Mikro hören wir die wunderbare und unglaublich charismatische Stimme von Frida Ohlin, die auch zusammen mit Bassist und Gitarrist Jonas Gustavsson, das Songwriting bewerkstelligt hat. Ebenfalls an der Gitarre glänzt Cristofer Svensson, der zusätzlich noch einen Großteil der Backing-Vocals beigesteuert hat. Am Schlagzeug sitzt Martin Gustavsson, der mit großer Versiertheit, den Songs die nötige Power gibt. Was nun neben dem unglaublich starken Songwriting von Frida Ohlin und Jonas Gustavsson, einen weiteren, mit entscheidenden Faktor ausmacht, der „Imperial Dawn“ so unfassbar stark macht, ist das Einbeziehen eines weiteren musikalischen Genies. Für Keyboard und die Arrangements, zeichnet niemand geringeres verantwortlich, als Metalite Mastermind Edwin Premberg! Der von mir überaus geschätzte Musiker liefert viele tolle Melodiebögen, starke Keyboard und Synths Sequenzen, die dem Album und den einzelnen Stücken, sehr viel Ausstrahlung und große Individualität geben. Kombiniert mit den brillant komponierten Vocallines, den überragenden Ohrwurm-Refrains und dem doch recht kraftvollen Instrumental-Konstrukt, ergibt das ein Meisterwerk, das kaum stärker hätte ausfallen können. Die Songs sind allesamt, absolut auf den Punkt komponiert. Es gibt keinerlei unnötige Längen, klare Strukturen und meist ein krachendes, energiegeladenes Songfinale oben drauf. Es werden die ganzen musikalischen Stärken der ersten beiden Rexoria Alben vereint und mit ein paar songdienlichen Einflüssen der Musik von Metalite verfeinert. Gepaart noch mit der Energie und Ausdrucksstärke von Battle Beast und fertig ist ein Werk epischer Größe. Wer sich also bei dieser Stilrichtung zu Hause fühlt, der wird mit „Imperial Dawn“, zweifelsfrei ein neues Lieblingsalbum entdecken. Auch beim Feinschliff ihres neuen Werkes haben Rexoria nichts dem Zufall überlassen. Den Mix hat Within Temptation Gitarrist Stefan Helleblad übernommen, gemastert wurde „Imperial Dawn vom erfahrenen Musiker und Toningenieur Thomas „Plec“ Johansson. Für die Veröffentlichung dieses wegweisenden Meilensteins in der Band Geschichte von Rexoria, haben sie einen neuen Vertrag beim schwedischen Label Black Lodge unterschrieben. Einem Label wo früher auch schon Bands wie beispielsweise Sabaton unter Vertrag standen. Eine weitere Gemeinsamkeit mit den schwedischen Megasellern, ist auch der Coverdesigner Jobert Mello. Mit ihm haben Rexoria auch in der Vergangenheit schon zusammen gearbeitet habe, das Ergebnis ist erneut ganz ausgezeichnet gelungen. Kommen wir nun zur Musik. Ich verspreche euch ein großartiges Hörvergnügen, mit allem was man von einem female-fronted Melodic-/Power Metal Album erhoffen und erwarten kann, nur eben noch viel mehr und viel besser!

Bereits der Opener „Paradigm“ zeigt die musikalischen Kurskorrekturen gut auf, im Besonderen das extrem hohe Niveau der Produktion, inkl. Mix und Master. Das Stück kommt gnadenlos und druckvoll rüber. Martin Gustavsson gibt mit voller Energie den Takt vor, die Saiten-Formation um Cristofer Sevensson und Jonas Gustavsson, stehen ihm an Ausdrucksstärke, in nichts nach. Die Riffs zünden sofort, der Song treibt flott voran. Die Melodieführung ist genial komponiert, Frida Ohlin führt gekonnt und brillant, mit ihrer leicht rauchigen Stimme durch das Stück. Der Refrain wirkt eindringlich und mitreißend, die Keys von Edwin Premberg kommen als Highlights mit dazu und sorgen für einen tollen Klangteppich. „The New Revelation“ glänzt mit einer ganz starken Lead-Gitarre und kommt auch mal mit etwas Groove daher. Die Vocalline wirkt erhaben und gipfelt in einem hymnischen Mega-Refrain, der auch dadurch so intensiv wirkt, weil es während dessen, eine massive Temposteigerung gibt, die den Zuhörer richtig vom Sitz reißt. „Devious Desire“ hebt das Stimmungslevel an und offenbart ein paar nordisch-folkige Nuancen. Die Geschwindigkeit ist ein wenig zurück gefahren, die Gitarren-Front mit Cristofer Svensson und Jonas Gustavsson agiert zum Teil, ein kleines bisschen mehr im Hintergrund. Der Spannungsaufbau ist sehr stark inszeniert, mit variabler Tempo-Gestaltung. Der Chorus hat wieder mal hohes Ohrwurm-Potenzial. Dazu gibt es noch ein tolles Gitarren-Solo mit feiner Melodie und einen kraftvollen Ausklang. „Rage And Madness“ ist ganz klar der härteste Song auf dem Album. Eine wahrhaftige Power Metal Granate, die wie ein Tornado übers Land fegt. Absolut kompromisslos, gerade raus, ohne Schnörkel, ohne Punkt und Komma. Da bleibt einem fast der Atem stehen. Frida Ohlin zeigt hier ganz deutlich, was sie für eine unglaublich kraftvolle und ausdrucksstarke Stimme hat. Das ist absolutes Top-Niveau! Deutlich vielseitiger und sehr stimmungsvoll, ist „Fading Rose“ komponiert worden. Ein Stück mit klarer schwedischer Färbung. Die Dramaturgie macht das Lied sehr interessant. Zunächst etwas langsamer, dann aber mit deutlicher Tempo-Verschärfung. Martin Gustavsson gibt druckvoll den Takt vor. Der Refrain erreicht dann epische Größe, erneut mit dem Charakter einer monströsen Melodic Metal Hymne! Die starken Keys und Arrangements von Gastmusiker Edwin Premberg geben dem Stück noch zusätzliches Volumen, wirken aber zu keiner Zeit überladen. Wie schon gesagt, immer exakt auf den Punkt komponiert. „Light Up The Sky“ ist nicht nur eine grandiose Live-Granate für die Bühne, sondern wird auch am 06.01.2023 als 2. Single nebst Video veröffentlicht. Die Lead-Gitarre ist einmal mehr, ganz brillant gespielt. Insgesamt ist die Harmonie zwischen Gitarre und Keyboard ein wesentlicher Faktor der diesen Song so stark und mitreißend macht. Die Nummer geht gut voran, die Vocalline wirkt erhaben und mündet in einen unglaublich starken Refrain, wie man ihn besser kaum erschaffen hätte können. Mit dem Stück bringt man garantiert jede Konzerthalle zum kochen. Mit etwas ruhigeren Klängen vom Piano/Keyboard startet „Horizon“, erinnert so auch an etwas ältere Rexoria Songs. Frida Ohlin agiert mit sanfter, rauchig/kratziger Stimme und verleiht dem Lied viel Charisma. Es folgt ein kraftvoller Übergang, der auch die Gitarren von Jonas Gustavsson und Cristofer Svensson ins Rampenlicht stellt. Der Song hat eine schöne Atmosphäre und ist deutlich, als skandinavische Produktion zu entlarven. Das Stück treibt nun gut voran und erreicht majestätische Größe beim Refrain. Das hat schon das Zeug zur Stadion-Hymne, keine Frage. Regelmäßige ohohoh-Backings geben Volumen und machen das Lied somit noch ein bisschen bühnentauglicher. „Set Me On Fire“ war vor ein paar Wochen die erste Single, mit dazugehörigem bewegten Bildmaterial. Hier wird die Beteiligung von Edwin Premberg am deutlichsten erkennbar. Der Song zeigt schon eine große verwandtschaftliche Nähe zu dem, was er mit seiner Band Metalite so macht. Vorwiegend zeigt sich das natürlich über die Keyboard und Synths Sequenzen. Die Basis dieser fantastischen Nummer ist aber ein sehr dominantes Riffing mit hohem Wiedererkennungswert. Die Vocalline ist eindringlich, der Chorus opulent, mit extrem großem Suchtpotenzial. Frida Ohlin zeigt sich sehr facettenreich und ich meine schon heraus zu hören, dass sie sich stimmlich in den letzten paar Jahren noch ein gutes Stück weiter entwickelt hat. Ein zusätzlicher Highlight-Moment ist sicher das kurze Solo mit anschließender Vocal-Bridge, ehe es zum donnernden Songfinale geht. Das liefert so viel Energie, das ist in jeder Faser des Körpers zu spüren. „Crushing For More“ liefert einen launigen Auftakt, geht dann rasant vorwärts. Starkes Riffing zum Vers-Teil mit Steigerung hin zum Chorus, der einmal mehr, unfassbar eingängig und intensiv ist. Insgesamt ist das Stück etwas rhythmischer konzipiert, mit wechselnder Tempo-Gestaltung, was auch Drummer Martin Gustavsson die Möglichkeit gibt, sich in all seiner Vielseitigkeit zu zeigen. Es heißt ja immer, „save the best for last“. Ich finde zwar, dass es bei dieser Flut an übergroßen Hits, kaum möglich ist, einen einzelnen hervorzuheben aber zumindest, hat es mir das abschließende „Enchanted Island“, in ganz besonderer Weise angetan. Das Stück gehört zu den vielseitigsten und abwechslungsreichsten des Albums und zeigt viele Stärken und Elemente, die auch schon die beiden vorangegangen Alben ausgezeichnet haben. Die Melodieführung ist hier ganz hervorragend gelungen und ist extrem einprägsam. Auch die Gitarrenarbeit von Cristof Sevensson und Jonas Gustavsson ist noch einmal gesondert hervorzuheben. Tolle Lead, super Riffs, starkes Bass-Spiel. Frida Ohlin präsentiert hier vielleicht ihre aller stärkste Performance, mit der ganzen Palette ihres Repertoires. Teilweise mit richtig schön rotziger Metal-Voice, dann, zum Refrain, wieder eher kraftvoll erhaben, mit stimmungsvoller Ausstrahlung akzentuiert. Genial ist die wundervolle Vocal-Bridge mit leicht verschlepptem Tempo, ehe es nach kurzem Gitarren-Solo, zu einem letzten epischen und unglaublich energiegeladenen Chorus über geht, der dem Album ein krachendes Finale beschert.

Wenn man Anfang Januar eine Review über ein Album schreibt, das noch nicht einmal veröffentlicht ist, verbietet es sich eigentlich über eine Platzierung in den Album Charts des Jahres zu sprechen. Aber eines ist trotzdem jetzt schon für mich klar. Rexoria legen mit ihrem neuen Meisterwerk „Imperial Dawn“ die Messlatte für alle Bands und deren Veröffentlichungen in diesem Jahr, schon mal verdammt hoch! Also, liebe Melodic- und Power Metal Fans, merkt euch bitte den 03.02.2023, da kommt dieses sensationelle Meisterstück auf den Markt! Meine persönliche Begeisterung für dieses Album kennt keine Grenzen! So verneige ich mich dann vor der Kreativität und der Genialität von Rexoria und spreche meinen herzlichsten Glückwunsch aus! Das ist großes Kino für die Ohren!!

Band

Frida Ohlin (Gesang)
Jonas Gustavsson (Bass, Gitarre)
Cristofer Sevensson (Gitarre)
Martin Gustavsson (Schlagzeug)

Gast

Edwin Premberg (Keyboard, Arrangements)

Titel

  1. Paradigm
  2. The New Revelation
  3. Devious Desire
  4. Rage And Madness
  5. Fading Rose
  6. Light Up The Sky
  7. Horizon
  8. Set Me On Fire
  9. Crushing For More
  10. Enchanted Island
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