Phantom 5, die neue Supergroup der deutschen Hardrock-Szene veröffentlichen nun endlich ihr schon lange erwartetes, selbstbetiteltes Debüt-Album.

Wenn sich mit Claus Lessmann (Ex-Bonfire) und Michael Voss (u.a. Casanova, Mad Max, Demon Drive) zwei Legenden der heimischen Rockszene zusammen tun und unter dem Banner von Frontiers Records ein Album veröffentlichen, kann das nur ein Volltreffer werden. Tja, was soll ich sagen? Definitiv Treffer versenkt! Verstärkt haben sich die beiden alten Kumpel mit dem ehemaligen Scorpions-Bassisten Francis Buchholz, Schlagzeuger Axel Kruse (vormals Jaded Heart) und Robby Boebel (Frontline) an der Gitarre. Das von Vossi hervorragend produzierte Phantom 5-Debüt besticht durch druckvollen Sound, griffige Songs und starke Melodien. Herr Ziller (Bonfire) mag es mir verzeihen aber das Phantom 5–Album klingt um so vieles mehr nach alten Bonfire, als deren letzte reguläre Veröffentlichung „Glörious“. Für mich ist hier tatsächlich eine Scheibe entstanden, die problemlos den unübertreffbaren End-80er-„Freudenfeuer“-Scheiben „Fireworks“ und „Point Blank“ nachfolgen hätte können. Ganz an deren Klasse heranreichen kann Phantom 5 zwar freilich nicht aber diese beiden Jahrhundert-Alben werden ohnehin niemals mehr erreicht werden können.

Das Gros der Stücke auf Phantom 5 sind knackige Midtempo-Rocker mit leichter AOR-Schlagseite. Durch die großartige Gitarrenarbeit von Michael Voss und Robby Boebel wird hier so manche Hymne aus dem Hut gezaubert. Claus Lessmann ist mit Sicherheit einer der charismatischsten Sänger hierzulande und lässt mit seiner immer noch unverwechselbaren Stimme, die richtigen Emotionen in die Songs einfließen. Der ihm schon immer zu eigene Ami-Slang gibt dem Ganzen wie auch früher schon, einen internationalen Charakter und klingt eben nicht typisch deutsch. Das hab ich schon in den Anfangstagen seines Schaffens so gemocht und hat ihn u.a. deshalb schon früh zu einem meiner Lieblings-Frontmänner gemacht.

Nun möchte ich noch meine besonderen Highlights des Albums vorstellen. Das wären z.B. gleich der treibende Opener „All The Way“, ein knackiger Einstieg alter Schule oder die mitreißenden Hymnen „Someday“, „They Won’t Come Back“ und das stampfende „Renegade“. Bei dem überragenden „Don’t Touch The Night“ kommen unweigerlich Erinnerungen an einen ähnlich benannten Hit aus der Lessmann-Historie auf, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. Ich denke ihr wisst schon was ich meine. „Since You‘re Gone“ ist eigentlich die einzige Ballade auf Phantom 5, dafür aber eine ganz wunderbare. Nie schmalzig und immer druckvoll mit toller Melodieführung. Mein ganz besonderer Favorit ist der leicht swingende, etwas dixie-lastige Bonus Track „Sing Along“. Der Song macht so viel Stimmung und gute Laune, dass er bei mir schon mehrfach auf Endlosschleife lief, um den Alltagsärger zu vergessen. Well done guys!!

Fazit: Das Erstlingswerk von Phantom 5 kommt gänzlich ohne Füller aus und ist jedem zu empfehlen der alte Bonfire, Casanova, Frontline oder Jaded Heart mag.

Es wäre schön, wenn aus diesem Projekt eine echte Band entstehen würde mit weiteren Veröffentlichungen und natürlich auch ein paar Shows. Über ein Live-Erlebnis mit dieser fantastischen Truppe, würde sich wohl jeder Hardrock-Fan freuen.

 

Band

Claus Lessmann (Gesang)
Michael Voss (Gitarre,Gesang)
Robby Boebel (Gitarre)
Francis Buchholz (Bass)
Axel Kruse (Schlagzeug)

 

Titel

  1. All The Way
  2. Blue Dog
  3. Someday
  4. Don’t Touch The Night
  5. Renegade
  6. Flying High
  7. Since You’re Gone
  8. They Won’t Come Back
  9. Frontline
  10. We Both Had Our Time
  11. Why
  12. Sing Along (Bonus Track)

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