Die finnische Symphonic-Metal-Institution Nightwish, ist mit neuer Sängerin und neuem Album im Gepäck, zu Gast in München and we all are ready for „The Greatest Show On Earth“.

Nightwish München, Zenith 2015

Nightwish
München, Zenith 2015

Das letzte Mal habe ich Nightwish live auf der, wie sich dann später rausstellte, „Abschiedstour“ von Tarja gesehen. Auch wenn die Finnen, mit der Holländerin Floor Jansen, inzwischen wieder eine großartige Sängerin an Bord haben, das war ja nicht immer so…, bin ich trotz der Vorfreude, auch mit etwas gemischten Gefühlen ins Zenith gefahren. Auch wenn es ein alter Hut ist, Tarja ist halt von nichts und niemand zu ersetzen…aber lassen wir das.

Zum Einheizen hat man sich Amorphis, leider mit bestenfalls durchschnittlich gemixtem Sound und Arch Enemy mit dann aber deutlich besserem Sound, mitgenommen. Beide Bands mit guten Auftritten, v.a. Arch Enemy. Für mich aber von der musikalischen Ausrichtung her, nicht optimal als Nightwish-Opener geeignet. Nach jeweils recht zügigen Bühnenumbauten ging es dann schon kurz nach 21.00Uhr los, mit einer der großartigsten Shows der vergangen Jahre. Den Anfang machte „Shudder Before The Beautiful“ gefolgt von „Yours Is An Empty Hope“, beide vom aktuellen Album „Endless Forms Most Beautiful“. „Ever Dream“ war dann der erste „Tarja-Song“ und gleichzeitig der einzige, bei dem nicht jeder Ton gesessen hat. An dieser Stelle kamen bei mir dann innerlich die ersten wehmütigen „Tarja-Hilfe-Rufe“ auf, diese verstummten allerdings umgehend wieder. Nightwish haben in der direkten Folge eine bunte Mischung der letzten drei Alben gespielt und dies mit einer unglaublichen Spielfreude, Präzision an den Instrumenten und bei den Arrangements. Dazu kam eine überragende Light- und Pyroshow, ergänzt durch einen fantastischen Background per Mega- Videoleinwand. So einen Unterhaltungswert habe ich bei einem Konzert nur ganz selten erlebt. Die Stimmung beim sehr zahlreich vertretenen Publikum (Ausverkauft) war zwar mitunter etwas mau, was aber dem geschuldet gewesen sein mag, dass die gewaltige Performance den Zuschauer oft einfach sprachlos staunend und mit weit aufgesperrtem Mund verharren hat lassen. Einige Fans mögen von der Darbietung vielleicht sogar etwas überfordert gewesen sein. Die Musiker haben auf jeden Fall um ihr Leben gespielt, allen voran Mastermind Tuomas Holopainen am Keyboard. Floor und ihre Jungs hatten offensichtlich großen Spaß an dem Auftritt, das war zu jeder Zeit spürbar. Wirkt der gemeine Finne (ja, ich weiß, es ist auch eine Holländerin und ein Brite dabei) doch häufig etwas grummelig und schwermütig, so hat man dieses Vorurteil heute ganz klar widerlegt. Im Besonderen Bassist Marco Hietala und Gitarrenhexer Emppu Vuorinen scherzten viel auf der Bühne und Frontlady Floor Jansen präsentierte sich als großartige und routinierte Entertainerin, die ihres Gleichen sucht. Mit „Nemo“ haben Nightwish dann einen Viererblock älterer Songs eingeleitet, bei dem Floor Jansen endlich zeigen durfte, dass sie auch den klassischen Sopran drauf hat. Leider viel zu wenig, denn auch wenn sie keine Tarja ist, ganz unbedarft ist die 1,85m große Holländerin im klassischen Gesang auf jeden Fall nicht. Songs wie z.B. „Stargazers“ (siehe Video vom 2015er Masters Of Rock) wären mit Vorgängerin Anette Olzon sicherlich live nicht umsetzbar gewesen.

Den Abschluss eines denkwürdigen Abends bildete dann natürlich das monumentale und eigentlich auch programmbildende „The Greatest Show On Earth“, die es dann auch tatsächlich war. Damit war dann nach knapp zwei Stunden ohne Zugabenblock Schluss und der Heimweg wurde vorzugsweise beglückt und „schwebend“ angetreten. Bleibt höchstens noch die Frage offen: „Wie will man das in der Zukunft noch toppen?“

Nightwish München, Zenith 2015

Nightwish München, Zenith 2015

Nightwish München, Zenith 2015

Nightwish München, Zenith 2015

Nightwish München, Zenith 2015

Support: Amorphis; Arch Enemy

Setlist Nightwish

  1. Shudder Before The Beautiful
  2. Yours Is An Empty Hope
  3. Ever Dream
  4. Storytime
  5. My Walden
  6. The Islander
  7. Élan
  8. Weak Fantasy
  9. 7 Days Of The Wolves
  10. Edema Ruh
  11. I Want My Tears Back
  12. Nemo
  13. Stargazers
  14. Wishmaster
  15. Ghost Love Score
  16. Last Ride Of The Day
  17. The Greatest Show On Earth

 

Band

Floor Jansen (Gesang)
Emppu Vuorinen (Gitarre)
Marco Hietala (Bass/Gesang)
Tuomas Holopainen (Keys/Piano)
Kai Hahto (Schlagzeug)
Troy Donockley (Uilleann Pipes etc.)

 

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