Moonlight Haze heißt die neueste Symphonic-Metal-Sensation aus Italien. Mit ihrem fantastischen Debüt-Album „De Rerum Natura“, liefert die erst im letzten Jahr gegründete Band, eines der stärksten Alben des bisherigen Jahres 2019 ab.

Moonlight Haze ist die Schöpfung der beiden ehemaligen Temperance-Musiker Chiara Tricarico (Vocals) und Giulio Capone (Drums&Keys). Gegründet 2018 und bereits ein Jahr später, gelingt es der, im Norden Italiens beheimateten Gruppe, ein überragendes erstes Album zu veröffentlichen. Die musikalische Vorgeschichte der beiden Gründer und Hauptkomponisten, gibt auch klar die Marschrichtung vor. „De Rerum Natura“ liefert zehn facettenreiche Songs im sinfonischen Metal-Gewand, angereichert mit etlichen spannenden Ideen und Einflüssen, die dem Erstlingswerk einen durchweg unterhaltsamen und einzigartigen Ohrenschmaus garantieren. Neben den zwei Hauptprotagonisten, sind auf dem Moonlight Haze-Debüt, die beiden tollen Gitarristen Marco Falanga und Alberto Melinato zu hören. Alessandro Jacobi am Bass, komplettiert die kreative Band.

Wie so viele der aufstrebenden italienischen Metal-Bands, haben auch Moonlight Haze ihr zu Hause bei Scarlet Records gefunden, die ganz offensichtlich ein hervorragendes Händchen für talentierte, junge Bands mit großem Potenzial haben.

Inhaltlich liefern die zehn Stücke von „De Rerum Natura“, viele Themen aus den Schriften des römischen Dichters und Philosophen Lukrez. In den Lehrgedichten, die aus dem 1. Jahrhundert vor Christus stammen, geht es u.a. um die Vorstellung, wie sich die Gesellschaft und die Kulturen, ohne die jeweiligen Gottheiten entwickelt hätten und um es wörtlich zu nehmen, um die Natur der Dinge. Die Lied-Texte wurden alle samt von Chiara verfasst und sie hat es sich auch nicht nehmen lassen, den Philosophen gelegentlich zu zitieren.

Musikalisch liefern Moonlight Haze auf ihrem Debüt „De Rerum Natura“, zehn hochklassige und abwechslungsreiche Stücke, die irgendwo zwischen Melodic- und Symphonic-Metal einzuordnen sind.

Der Opener „To The Moon And Back“ ist ein sehr stimmungsvoller Einstieg. Er zeigt bereits das ganze Maß an Spielfreudigkeit der Italiener und präsentiert eine Chiara Tricarico in Bestform. „Ad Astra“ kommt im Powermetal-Gewand daher, mit gewaltiger Wucht von der Rhythm-Section, rund um Giulio Capone und Alessandro Jacobi. Chiara zeigt hier, dass sie auch eine recht beachtliche Rock-Röhre hat, siehe dazu auch das Video. „Odi Et Amo“ beginnt zunächst ruhig, mit feinen Streichern, sehr klassisch instrumentiert, ehe dann aber immer wieder der Heavy Metal die Oberhand gewinnt. Eine tolle Nummer mit super Refrain. „The Butterfly Effect“ wurde schon vor einer Weile als Video veröffentlicht und hat auch bei mir seine Wirkung nicht verfehlt. Eine großartige Midtempo-Hymne, mit fantastischer Melodie-Führung und großem Hit-Potenzial. Das folgende „Time“ kann mit zwei hochkarätigen Gästen begeistern. Neben Chiara, sind am Mikro Mark Jansen (Epica, MaYaN) und Laura Macrì (MaYaN) mit ihrem wunderbaren klassischen Sopran, zu hören. Ein sehr flotter Symphonic-Kracher mit überragenden Vocallines. Gigantisch!! „Dark Corners Of My Mind“ ist ein fast 9-minütiges Epos. Gleichermaßen das abwechslungsreichste, wie opulenteste Stück. Von asiatischen Klängen zu Beginn, über musical-verdächtige Klangfolgen, gewaltigen Double-Bass-Passagen, bis hin zu klassischen Gesangslinien von Chiara, eine höchst unterhaltsame Reise, die im Mittelteil sogar einen jazzig angehauchten Piano-Part bietet. Sehr cool arrangiert! Bei „A Restless Mind“ begeistert die attraktive Frontlady erneut mit ihrem klassischen Sopran, wechselt dann umgehend wieder in die normale Stimmlage, sehr variable und ausdrucksstark. Das kurze Gitarren-Solo macht viel Spaß und erinnert voller Ehrfurcht an beste Helloween-Zeiten. Sehr stark! „Deceiver“ ist weitestgehend im mittleren Tempo komponiert und liefert hier und da ein wenig Musical-Flair. Sehr rhythmisch und auch hier wieder mit fantastischer Gitarrenarbeit von Marco Falanga und Alberto Melinato. Mit einem schönen Piano-Intro startet die Ballade des Albums, „A Shelter From The Storm“. Hier ist unüberhörbar, dass man bei Moonlight Haze auch eine Vorliebe für Within Temptation hat. Eine wunderbare, emotionale Ballade, die sich im weiteren Verlauf mit großen Chören und filigranem Gitarren-Solo, zu einer tollen Hymne entwickelt. Hört euch nur die wunderbare Stimme von Chiara an. Zum Träumen schön. Zum Ende folgt mit „Goddess“ das berühmte „finale furioso“. Ein gewaltiger Symphonic-Knaller, beim dem die fünf großartigen Musiker, nochmal alle Register ziehen. Wuchtig, rhythmisch, fast schon explosiv, mit starken Double-Bass-Parts, tollen Riffs, großartigem Solo und um die Dramaturgie noch zu steigern, mit feinem Piano-Intermezzo, ehe es zum großen Finale kommt. Sehr gerne mehr davon, das macht Spaß.

Moonlight Haze haben in ihr Debüt „De Rerum Natura“ sämtliche Erfahrung aus ihren früheren Bands einfließen lassen und ein hochklassiges Album komponiert, dass sich nach Live-Performances und freilich vielen Fortsetzungen sehnt. Glückwunsch zu einem überragenden Einstand.

Band

Chiara Tricarico (Gesang)
Marco Falanga (Gitarre)
Alberto Melinato (Gitarre)
Alessandro Jacobi (Bass)
Giulio Capone (Schlagzeug, Keyboard)

 

Titel

  1. To The Moon And Back
  2. Ad Astra
  3. Odi Et Amo
  4. The Butterfly Effect
  5. Time
  6. Dark Corners Of Myself
  7. A Restless Mind
  8. Deceiver
  9. A Shelter From The Storm
  10. Goddess
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