Der neueste Symphonic-Metal-Leckerbissen kommt aus Bulgarien. „For All Beyond“ heißt das phänomenale Debüt-Album, der  hoch talentierten Newcomer Metalwings.

Metalwings war und ist die Vision von Stela Atanasova, mit deren Umsetzung, sie sich den lange gehegten Wunsch erfüllt hat, eine Symphonic-Metal-Band zu gründen, bei der sie all ihre musikalischen Vorlieben und Stärken, zum Ausdruck bringen kann. 2010 hat die hochbegabte, klassisch ausgebildete Sängerin und Komponistin, ihr „Baby“ Metawings aus der Taufe gehoben und nun das Debüt-Album „For All Beyond“ veröffentlicht. Der Weg bis dahin, war von einigen Personalwechseln geprägt aber Stela und ihre jeweiligen Mitstreiter, konnten sowohl mit der, schon vor einigen Jahren veröffentlichten Single „Crying Of The Sun“, als auch mit der, vor ziemlich genau 2 Jahren erschienenen EP „Fallen Angel In The Hell“, nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Metalwings sind, v.a. in ihrer Heimat aber auch in weiten Teilen des osteuropäischen Raums, schon gut rumgekommen und haben in all den Jahren, auf etlichen Festivals ihre Visitenkarte, erfolgreich abgeben können. Mit ihrem Meisterwerk „For All Beyond“, wird der Bekanntheitsgrad der aufstrebenden Band aus Sofia, sicher noch deutlich steigen und Konzert- und Tour-Anfragen aus Resteuropa und vielleicht der ganzen Welt, werden bestimmt (hoffentlich) auch nicht lange auf sich warten lassen.

Stela Atanasova ist nicht nur eine begnadete Sängerin, die sowohl mit ihrer großartigen Stimme, als auch mit ihrem unheimlich sympathischen und bezaubernden Akzent, ihre Fans zu begeistern weiß, nein, sie ist auch eine fantastische Violinistin, Keyboarderin und natürlich Komponistin. Für die Umsetzung ihrer tollen Ideen, hat Stela für „For All Beyond“, eine schlagkräftige Mannschaft zusammen bekommen. Da wären die sehr virtuosen Gitarristen Grigor Kostadinov und Krastyo Jordanov, letzterer steuert auch noch ein paar Vocals bei. Angel Kitanov, der sich mit den Keyboards einbringt und natürlich die Power von der Basis, mit Milen Mavrov am Bass und Nikola Ivanov hinter der Schießbude. Bleibt zu hoffen, dass diese Besetzung nun eine Weile Bestand hat. Es wäre Stela und Metalwings sehr zu wünschen.

Klangtechnisch heben sich die Bulgaren schon deutlich von der Masse ab. Zum einen ist es, auch mit Hilfe der tollen Studio-Arbeit von Max Morton, der die Eigenproduktion der Band gemixt und gemastert hat, gelungen, einen sehr speziellen, sehr eigenen Sound zu kreieren, zum anderen sind die Songs sehr abwechslungsreich in ihrem Ausdruck, u.a. durch ein paar interessante Elemente, wie eben das starke Violine-Spiel von Stela aber auch keltisch/folkige Stilmittel (u.a. Flöte), runden das Klangbild ab. Es ist Metalwings möglich gewesen, ein Orchester aus Sofia mit in die Aufnahmen einzubinden, was freilich dem klassischen Part der Songs, eine ganze Ecke mehr Druck und Volumen verleiht.

Hier nun noch ein paar Worte zu den einzelnen Tracks, die „For All Beyond“ zu einem derart großen und besonderen Werk machen.

Los geht es düster und mystisch, mit dem, zu großen Teilen instrumentalen, „End Of The War“. Das folgende „Secret Town“, ist ein temporeiches Symphonic-Stück, was Stela mit starker Arbeit an ihrer Geige zeigt aber auch gesanglich im zweistimmigen Duett. Toller Song! „Immortal Metal Wings“ ist einer meiner persönlichen Favoriten auf dem Metalwings-Debüt. Rifflastig, mit starker Melodie, dazu der unverkennbare, überragende Gesang, der so vielseitigen Front-Lady, mit einem Refrain, der lange im Ohr bleibt. Übrigens auch schon auf der 2016er-EP vertreten. Das nächste Highlight folgt zugleich, mit „When We Pray“. Dies ist eine der schönsten und emotionalsten  Balladen, die ich in den letzten Jahren hören durfte. Erinnert sowohl von der Vocalline, als auch von Stela’s Stimme her, ein wenig an Glanztaten von Blackmore’s Night, was aber ein klares Kompliment ist und auch die Stimmung des Songs gut beschreibt. Danke für dieses Stück! „A Wish“ ist wieder deutlich flotter. Ein sehr eingängiges und mitreißendes Lied, was auch wieder mit tollen Melodien und feinster Violine überzeugt. „There’s No Time“ geht in dieselbe Richtung, teils sehr orchestral. Der Titel-Song tarnt sich zunächst als Ballade, um dann in einem wahren Symphonic-Metal-Gewitter, seinen Höhepunkt zu finden. Den Track gibt es auch noch in einer orchestralen Version, wo noch mal die ganze kompositorische Stärke, gut in den Vordergrund gestellt wird und im Besonderen, die großartigen Fähigkeiten von Stela Atanasova, an ihrer Violine. „Realm Of Dreams“ ist der vielleicht härteste Song des Albums. Sehr facettenreich und druckvoll arrangiert. Hier gibt es wieder mal ein paar männliche Vocals, als Ergänzung zu Stela’s Goldkelchen. „Tujni Serza“ ist eine Piano-Ballade in Landessprache. Wunderschön und zu Deutsch bedeutet der Titel wohl so viel wie, „traurige Herzen“. Wer sich für die digitale Version entscheidet, bekommt als Bonus, auch noch den Titeltrack der 2016er-EP mit geliefert. „Fallen Angels In The Hell“ ist ein perfekter Symphonic-Metal-Song, der alles liefert was man sich nur so wünscht. Power, Melodie, gutes Riffing, tolle Orchester- und Violine-Parts, Tempowechsel und natürlich, der über allem thronende Sopran, von Lady Atanasova.

Als Fazit kann ich hier nur hoffen, dass es viele Leute gibt, die meine Ansicht zu dem Album teilen, denn Metalwings haben es verdient gehört und gesehen zu werden und das am besten, auf der ganzen Welt. Meine Gratulation zu diesem beeindruckenden Debüt.

Band

Stela Atanasova (Gesang, Violine, Keyboard)
Grigor Kostadinov (Gitarre)
Krastyo Jordanov (Gitarre, Flöte, Gesang)
Angel Kitanov (Keyboard)
Milen Mavrov (Bass)
Nikola Ivanov (Schlagzeug)

 

Titel

  1. End Of The War
  2. Secret Town
  3. Immortal Metal Wings
  4. When We Pray
  5. A Wish
  6. There’s No Time
  7. For All Beyond
  8. Realm Of Dreams
  9. Tujni Serza
  10. For All Beyond (Orchester Version)
  11. Fallen Angels In The Hell
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