Frischer Wind – diesmal weht er aus Italien. Die Band Kezia nennt ihre Musik Prop. Doch was bitte soll das sein?

Kezia, gegründet im September 2013 von Pierlorenzo Molinari, Antonio Manenti und Alberto Armanini, allesamt aus dem schönen Städtchen Brescia, ca. eine halbe Stunde vom Gardasee gelegen. Die Freunde kennen sich quasi seit frühester Kindheit, doch entschieden mehr oder weniger zufällig, sich musikalisch zusammen zu tun und an Studiomaterial zu werkeln. Bereits Ende 2014 erscheint die EP „The Dirty Affair“; andere würden das Werk schon als Album verkaufen. Alle acht Songs wurden komplett von den drei Herren geschrieben und komponiert. Anfang Februar wird die Band in Person von Michele Longhena und Fabio Bellini komplettiert – Kezia sind somit bereit, ihre Songs auch live in die Welt zu tragen.

Das Cover – ein lupenreiner Rorschachtest. Ich erkenne ein paar Totenköpfe in Mitten dieser Farbenpracht. Apropos Farbenpracht – auch musikalisch liefern Kezia eine selten gehörte Vielfalt ab, ohne dabei auch nur im Ansatz konzeptlos zu klingen. Facetten aus Rock, Alternative, Prog, AOR, Swing, Klassik, Electro, Pop oder Metal bunt ineinander verwoben – was sich seltsam anhören mag, klingt überraschen gut.

Zum Beispiel „Barabba Son’s Song“ zeigt schon gleich, wie dieser farbenfrohe Mix funktioniert: kreative Gitarrenarbeit, höchstvariable Lead Vocals, Tempo- und Intensitätswechsel und eine Songstruktur fern ab vom Mainstream. „Before I Leave“ erinnert mich streckenweise an eine mutige Abwandlung der Songs der Dänen Volbeat. Bei Kezia sollte man sich aber auch die Mühe machen, sich den Texten zu widmen. So handelt eben „Before I Leave“ von der globalen Wirtschaftskrise dieser Tage, „Sneakers“ von der wahren Geschichte des Roy Sullivan oder „Quendo“ von einem möglichen Tor zur Hölle – verpackt in so geniale Melodien. Der Titeltrack „The Dirty Affair (Between Pelican And Bear)“ ist eine so wunderbar frische, verspielte Progressive-Rock-Nummer, die mich in eine bunte Fantasiewelt entführt.

Woher nehmt Ihr nur all diese Ideen? Kezia kann man schier nicht in eine musikalische Schublade stecken. Ich kann jedem, der bereit ist, einmal über die gewohnten Schranken der Musikwelt hinweg zu blicken, diese knallbunte Kreativleistung einfach mal zu genießen.

 

Line-Up:

Pierlorenzo Molinari – Lead Vocals
Antonio Manenti – Gitarre
Fabio Bellini – Bass
Michele Longhena – Drums
Alberto Armanini – Keyboard

 

Tracklist:

  1. Barabba Son’s Song
  2. Before I Leave
  3. Ebola
  4. The Dirty Affair (Between Pelican And Bear)
  5. Sneakers
  6. Barabba Son’s Song
  7. Quendo
  8. Preludio
  9. Treesome
Tagged with →  
Share →

Schreibe einen Kommentar