„Tigress“ ist der ausdrucksstarke Titel des neuen Jim Peterik & World Stage Albums, das den wegweisenden Beinamen „Women Who Rock The World“ trägt. Bühne frei, für einige der stärksten Rock-Musikerinnen, die das Genre zu bieten hat! 9/10

Freunden der melodischen Rockmusik muss man Jim Peterik eigentlich nicht weiter vorstellen. Für all diejenigen, die vielleicht auf Grund ihrer späten Geburt, diesen großartigen Komponisten, Gitarristen und Sänger nicht gleich zuordnen können, hier ein paar wesentliche Eckdaten seiner Laufbahn. Jim Peterik hat unter anderem, als Mitglied von Survivor, maßgebliche Songwriter-Credits, an Welthits wie „Eye Of The Tiger“ oder „Burning Heart“, wo für es sogar Oscar-Nominierungen bzw. einen Grammy gab. Er hat für Bands/Musiker wie beispielsweise REO Speedwagon, .38 Special, Sammy Hagar oder Lynyrd Skynyrd Songs geschrieben, um nur ein paar wenige zu nennen. Er ist Teil der legendären Band The Ides Of March und hat in den vergangen Jahren durch sein World Stage – Projekt und die Zusammenarbeit mit Toby Hitchcock bei Pride Of Lions, nachhaltig, seinen Namen im Spiel gehalten. Der US amerikanische Altmeister hat in den letzten Jahrzehnten, für sehr viel großartige Musik gesorgt und jeder Epoche der Rockmusik, seinen Stempel verpasst. Nachdem Frontiers Records Boss Serafino Perugino ihn nun fragte, ob er nicht Lust auf ein neues World Stage – Album hätte, kam Jim Peterik die Idee, man könnte doch den großartigen Damen aus dem Rock-Biz, eine ganz besondere Bühne schaffen. Es wurde also eine lange Liste erstellt, von Ladies, mit denen er gerne zusammen arbeiten wollte und nach einem intensiven, speziell auf die Damen zugeschnittenen Songwriting-Prozess, dürfen wir uns nun über „Tigress (Women Who Rock The World)“ freuen, einem ganz außergewöhnlichen, facettenreichen, emotionalen und brillanten Melodic-Rock Album. Die Liste der beteiligten Musiker-innen ist lang, sehr lang. Jim Peterik hat eine tolle Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Esprit zusammen gestellt. Hier nur ein kleiner Auszug aus der Gästeliste. Da wären unter anderem Janet Gardner (Gardner/James; ex-Vixen), Jennifer Batten (ex-Gitarristen von Michael Jackson), Cathy Richardson (Jefferson Starship), Kate French (Vainglory, ex-Chastain) aber auch Newcomer, wie beispielsweise die wunderbare Chez Kane, die ja in diesem Jahr, bereits mit ihrem Debüt, für Schlagzeilen gesorgt hat. Ein paar weitere Namen, folgen dann noch bei der Vorstellung der einzelnen Songs. Die vollständige Gästeliste ist im Booklet nachzulesen, sie füllt tatsächlich mehrere Seiten. Holt euch das Teil, es ist wirklich grandios und unglaublich abwechslungsreich. Die musikalischen Einflüsse reichen quer durch Jim Peterik’s Lebenslauf. Die kompositorische Bandbreite reicht vom Melodic Rock der 70er und 80er, über groovigen Rock ’n‘ Roll, bis hin zu Classic Rock und Country Rock der neueren Machart. Zu dem jeweiligen Song, hat Jim dann noch die passende Stimme gefunden und fertig ist eine der stärksten Rock-Scheiben des Jahres. Die 16 Stücke sprechen dabei ganz klar für sich. Gut 70 Minuten ungetrübter Hörgenuss! Und los geht’s!

Zum Einstieg gibt es gleich den Titel-Track „Tigress“. Dominante Percussions, kombiniert mit feiner Gitarren-Arbeit legen den Grundstein, die fantastische Rock-Röhre von Kate French, sorgt für den Ausdruck. Ein phänomenaler Beginn, der auch Jennifer Batten an der Gitarre und Abigail Stahlschmidt an der Violine, eine tolle Möglichkeit bietet, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Nebenbei bemerkt, das Stück hätte ganz locker, das Potenzial für den Titel-Song eines James Bond – Films. Ein tolles Video gibt es noch als Zugabe. Stimmungsvollen Melodic-Rock mit dezentem Country-Rock Flair, gibt es bei „Prom Night in Pontiac“, der ersten Single aus dem Album. Lead-Vocals hier von der wundervollen Chloe Lowery, die in diesem Jahr schon ein Solo-Album herausgebracht hat. Auch das folgende „A Cappella“ wurde bereits vorab, inklusive Video, veröffentlicht. Die Stimme zu diesem mitreißenden AOR-Hit, stammt von der großartigen Chez Kane, die hier, wie gewohnt, einen herausragenden Job macht. Sie ist zweifelsohne, der Shooting Star des Jahres und eines der größten Talente, in der heutigen Rock-Szene. Alleine nur der Refrain von „A Cappella“, ist schon preisverdächtig, die emotionalen, melancholischen Zwischentöne, verleihen dem Song das Charisma. Bei „Living For The Moment“ hat Cathy Richardson ihren ersten Auftritt. Begleitet, unter anderem von Jennifer Batten an der Gitarre, liefert sie hier eine rockig/soulig anmutende Performance ab, die ein weiteres Mal Jim Peterik’s Songwriter-Talent demonstriert. Black Rose Maze – Sängerin Rosa Laricchiuta darf das folgende „Against The Grain“ mit ihrer wunderbaren Stimme veredeln. Ein teils hymnisch wirkender Melodic-Rock Hit, mit fantastischem Refrain. Der zweite Auftritt von Kate French ist die Nummer „Strong Against The Wind“. Eine schöne, schwere, sehr intensive Ballade, die Kate’s Stimme in Perfektion ins Rampenlicht stellt. Augen zu und genießen! „Full Moon Crazy“ liefert 70ies angehauchten Rock ’n‘ Roll, mit einer guten Portion Groove und einer Nuance Blues. Cathy Richardson mit einem weiteren, glanzvollen Auftritt. Für die geniale Gitarren-Arbeit, ist hier erneut Jennifer Batten mit dabei. Ein Stück, bei dem es unmöglich ist, die Füße still zu halten. Eine sehr emotionale und epische Ballade gibt es dann mit Janet Gardner zu genießen, die „Lazarus Heart“ in all seiner Intensität, perfekt rüber bringt. Absolut überragend, was die frühere Vixen-Frontlady hier zeigt, das ist Gänsehaut pur! Ein weiteres Meisterstück, das Jim Peterik komponiert hat, gekrönt von einem sehr starken Finale. Ebenfalls einer meiner Top-Faves ist „Taller“. Begleitet von einem dezenten Riff im Hintergrund, gibt es hier eine wundervolle, sanfte Hymne zu bestaunen, mit einer schönen Stimmung und einer genialen Melodie-Führung. Die stimmliche Leitung übernimmt die großartige Leslie Hunt. „The Best In Us“ kommt mit einem guten Swing daher. Kimi Hayes und Cathy Richardson liefern sich dabei ein tolles Duett. Rhythmisch, feine Keys und eine klare Country-Rock Schlagseite, machen aus der Nummer einen fantastischen Hit, mit einer deutlichen Botschaft in den Lyrics. Weltpolitischer Background. Motivierend, sich Herausforderungen zu stellen aber auch mahnend und wach rüttelnd. Sehr stark! „Dear Life“ ist ein energiegeladener AOR-Hit, mit toller Gitarren-Arbeit und einem coolen Groove. Perfekt geeignet, um dem Nachwuchs-Star Lindsay Kent, eine große Bühne zu bereiten. „Walk Like Royality“ ist aktuell, mein Lieblingsstück auf „Tigress“. Kimi Hayes mit einer sensationellen Vocal-Performance. Großartige Arrangements und eine sehr feine Gitarren-Melodie begleiten diese, teils balladeske, erhabene Mega-Hymne. Warum läuft so ein Song eigentlich nicht bei den Radio-Sendern rauf und runter? Na klar, weil die alle keine Ahnung von guter, wirklich guter, Musik haben… . Nun kommt ein weiteres Mal der Rock ’n‘ Roll zum Zug. „Music In The Aire“ groovet mit angedeutetem Country Rock Flair durch die Boxen der Stereo-Anlage. Das wäre ein Parade-Stück für die Bühne! Absolut mitreißend, mit einer fantastischen Chloe Lowery im Mikro. Kennt ihr eigentlich, von ihrem Solo-Debüt, das Duett („Giving Up On You“) mit Nathan James? Unbedingt mal checken! Nun meldet sich Cathy Richardson nochmal zu Wort. „Sin To Believe A Lie“ begeistert mit starken Gitarren, die den Song gut vorantreiben. Ein Midtempo-Hit mit einem großen Finale. Ein gutes Gespür für tolle Stimmen hat Jim Peterik ohne jeden Zweifel. Eine der aller stärksten Darbietungen auf der Scheibe, liefert die fantastische Marine Lacoste, die bei „Stronger At Broken Places“ neben den genialen Vocals, auch noch die Hammond-Orgel spielt. Im 70ies Style, bluesig nuanciert, fast schon ein bisschen wie „The Quireboys“, groovet und rockt das Stück durch die Lautsprecher. Sehr filigran komponiert und dazu noch Jennifer Batten, mit einem tollen Solo. Ein mega Album-Highlight! Zum krönenden Abschluss dieser wunderbaren Scheibe darf Leslie Hunt nochmal ran. Die Ballade „Brave Is Beautiful“ ist ein emotionaler Ausklang, ein würdiges Finale, mit einem weiteren, großartigen Gast. Mindi Abair begeistert mit ein paar starken (Backing)-Vocals und einem ganz herausragenden Saxophon-Part, der diesem Song die Würze und die Einzigartigkeit verleiht. Einfach nur genial!

Glückwunsch an Jim Peterik & World Stage. Glückwunsch an alle beteiligten Musiker, die sich hier so engagiert und zahlreich beteiligt haben. Zu viele, um sie alle einzeln zu ehren aber vereint als „World Stage“, haben sie „Tigress (Women Who Rock The World)“ nicht nur ein Gesicht, sondern auch das Charisma und die musikalische Brillanz, für ein mega Highlight im Jahr 2021 gegeben. In diesem Sinn, „Let’s get rocked, not infected!“

Band (in Auszügen)

Kate French (Gesang)
Cathy Richardson (Gesang)
Cloe Lowery (Gesang)
Chez Kane (Gesang)
Leslie Hunt (Gesang)
Kimi Hayes (Gesang)
Janet Gardner (Gesang)
Lindsay Kent (Gesang)
Rosa Laricchiuta (Gesang)
Marine Lacoste (Gesang, Hammond)
Mindi Abair (Gesang, Saxophon)
Abigail Stahlschmidt (Violine)
Jennifer Batten (Gitarre)
Jim Peterik (Gitarre)
Joel Hoekstra (Gitarre)
Nili Brosh (Gitarre)
Mike Aquino (Gitarre)
Ashley Reeve (Bass)
Madden Klass (Schlagzeug)
Sina (Schlagzeug)
Linda McDonald (Schlagzeug
Anika Nilles (Schalgzeug)
Ed Breckenfeld (Schalgzeug)
u.v.a.

Titel

  1. Tigress
  2. Prom Night In Pontiac
  3. A Cappella
  4. Living For The Moment
  5. Against The Grain
  6. Strong Against The Wind
  7. Full Moon Crazy
  8. Lazarus Heart
  9. Taller
  10. The Best In Us
  11. Dear Life
  12. Walk Like Royalty
  13. Music In The Aire
  14. Sin To Believe A Lie
  15. Stronger At The Broken Places
  16. Brave Is Beautiful
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