Die schwedische Musikszene ist schon Jahrzehnte lang bekannt dafür, ständig neue Talente und Bands herauszubringen. Vor allem im Rock und Metal Genre gibt es nur wenige Länder die da mithalten könnten. Ein weiteres gutes Beispiel dafür sind Hydra, die mit ihrem Debüt Album „Point Break“ klar machen, wo erstklassiger Melodic Rock, in der heutigen Zeit seine Heimat hat. 8/10

Es ist schon unglaublich wie viele tolle Bands und Musiker in Schweden ihre Heimat haben oder sie dort gefunden haben. Ich möchte euch heute gerne die neu gegründete Band Hydra vorstellen, die über das italienische Label Frontiers Records ihr Debüt Album veröffentlicht hat. „Point Break“ ist ein wunderbares, sehr melodisches und jederzeit auch emotionales Melodic Rock/AOR Meisterstück geworden, das Fans dieses Genres sicherlich sehr begeistern dürfte. Der Kopf der hinter all dem steckt, ist der schwedische Songwriter, Keyboarder und Gitarrist Henrik Hedström. In früheren Jahren war er schon als Komponist für große Plattenfirmen aktiv, vorwiegend aber für Projekte mit musikalischen Stilrichtungen, die ihn oftmals nicht zu 100% begeistert haben. Sein Herz hat schon immer für die Rockmusik geschlagen, im Besonderen für die der 80er Jahre. Henrik Hedström hat aber schon seit 15 Jahren einen guten Freund, der ihn nun maßgeblich unterstützt hat, Hydra ins Leben zu rufen und ein wunderbares Album zu veröffentlichen. Dieser Freund ist niemand Geringeres, als Daniel Flores. Der gebürtige Chilene lebt schon seit seiner Kindheit in Schweden und ist sehr vielseitig talentiert. Er ist sowohl als Schlagzeuger, Songwriter und Produzent bei vielen Bands und Projekten, teils federführend involviert. Im Melodic Rock Sektor beispielsweise bei Find Me und First Signal. Daniel Flores ist auch der etwas härteren Musik nicht abgeneigt und so betreibt er gemeinsam mit Angelica Rylin, mit der er auch liiert ist, schon seit vielen Jahren, erfolgreich, die Melodic-/Symphonic-Metal Band The Murder Of My Sweet. Daniel Flores‘ gute Kontakte haben dann auch dafür gesorgt, dass der eine oder andere Song, den Henrik Hedström in den letzten Jahren komponiert hat, bei ein paar der Bands untergekommen sind und außerdem konnten durch die guten Verbindungen Andi Kravljaca (Gesang, Gitarre) und Jonny Trobro (Bass) für Hydra gewonnen werden. Vor allem Andi Kravljaca ist ja wahrlich kein Unbekannter. Er ist bestens bekannt als Sänger bei Aeon Zen und der Beteiligung bei diversen Projekten, unter anderem an der Seite von Andreas Nergard bei dessen Band Nergard. Musikalisch gibt es auf „Point Break“ eine breite Palette wunderbarer Melodic Rock Songs zu hören, die im Wesentlichen den AOR der mittleren und späten 80er Jahre als Vorbild haben. Relativ häufig kommt mir da die Band Toto in den Sinn. Die Truppe um ihren Gründer Steve Lukather, ist freilich ein echtes Schwergewicht in diesem Genre aber wahrhaftig kein schlechtes Vorbild.

Hier möchte ich euch nun gerne einige meiner Top-Favoriten vorstellen, die auch gut geeignet sind, um einfach mal beim Reinhören, einen Eindruck über die Stärke dieses Albums zu bekommen. Gleich der Opener „Stop The Madness“ gehört da mit dazu. Ein AOR Hit der Spitzenklasse, mit sattem Keyboard-Teppich, starker Gitarren-Arbeit und sehr schönem Chorus. Ein Video haben Hydra dazu auch schon im Vorfeld ins Netz gestellt. Auch „No Lullaby“ möchte ich hier gerne hervorheben. Ein kleines bisschen im Fahrwasser von Toto’s Jahrhundert-Hit „Africa“ kommt dieses wunderbare Stück daher. Ein Eindruck der vor allem auch durch die tolle Gitarren-Arbeit von Andi Kravljaca und Henrik Hedström genährt wird. Drummer Daniel Flores sorgt mit tollem Schlagzeugspiel für den passenden Groove. „Angela“ ist auch ein tolles Beispiel für die grandiose Arbeit von Hydra. Ein etwas kräftigerer Rocker, der sich zum Refrain hin nochmal richtig gut entfaltet.. „Forever My Love“ hat es mir auch gleich beim ersten Durchlauf angetan. Hier steht das brillante Keyboard-Spiel von Henrik Hedström klar im Blickpunkt. Eine sehr schöne Ballade im Stile der 80er, mit ganz feiner Gitarren-Melodie und emotionalen Vocals. Eine tolle Performance von Andi Kravljaca. „Never Be The Same“ ist ein schwungvoller und rhythmischer Rock Song mit schöner Grundstimmung aber auch einem feinen Groove. „The Most Wanted geht richtig gut ins Ohr. Auch etwas flotter unterwegs, mit starker Gitarren-Arbeit und dominanten Keys. Im Besonderen die Vocalline macht diesen Song zum echten Hit. „Suspicious“ würde ich als eine ganz typisch schwedische Melodic Rock Hymne bezeichnen. Zunächst mit ruhigerem Start, etwas schwermütig vielleicht, dazu dann der überragende Refrain, der das Lied förmlich auf ein anderes Level hebt. Sehr vielseitig, ganz stark komponiert. Auch das letzte Stück des Albums hat nochmal eine ganz besondere Note. „To Say Goodbye“ ist eine wunderschöne Ballade mit traurigem Unterton, begleitet von einer tollen Gitarren-Melodie und dem feinfühligen Keyboard-Spiel von Henrik Hedström. Der Song ist als Duett geschrieben. Als Partnerin für Andi Kravljaca, ist hier Gastsängerin Elena Valente mit dabei. Beide legen all ihre Emotionalität in die Waagschale und so wird dieser Album-Ausklang zu einem der ganz großen Highlights dieser wundervollen Scheibe, ganz besonders an den Stellen, wo Elena und Andi zweistimmig agieren. Das ist eine großartige Harmonie zwischen diesen beiden fantastischen Stimmen. Ich würde mir für kommende Veröffentlichungen sogar wünschen, dass noch ein paar mehr Stücke in Duett-Form komponiert werden.

Herzlichen Glückwunsch an Hydra zu einem großartigen Debüt! „Point Break“ erfüllt alle Kriterien, um dieses AOR Album richtig stark zu machen. Melodic Rock Fans werden begeistert sein und ich freue mich jetzt schon, auf noch mehr Musik von den Schweden!

Band

Andi Kravljaca (Gesang, Gitarre)
Henrik Hedström (Gitarre, Keyboard)
Daniel Flores (Schlagzeug, Keyboard)
Jonny Trobro (Bass)

Gast

Elena Valente

Titel

  1. Stop The Madness
  2. Bringing Down The Moon
  3. No Lullaby
  4. Stay A While
  5. Angela
  6. Forever My Love
  7. Never Be The Same
  8. Doors Of Love
  9. The Most Wanted
  10. Suspicious
  11. To Say Goodbye
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