Die portugiesischen Newcomer Glasya, veröffentlichen mit „Heaven’s Demise“ ein fantastisches Debüt-Album, mit dem sie der Symphonic-Metal-Szene, eine ordentliche Brise frischen Wind einhauchen.

Die im wunderschönen, malerischen Lissabon beheimateten Symphonics Glasya, haben sich 2016 gegründet und nachdem man inzwischen eine stabile Bandbesetzung gefunden hat, das Hammer-Debüt „Heaven’s Demise“ unters Volk gebracht. Musikalisch wandelt man auf den Spuren der Nightwish-Frühwerke, jedoch ist genug Ideenreichtum und Talent vorhanden, um trotzdem authentisch zu wirken. Die Band besteht aus sechs herausragenden Musikern. Da wären an den Gitarren Bruno Prates und Hugo Esteves, am Bass Manuel Pinto. Bruno Ramos sorgt am Schlagzeug für ordentlich Power und am Keyboard brilliert Davon van Dave, der natürlich auch für die Orchestrationen zuständig ist. Das optische und stimmliche Aushängeschild, ist die sensationelle Eduarda Soeiro, die nicht nur gelegentlich an die überirdische Tarja Turunen erinnert, sondern sogar schon mal in einer Nightwish-Coverband gesungen hat.

Neben den bereits erwähnten Einflüssen, sind aber auch hier und da ein paar Ethno-Klänge und orientalische Töne zu hören, nebst dem sorgen ein paar Gaststimmen für den nötigen Esprit, bei verschiedenen Titeln, mal als Erzählstimme, mal als Growls oder in wunderbarem Klargesang. Abgerundet wird das Ganze von einem schönen, sehr ansprechenden Cover-Artwork.

Bereits 2018 haben Glasya das Titelstück des Debüts, „Heaven’s Demise“ veröffentlicht und damit schon für ein Raunen im Genre gesorgt. Der Opener des Erstlingswerkes ist ein Prachtexemplar, eines Symphonic-Metal-Songs. Mit kräftigem Schlagzeug und tollen Streichern startet eine wilde Fahrt durch den ersten Track des Albums. Eduarda übernimmt dann das Ruder und begeistert bereits von der ersten Sekunde an, mit ihrem glockenklaren Sopran. Super! Das folgende „Ignis Sanctus“ legt an Tempo nochmal ordentlich zu und der geneigte Hörer darf auch gerne mal die lange Mähne, sofern vorhanden, zum Propeller werden lassen. „Coronation Of A Beggar“ gehört zu meinen absoluten Faves auf dem Glasya-Debüt. Einleitend ein starker Violine-Part von Gastmusikerin Inna Calori, übrigens auch noch bei einigen andern Stücken zu hören, dann der fast schon betörende, an die Sirenen aus der Odysseus-Saga erinnernde, Melodie-Gesang von Eduarda Soeiro. Ein wunderbarer Midtempo-Hit mit grandiosem Refrain und großartigen Arrangements, dazu noch die tolle Erzählstimme von Nelson Raposo. Ein Song den man als Symphonic-Metal-Fan kennen muss! „Glasya“ liefert dann ein paar orientalische Klänge. Ein wuchtiger Kracher mit Gaststimme Flávio Lino, der sich mit Eduarda ein beeindruckendes Duett liefert. „Eternal Winter“ begeistert u.a. durch starke Gitarren-Melodien und kräftige Riffs, die sich ein Duell mit der klassischen Orchestration liefern. „Birth Of An Angel“ ist die Ballade des Albums. Fein arrangiert, mit gelegentlichen Temposteigerungen und natürlich, wie sollte es anders sein, einer grandiosen Frontlady. Bei „The Last Dying Sun“ gibt es ein paar gut eingestreute Growls von Paulo Concalves zu hören. Ein bombastisches Symphonic-Epos, mit dem man sich hinter den Größen des Genres, zu keiner Zeit verstecken muss. Ein weiteres Top-Highlight auf „Heaven’s Demise“. Bei „Neverland“ stehen zunächst wieder die Gitarren von Bruno Prates und Hugo Esteves im Vordergrund, ehe die geballte Power von Drummer Bruno Ramos, das Tempo vorgibt. Eduarda Soeiro setzt diesem Gewittersturm die Krone auf. Fantastisch! Beim leicht ethnisch angehauchten „No Exit From Myself“ ist wieder Inna Calori an der Violine zu hören. Dieser hochemotionale Song kommt im mittleren Tempo daher und versprüht eine unbändige Energie. Selbst das Gitarrensolo ist absolut unwiderstehlich. Das abschließende, rein instrumentale „A Thought Of You“ zeigt, dass man nicht zwingend Worte benötigt um Gefühle auszudrücken. Vorwiegend mit Keyboard und Orchester-Arrangement schließt dieses wunderbare Stück ein Debüt-Album ab, das die Symphonic-Metal-Gemeinde begeistern sollte.

Als Fazit kann man festhalten, dass Glasya’s Debüt „Heaven’s Demise“, eine nur so vor Kraft und Energie strotzende Scheibe geworden ist, mit großartigen Musikern, deren Talent reichen sollte, um in den nächsten Jahren, vermehrt Schlagzeilen zu schreiben. Für all diejenigen, mich eingeschlossen, die die frühen Werke von Nightwish, mit Tarja am Mirko, als Gipfel der Symphonic-Metal-Evolution ansehen und die letzten Xandria-Alben in ähnlicher Weise verehren, ist dieses Meisterwerk von Glasya ein Pflichtkauf! Danke für dieses fantastische Epos und viel Erfolg!

Band

Eduarda Soeiro (Gesang)
Bruno Prates (Gitarre)
Hugo Esteves (Gitarre)
Manuel Pinto (Bass)
Davon van Dave (Keyboard, Orchestrationen)
Bruno Ramos (Schlagzeug)

 

Titel

  1. Heaven’s Demise
  2. Ignis Sanctus
  3. Coronation Of A Beggar
  4. Glasya
  5. Eternal Winter
  6. Birth Of An Angel
  7. The Last Dying Sun
  8. Neverland
  9. No Exit From Myself
  10. A Thought Of You
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