Ein neuer Stern am Symphonic-Metal-Himmel ist aufgegangen. Mit ihrer 5-Track Debüt-EP „Spellbound“ melden Elvellon berechtigte Ansprüche an, einen Platz in der 1. Liga zu ergattern.

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit erblickte im Januar 2015 nun Elvellon’s Debüt-EP „Spellbound“ das Licht der Welt. Die fünf jungen Musiker vom Niederrhein können hier ein gewaltiges Ausrufezeichen setzen. Das in Eigenregie zusammengeschnürte Hit-Paket besticht durch große Melodien, cineastische Background-Klänge, großartige spielerische Qualität und eine überwältigende Gesangsleistung von Frontlady Nele. Sie veredelt die fünf phänomenalen Kompositionen des Elvellon Erstlings mit großer stimmlicher Variabilität. Häufig agiert sie in gefühlvoller, normaler Stimmauslage, gelegentlich sogar mit einem dezent souligen Touch, dann wechselt sie aber auch fast spielerisch immer wieder in den klassischen Sopran. Die sehr angenehme und weiche Klangfarbe ihrer Stimme bringt ein sehr hohes Suchtpotenzial mit. Die vier Instrumentalisten Gilbert, Maddin, Pascal und Philipp, die z.T. schon bei Ravian zusammen spielten, legen einen meist temporeichen aber immer melodischen und mitreißenden Klangteppich hin, der zwar hier und da an Genregrößen erinnert aber dennoch stets frisch und eigenständig klingt. So entsteht ein durchweg spannendes und abwechslungsreiches Mini-Album.

Der Opener „Oraculum“ wurde bereits 2013 digital veröffentlicht und bringt als Einstieg in ein Album alles mit, was den geneigten Hörer überzeugt. Druckvoll, melodiös und mit coolem Spannungsaufbau. Song Nr. 2 „Born From Hope“, ebenfalls bereits vorab als digitaler Download veröffentlicht, schlägt in die gleiche Kerbe und besticht mit einem sehr starken Refrain. „My Wings“ schafft durch ein paar wenige, ruhigere Momente auch viel Platz für Nele’s gefühlvolle Stimme. Dann folgt mit „Dead-End Alley“ mein persönlicher Favorit. Der vielleicht wuchtigste Song von „Spellbound“ hat eine leicht dramatische Färbung und begeistert durch einen großartigen, fast träumerischen Refrain. Das ist ganz großes Kino! Zum Abschluss folgt mit dem gut 8-minütigen „Shore To Aeon“ eine, zum Ende hin hymnische Ballade. Keine Sorge, sie ist trotz der Länge, zu keiner Zeit langweilig. Eine wunderbare Grundmelodie, starke Arrangements und die überragende Nele laden hier nochmal zum Träumen ein.

Nachdem man den Newcomer-Contest gewinnen konnte, werden Elvellon beim diesjährigen M’era Luna-Festival als Opening-Act auftreten und sicherlich ihre Fangemeinde gewaltig vergrößern können. Bleibt zu hoffen, dass die kreative Ader bald zu einem gleichklassigen, vollständigen Longplayer führt. Dann sollte einer großen Karriere im Symphonic-Metal-Genre nichts im Wege stehen. Ich freue mich schon auf die nächsten epischen Werke.

Band:

Nele Messerschmidt (Gesang)
Gilbert Gelsdorf (Gitarre)
Philipp Kohout (Bass)
Pascal Pannen (Keyboard)
Maddin Klüners (Schlagzeug)

Titel:

  1. Oraculum
  2. Born From Hope
  3. My Wings
  4. Dead-End Alley
  5. Shore To Aeon
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