Die Österreicher Ecliptica machen sich mit ihrem dritten Studioalbum „Ecliptified“ auf, um endlich den längst verdienten Durchbruch zu schaffen.

Als ich vor einigen Wochen beim Durchzappen, auf dem österreichischen Musiksender Go-TV hängen blieb, wurde dort eine einheimische Metal-Band vorgestellt. Eben Ecliptica. Bei dem Namen dachte ich mir OK, klingt interessant. Männliche und weibliche Gesangsstimme. Na gut, das könnte eine Symphonic- oder Gothic-Truppe sein oder bei dem Bandnamen vielleicht auch eine Sonata Arctica-Coverband? Aber nein, nichts von alle dem. Es wurde als bald das Debüt-Video zum aktuellen Album „Ecliptified“ gespielt und wow, das ist mal ein richtig cooler und griffiger Hardrock der Extraklasse. Der Titel des Videos, „Welcome To The Show“, ist natürlich perfekt geeignet für einen Opener, sowohl auf der Scheibe, wie dann auch live. Nachdem ich doch stark beindruckt und begeistert vor dem Fernseher gesessen bin, hab ich daraufhin ein paar Recherchen angestellt und dabei festgestellt, dass hier neben den „Symphonics“ von Serenity, Dragony, Visions Of Atlantis und Edenbridge, nun auch ein absoluter Hardrock-Hochkaräter, aus unserem schönen Nachbarland daher kommt. Nachdem Ecliptica nun schon seit gut 10 Jahren existieren, hat der Austria-Sechser mit dem aktuellen Release eine kleine, musikalische Kurskorrektur vollzogen. Hatte man sich auf den beiden Erstlingswerken noch mehr dem Power-Metal, mit Tendenz zum klassischen Heavy Metal verschrieben, so muss man klar sagen, dass auf „Ecliptified“ sehr stark der 80er Hardrock mit ein paar wenigen Sleaze-Ausflügen dominiert, gewürzt mit einer ordentlichen Prise AOR. Sehr erfrischend finde ich auch den gelegentlichen aber stets songdienlichen Saxophon-Einsatz.  Das der Metal nicht ganz außen vor bleibt ist aber natürlich klar und auch gut so. Dafür sorgen alleine schon die druckvollen Gitarren von Markus und Van Alen und die beiden fantastischen Stimmen von Sandra und Tom. Kommt Sandra mit einer sehr variablen, super rauchigen Rockröhre daher (was für ein Organ junge Lady! Der Hammer!), so hat Tom mehr eine klassische Metal-Stimme, die gelegentlich an den jungen Robert Plant, mal ein wenig an Ronnie James Dio und immer wieder auch an Axl Rose erinnert. Eine solche stimmliche Mischung ist ja nun eher selten und genau das macht, neben den sehr abwechslungsreichen Kompositionen, für mich auch die Einzigartigkeit von Ecliptica aus. Dies beschert den Wienern zu dem auch einen hohen Wiedererkennungswert.

Nun noch ein bisschen was zu den Songs. Den knackigen Einsteiger hab ich oben schon erwähnt. Mit „Hate The Pain“ geht es im gleichen Stil weiter. Es folgt das groovige „Round ’n’ Round“, eine Hommage an die 80er. Mit „Road To Nowhere“ folgt dann eine von mehreren Hymnen, ein weiteres Highlight aus der Feder von Markus Winkler, Gitarrist und Hauptsongwriter. „One For Rock ’n’ Roll“ und später auch „Rock ’n’ Roll Medication“ gehören zu meinen  Fave’s auf dem Album. Beide kommen mit einem erfrischenden Meat Loaf-Touch früherer Jahre daher. Ganz stark! Die Halbballade „Need Your Love“ entwickelt sich zum Refrain hin, zu einem überragenden AOR-Hit, mit phänomenalen Vocals beider Stimmwunder. Sandra klingt hier ein wenig wie die junge Robin Beck und das Nämliche kann man eigentlich auch über die Superballade „For Good“ sagen. Ein weiteres Highlight des Albums ist definitiv „No Surrender“. Nach einem netten Saxophon-Intro und ruhigem Beginn, entpuppt sich der Song zu einer weiteren tollen Hymne und ganz nebenbei auch zu meinem Lieblingsstück des Albums. Mit „We Rock“ gibt es dann noch einen passenden Rausschmeißer, der als Fazit für „Ecliptified“ kaum besser betitelt sein könnte. Da ist wirklich der Titel Programm. Hört euch das mal an, es lohnt sich!

Band

Sandra (Gesang)
Tom (Gesang)
Markus (Gitarre)
Van Alen (Gitarre)
Petra (Bass)
Roman (Schlagzeug)

 

Titel

  1. Welcome To The Show
  2. Hate The Pain
  3. Round ’n’ Round
  4. Road To Nowhere
  5. One For Rock ’n’ Roll
  6. Need Your Love
  7. Persephone
  8. Hero Of The Day
  9. Trip
  10. Rock ’n’ Roll Medication
  11. No Surrender
  12. For Good
  13. We Rock
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