Und wieder einmal machen wir einen musikalischen Ausflug nach Schweden. Die Melodic-Hardrocker Eclipse haben vor Kurzem ihr 8. Studio-Album veröffentlicht und auch mit „Wired“, wird es Sweden’s Finest mit Leichtigkeit gelingen, die Charts und die Herzen der Fans im Sturm zu erobern. 9/10

Bereits über 20 Jahre ist die Band von Gründer Erik Mårtensson aktiv und es ist schon bemerkenswert zu erleben, was Eclipse in dieser Zeit für eine großartige Entwicklung genommen haben. Vor einigen Jahren noch als absoluter Geheimtipp gehandelt, sind die 4 Schweden inzwischen auf der Landkarte des melodischen Hardrock, nicht mehr weg zu denken. Die Vita liest sich wirklich beeindruckend. Etliche Top-Alben, unter anderem „Armageddonize“, „Monumentum“ oder der Mega-Seller „Paradigm“, eine Teilnahme am ESC (mit dem Song „Runaways“) und Tourneen, die die Band bis in die USA, nach Japan und Australien geführt hat. All das, hat Eclipse in den letzten Jahren zu einem Platz auf dem Hardrock-Thron in ihrer Heimat verholfen und ihnen auch einige Chart-Erfolge eingebracht. Etliche Fans würden sogar sicher sagen, dass Eclipse die Speerspitze der europäischen Hardrock-Szene sind. Auch das neue Album „Wired“ kann diese Einschätzung spielend untermauern. Dem Songwriter, Sänger und Gitarristen Erik Mårtensson, ist es erneut gelungen, gemeinsam mit seinen Kollegen Magnus Henriksson (Gitarre), Victor Crusner (Bass) und Philip Crusner (Drums), eine ganze Reihe fantastischer Songs zu komponieren, die sie in Perfektion, umgesetzt haben. Nachdem Erik ja bereits Anfang des Jahres mit W.E.T. ein großartiges Album veröffentlichen konnte, setzt er nun mit seiner Stamm-Band Eclipse, nochmal ordentlich einen drauf. „Wired“ schließt musikalisch und qualitativ an die letzten Werke an und wird Freunde des melodischen Hardrocks uneingeschränkt begeistern. Tolle Riffs, knackige Drums, grandiose Vocallines, eine herausragende Gesangsleistung und viele spannende Ideen, sind die Grundessenz des neuen Eclipse-Meisterwerkes. Den Zuhörer erwarten 11 Top-Hits, inklusive Bonus-Track, die gradlinigen Rock ’n‘ Roll verkörpern aber auch einige emotionale und nachdenkliche Momente offenbaren. Wer Eclipse schon mal auf der Bühne erlebt hat oder zumindest die fantastische 2020er Live-CD/DVD/BluRay „Viva La VicTouria“ kennt, wird es sicher kaum erwarten können, die neuen Stücke live und in Farbe, auf der nächsten Tour zu bejubeln. Viele der Songs von „Wired“ wurden quasi für die Bühne geschrieben. Die Schweden gehören definitiv zu den besten Live-Acts der Szene.

In Eclipse-typischer Manier geht es dann auch los. „Roses On Your Grave“ hat das Zeug zu einem Band-Classic zu werden. Ein mitreißender Opener mit hymnischem Refrain, tolle Riffs und knackige Drums sind die Würze des Stücks. Etwas rhythmischer kommt „Dying Breed“ daher. Der Vers-Teil wirkt etwas getragen, der Chorus geht super ins Ohr. Wenn ihr schon lange mal wieder eine echte Party-Hymne hören wolltet, dann seid ihr bei „Saturday Night (Hallelujah)“ goldrichtig. Die Nummer war auch die erste Veröffentlichung von „Wired“ und hat schon vor einigen Monaten, die Vorfreude deutlich angefeuert. Das Stück lebt von der Stimmung, hat einen tollen Groove und mit einer riesigen Portion Rock ’n‘ Roll, werden die Schweden damit garantiert jede Show zum Kochen bringen. Dennoch ist mein absoluter Top-Favorit auf „Wired“, ohne jeden Zweifel, das epische „Run For Cover“, auch ein absolutes Pflicht-Programm für die Bühne! Das Lied ist ein Midtempo Rocker in bester Eclipse-Tradition. Man kann die Nummer in einem Atemzug mit Band-Klassikern wie „Battlegrounds“ oder „The Downfall Of Eden“ nennen. Auch hier bei „Run For Cover“, besteht die Melodie-Führung aus ein paar folkigen Nuancen, die das Stück so unglaublich stimmungsvoll machen. Der Refrain hat einmal mehr, einen phänomenalen Ohrwurm-Faktor und das Solo von Magnus Henriksson ist einfach nur genial. „Carved In Stone“ ist eine halbakustische Ballade, die Erik Mårtensson von seiner emotionalen und nachdenklichen Seite zeigt. Im weiteren Verlauf des Songs steigen dann E-Gitarre, Bass und Drums voll mit ein und intensivieren die Ausstrahlung nochmal deutlich. „Twilight“ ist das nächste große Highlight. Sehr kraftvoll und stimmungsvoll, mit treibenden Gitarrenriffs. Starke Backings und ein weiteres mega Solo komplettieren den Song. Ein sehr genialer Moment ist das Finale, bei dem die Grundmelodie von „Ode To Joy“ oder zu Deutsch, „Ode an die Freude“, aus der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, geschickt mit eingearbeitet worden ist. Echt cool gemacht. Ein paar ruhigere Töne liefert das wunderbare, mitunter melancholische „Poison Inside My Heart“. Sehr intensiv und emotional, im Weiteren dann hymnisch und stimmungsgeladen. Eine Achterbahn-Fahrt der Gefühle könnte man sagen. „Bite The Bullet“ ist dagegen nun ein wahrhaftiges Riff-Monster in bester 80er-Jahre-Hardrock-Manier. Ein typischer Live-Song, super zum Mitsingen und bestens geeignet, damit sich die Rhythmus-Abteilung um Philip und Victor Crusner, voll austoben kann. In ähnlicher Weise geht es mit „We Didn’t Come To Lose“ weiter. Wuchtig, rhythmisch, begleitet von starken Backings. Dominante Riffs und ein ziemlich cooler Groove, geben dem Song die Stärke. „Things We Love“ steht bei mir auch sehr hoch im Kurs. Tolle Solo-Gitarre zu Beginn. Eine stimmungsvolle, dezent folkig akzentuierte Melodie liegt dem Stück zu Grunde. Das Lied ist sehr energiegeladen und mitreißend. Eine weitere Glanzleistung von Erik Mårtensson am Mikro. Der Bonus-Track „Dead Inside“ ist für mich eigentlich weit mehr als das. Ein starker Riff-Rocker mit einem tollen Mitsing-Refrain. Die Nummer sollte nicht nur eine Dreingabe sein, sondern auch ein Bestandteil des Live-Programms werden.

Auf eines, ist auf alle Fälle Verlass. Wenn Erik Mårtensson ein Album komponiert oder daran beteiligt ist, dann wird das ein absoluter Knaller! Natürlich funktioniert auch Eclipse nicht ohne ein großartiges Team. Mit Magnus Henriksson, Viktor Crusner und Philip Crusner stehen ihm großartige Musiker und Songwriter zur Seite. Ich kann nur meinen Glückwunsch aussprechen. Auch „Wired“ wird wieder ein großer Erfolg werden und ich freue mich schon sehr darauf, hoffentlich bald wieder eine eurer, so unglaublich energiegeladenen Live-Shows erleben zu dürfen. In diesem Sinne „Let’s get rocked, not infected!“

Band

Erik Mårtensson (Gesang, Gitarre, Keys)
Magnus Henriksson (Gitarre)
Victor Crusner (Bass)
Philip Crusner (Schlagzeug)

Titel

  1. Roses On Your Grave
  2. Dying Breed
  3. Saturday Night (Hallelujah)
  4. Run For Cover
  5. Carved In Stone
  6. Twilight
  7. Poison Inside My Heart
  8. Bite The Bullet
  9. We Didn’t Come To Lose
  10. Things We Love
  11. Dead Inside (Bonus)
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