Die international hochklassig besetzte neue Hardrock Band Demons Down, stellt der geneigten Zuhörerschaft ihr Debüt-Album vor. „I Stand“ ist ein großartiger Einstand, mit über 50 Minuten, sehr abwechslungsreichem Hörgenuss, musikalisch inspiriert von Genre Größen der späten 80er! 9/10

Die Band Demons Down ist unter der Schirmherrschaft von Frontiers Records entstanden. Das Debüt „I Stand“ vereint die Stärken und musikalischen Einflüsse großer Veteranen der Rock und Hardrock Szene und dem frischen Esprit und Talent zweier außergewöhnlicher, aufstrebender Künstler. Lassen wir an dieser Stelle der jungen Garde den Vortritt. Am Mikro dieses grandiosen Erstlingswerks steht der chilenische Jungstar James Robledo, der auch bekannt ist als Frontmann von Sinner’s Blood oder von seinem fantastischen Solo Debüt, unter dem Namen Robledo („Wanted Man“), das 2021 erschienen ist. Das zweite Top-Talent ist Francesco Savino, der mit seiner eigenen Band False Memories schon ein paar Erfolge feiern durfte und aktuell dabei ist, mit seiner Mannschaft das neue Werk fertigzustellen. Auch wenn Francesco Savino sich mit seiner Band eher dunkleren Themen widmet und musikalisch dem Gothic Metal zuzuordnen ist, hat er doch auch eine große Vorliebe für melodischen Hardrock. Erst vor kurzem war er auf dem Debüt von T3nors („Naked Soul“) zu hören, einem tollen AOR Album, das ebenfalls über Frontiers Records erschienen ist. Als neuer Star-Gitarrist des Labels, werden wir ihn sicherlich noch auf so manchem Highlight der italienischen Plattenfirma hören. Zu diesen beiden wunderbaren Musikern gesellt sich noch eine ganze Reihe verdienter Genre Größen, die bereits in den 80er Jahren an so manchem Hit-Album waren. Da wäre zum einen Jimi Bell, der sich auch stark am Songwriting beteiligt hat. Der US Saitenhexer ist bestens bekannt von seiner Arbeit bei House Of Lords und Autograph, Bands die eine sehr lange Erfolgsgeschichte vorweisen können und auch nach wie vor zu einflussreichen Vertretern der Hardrock Szene gehören. Desweiteren kommt dann noch Drummer Ken Mary dazu, der in seinem Leben bereits auf etlichen großen Scheiben zu hören war und somit, ein paar Millionen Platten verkauft hat. Unter anderem war er ebenfalls schon für House Of Lords tätig aber auch Alice Cooper, Kip Winger, Don Dokken und sogar die Beach Boys, haben sich seine Dienste im Laufe der Jahre schon mal gesichert, um nur ein paar Namen zu nennen. Den Bass bei Demons Down spielt Chuck Wright, der seine größten Erfolge mit Quiet Riot gefeiert hat aber zusätzlich auch mit vielen anderen Helden des Genres gespielt hat, unter anderem wären auch hier, Alice Cooper und House Of Lords zu nennen. Ihr seht schon, es gibt da ein gewisses Muster in der Vergangenheit, was sich durchaus auf „I Stand“, auch musikalisch sehr deutlich niederschlägt. Einen haben wir aber noch, nämlich den Vorzeige-Musiker von Frontiers Records, Alessandro del Vecchio (u.a. Edge Of Forever, Hardline), der hier sehr beeindruckende Keyboard-Parts eingespielt hat, ein paar Gitarren-Spuren und mitunter, deutlich heraus zu hörende Backing Vocals. Produziert hat das italienische Multitalent das Album natürlich auch. Ebenfalls geht ein guter Teil des Songwritings auf sein Konto. Ich hatte es ja schon ein bisschen angedeutet, das Demons Down Debüt hat seine musikalischen Wurzeln vorwiegend in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. Viele Bands aus der Vita der einzelnen Musiker, sind als Einflüsse zu erkennen, gepaart mit der jugendlichen Frische von James Robledo und Francesco Savino, ergibt das eine wunderbare Mischung aus sehr griffigen, gitarrenlastigen Songs, die von der herausragenden Stimme des chilenischen Sängers veredelt werden. Der Frontmann erinnert übrigens nicht selten, an verdiente Stars wie Ronnie Romero oder Russell Allen und darf jederzeit mit ihnen in einem Atemzug genannt werden. Auf dem neuen Free Fall Album von Magnus Karlsson ist er ebenfalls bei einem Song zu hören, einer echten Granate, wenn ich das mal so sagen darf.

Los geht der Spaß mit dem Titel-Stück „I Stand“, zudem es auch schon ein tolles Video gibt. Eingeleitet von düsteren, dennoch sehr schönen Keys. Ein erster Highlight-Moment von Alessandro del Vecchio. Das Stück verfügt über ein recht opulentes Klangbild, das nach der Einleitung, sehr stark von Jimi Bell’s und Francesco Savino’s Gitarren-Spiel geprägt ist. Ein paar dezent orientalisch anmutende Akzente geben ein bisschen zusätzliche Würze, der facettenreiche und charismatische Gesang von James Robledo, setzt dann dem ganzen noch die Krone auf. Zu Beginn von „Disappear“ hat Schlagwerker Ken Mary eine kurze Solo-Vorstellung, ehe dann der Rest der Truppe mit einsteigt. Tolle Melodieführung übers Keyboard, dazu sehr starkes Riffing. Der Song ist recht wuchtig und eher rhythmisch angelegt, was dann auch im weiteren, Drummer Ken Mary in den Fokus stellt aber auch Basser Chuck Wright hat daran einen großen Anteil. Die Vocalline kommt getragen rüber, nach genialer Bridge, folgt der erhabene Chorus, die Kirsche auf der Torte, könnte man sagen. Zum optischen Genuss, haben die Herren auch dazu schon ein Video gedreht. Zum Auftakt von „Down In A Hole„ gibt es eine sehr schöne, sphärische Keyboard/Synths Passage, die einen kleinen Hauch „Final Countdown“ versprüht. Es folgt ein deutlicher Richtungswechsel und wir erleben einen recht groovigen Rocker, mit erneut brillanter Gitarren-Arbeit von Francesco Savino und Jimi Bell. James Robledo agiert sehr vielseitig, ebenfalls auf aller höchstem Niveau. Der Midtempo Hit geht stilistisch klar in Richtung House Of Lords und Giant. Eine Ballade haben Demons Down für ihr Debüt natürlich auch komponiert. „On My Way To You“ erfüllt alle Kriterien, die man von einer wunderbaren, 80er geprägten Hardrock-Ballade erwarten kann. Feine Keys, schöne, sukzessive Steigerung hin zum Refrain, ein wenig Melancholie, viel Emotionalität bei den Vocals und natürlich eine sehr intensive und eingängige Melodieführung. „Where Will Our Tears Fall“ gehört nicht nur zu den absoluten Top-Hits des Albums, es ist auch die neue, aktuelle Single, inklusive Lyric-Video. Die Nummer ist wieder stark akzentuiert von tollen Riffs und der durchaus dominanten Keyboard Arbeit von Alessandro del Vecchio, der sein Instrument hier auch mal im Hammond-Orgel Modus spielt. Zum Vers-Teil gibt es gesanglich ein paar sanftere Töne, der Chorus erhebt sich dann zum Ohrwurm und offenbart eine Monster-Hymne der Extraklasse. Ich hatte das stets präsente und prägende Gitarren-Spiel von Jimi Bell und Francesco Savino schon mehrfach hervorgehoben, dies kann ich auch bei „Book Of Love“ guten Gewissens tun. Wunderbares, sehr 80er typisches Riff, das hier und da auch mal an alte Bonfire denken lässt. Das Lied kommt mit einem sehr feinen Groove rüber und auch die Hammond Einstellung bei Alessandro del Vecchio‘s Keyboard, kommt gelegentlich wieder zum Einsatz. Herausragenden AOR liefert „Stranded In The Middle Of Nowhere“. Die Nummer treibt gut voran, die Gitarren zunächst etwas im Hintergrund, später wieder dominant, wie gewohnt. Der Songaufbau ist hervorragend gelungen, das Stück reißt super mit, nicht zuletzt, wegen eines weiteren, ganz fantastischen, sehr intensiven Refrains. „Follow Me“ ist mit gut 6 Minuten das längste Stück des Albums, gleichzeitig auch das facettenreichste. Im Besonderen die Instrumentierung ist sehr abwechslungsreich umgesetzt. Die Spielfreude ist zu jeder Sekunde spürbar. Neben tollen Keyboard-Passagen, ist es einmal mehr, die Rhythmus-Abteilung um Chuck Wright und Ken Mary, die Ausrufezeichen setzt. Es sind sogar ein paar progressive Sequenzen installiert worden, die für zusätzliche Highlights sorgen. Auch die Steigerung von der eher sanft dargebotenen Strophe, hin zum erhabenen Chorus, ist außergewöhnlich gut gelungen. In der Tat, eine Nummer bei der sich jeder an seinem Posten, wunderbar und ohne Einschränkung entfalten kann. „To The Edge Of The World“ schlägt zunächst wieder ein paar ruhigere Töne an, ehe es dann nach und nach, wenn auch dezent, intensiver und kraftvoller wird. Neben der sehr filigran gespielten Lead-Gitarre, ist es in erster Linie der Gesang, der hier das besondere Merkmal ist. James Robledo wächst förmlich über sich hinaus und mit der gesanglichen Unterstützung von Alessandro del Vecchio, vor allem beim Refrain, wächst das Ganze zu einer unglaublichen Größe und stimmlichen Tiefe an. Aber nicht nur wegen Alessandro’s gut erkennbarem, stimmlichem Beitrag, könnte ich mir dieses Stück auch gut auf einem Edge Of Forever Album vorstellen. Nach dem ersten Chorus kommen dann auch die Gitarren deutlicher zum Zug und es wird immer mehr Energie freigesetzt. Nie Nummer geht ziemlich tief rein. „Search Over The Horizon“ wird mal wieder von wunderbaren Keys eröffnet, die Lead-Gitarre gesellt sich dann mit dazu. Der Song nimmt Fahrt auf, woran sowohl das super Riff, als auch die Rhythmus-Fraktion mit Chuck Wright und Ken Mary, federführend verantwortlich ist. Die Melodiebögen sind großartig komponiert und auch gesanglich, ist hier eine sehr hohe Intensität zu spüren. Die Musik stammt bei diesem tollen Song übrigens aus der Feder von Saitenvirtuose Francesco Savino, dem wir auch das wunderbare Gitarren-Solo zu verdanken haben. Wie das so oft ist, haben sich auch Demons Down gedacht, „save the best for last“ und so steht der aller größte Hit am Schluss. Zumindest nach meinem persönlichen Empfinden. „Only The Brave“ ist eine Melodic-/Hardrock Hymne der absoluten Spitzenklasse, ich würde ihr sogar Stadionformat zusprechen. Das Stück weist ein recht voluminöses Klangbild auf, auch die erzeugte Grundstimmung ist sehr schön geworden. Die Gitarren von Francesco Savino und Jimi Bell stehen auch beim finalen Track nochmal im Mittelpunkt und sorgen für etliche Highlight-Passagen. Die Dramaturgie des Songs ist sehr gut inszeniert, läuft aber vorwiegend im Hintergrund ab. James Robledo beginnt erst sanft, mit wunderbarem Ausdruck in der Stimme. Das Lied öffnet sich dann förmlich, mittels einer genialen Bridge und erlangt mit dem absolut überragenden, sehr intensiven Refrain, beinahe schon epische Größe. Leute, das geht dermaßen gut ins Ohr, das ist echt der Wahnsinn! Ein brillanter Schlusspunkt für ein phänomenales Debüt!

Demons Down haben mit „I Stand“ ein großes Ausrufezeichen gesetzt! Diese tolle Mischung aus talentierten, jüngeren Musikern und der Stärke und Erfahrung der Genre Veteranen, ist hier sicherlich eines der mit entscheidenden Elemente, dass dieses Debüt so außergewöhnlich und so vielseitig geworden ist. Ich ziehe meinen Hut vor dieser musikalischen Brillanz und dem großen Gespür, derart tolle und einprägsame Songs zu schreiben und natürlich auch zu spielen. Herzlichen Glückwunsch an Demons Down zu einem herausragenden Meisterstück, verbunden mit der großen Hoffnung, dass es in den nächsten Jahren, noch viele mehr sein werden. Release Day ist der 10.03.2023!!

Band

James Robledo (Gesang)
Francesco Savino (Gitarre)
Jimi Bell (Gitarre)
Chuck Wright (Bass)
Ken Mary (Schlagzeug)
Alessandro del Vecchio (Keyboard, Gitarre, Backing Vocals)

Titel

  1. I Stand
  2. Disappear
  3. Down In A Hole
  4. On My Way To You
  5. Where Will Our Tears Fall
  6. Book Of Love
  7. Stranded In The Middle Of Nowhere
  8. Follow Me
  9. To The Edge Of The World
  10. Search Over The Horizon
  11. Only The Brave
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