Sind Damnation Angels die beste Male-fronted Symphonic Metal Band abgesehen von Kamelot und Rhapsody Of Fire? Sagen wir es so, mir fallen neben den genannten keine weiteren Bands in dieser Klasse ein.

Die Evolutionstheorie hat es mir ja schon angetan. So finde ich auch die Geschichte hinter Nightwish‘s Epos „Endless Forms Most Beautiful“ sehr spannend. Und was kommt raus, wenn man Nightwish mit Kamelot und Avantasia kreuzt? Etwas in der Art wie das Debütalbum „Bringer Of Light“ von Damnation Angels. Gut, einen Innovationspreis gewinnen die Brüder von der Insel mit Ausnahmesänger PelleK nicht. Aber egal, was Will und John Graney hier abliefern, ist verdammt großes Kino.

Für den Gesang ist ein gewisser Per Fredrik PelleK Åsly verantwortlich. Es ist einige Jahre her, dass ich über Cover-Versionen diverser Hits von ihm gestolpert bin, darunter auch Nightwish-Songs. Damals fand ich die Stimme schon absolut überzeugend – und bis heute hat der Norweger noch eine Menge Ausdruckskraft hinzugewonnen. Es wundert mich nicht, dass er bei Norwegens Version von „X-Factor“ mächtig erfolgreich war. PelleK’s gesangliche Bandbreite und Volumen sind beeindruckend. Der Mann kommt über sage und schreibe vier Oktaven.

Das 2012er Debütalbum „Bringer Of Light“ ist die logische Fortsetzung der 2009 erschienenen EP „Shadow Symphony“. Was mit der EP begann, fügt sich im Album zu einem sehr runden Gesamtkunstwerk zusammen. Der instrumental gehaltene Opener „Ad Finem“ geht nahtlos in das Epos „The Longest Day Of My Life“ über. Der Song ist ähnlich bombastisch, majestätisch und komplex wie besagter Output des Herrn Holopainen. Orchestrale, von Streichern dominierte Passagen verwoben mit allem, was ein reinrassiger Power-Metal Song braucht, inklusive Double Bass Drums: so würde ich „I Hope“ beschreiben. Der Song hat Suchtpotential, auch wenn der Orchester-Sound „künstlich“ erzeugt wurde.

Es folgt eine Art Oper in vier Akten inklusive dem Titeltrack „Bringer Of Light“ bevor es langsam zum Finale übergeht. Metallica’s „No Leaf Clover“ zeigt sich in neuem Gewand auch sehr stimmig, wenngleich ich den Song hier für recht überflüssig halte. Abgeschlossen wird das Damnation Angels Debüt von „Pride (The Warrior’s Way)“ – nochmal ein knapp 10-minütiges, asiatisch angehauchtes Epos.

„Bringer Of Light“ ist ein Album wie aus einem Guss mit perfekten Übergängen und zugleich jeder Menge Abwechslung. Das ist Symphonic Metal in Perfektion: episch-ausladend, hymnenhaft, teils progressiv, gefühlvoll und brillant arrangiert von Mastermind Will Graney. Gratulation zu einem ausgesprochen gelungenen Debütalbum.

Line up

PelleK (Vocals)
Will Graney (Gitarre, Orchestrierung, Backing Vocals)
John Graney (Drums)
Stephen Averill (Bass)
Dawn Trigg (Keyboard)

 

Tracklist

  1. Ad Finem
  2. The Longest Day Of My Life
  3. Reborn
  4. I Hope
  5. Acerbus Inceptum (Pt. I)
  6. Someone Else (Pt. II)
  7. Bringer Of Light (Pt. III)
  8. Shadow Symphony (Pt. IV)
  9. No Leaf Clover
  10. Pride (The Warrior’s Way)
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