Manche Alben kommen ohne Vorwarnung, quasi, wie aus dem Nichts. So geschehen mit „The Force Within“, dem Mega-Debüt von Cristiano Filippini’s Flames Of Heaven. Eine Melodic-/Symphonic-Metal- Sensation aus Italien. Ein absolutes „must have“, für alle Fans dieses Genres!

Es kommt immer wieder mal vor, dass man sich eine Scheibe anhört, weil man denkt, hey cooles Cover, das könnte vielleicht was interessantes sein. So ist es mir dann vor ein paar Wochen gegangen, als mir bei einer anderen Recherche, Cristiano Filippini’s Flames Of Heaven über den Weg gelaufen ist. Nun, meine Reaktion nach dem ersten Antesten, war pure Sprachlosigkeit. Als ich dann wenig später das ganze Album gehört hatte, war es wie eine Offenbarung für mich. „The Force Within“ ist eine unfassbar gute und außergewöhnlich kreative Meisterleistung von Cristiano Filippini, auf aller höchstem Niveau. Das italienische Multitalent begann seine musikalische Karriere eigentlich als klassischer Komponist aber auch als Songwriter für Filmmusik und ähnliches. Damit war Cristiano in den letzten 10 Jahren schon sehr erfolgreich. Er hat unter seinem Namen 3 herausragende, sinfonische Instrumental-Alben veröffentlich und ist mit etlichen Größen der klassischen Musik-Szene auf der Bühne gestanden. Der top ausgebildete Komponist und Musiker, der auch Gitarrist und Keyboarder ist, hatte aber immer schon den großen Traum, eine Metal-Band zu haben. Die italienische Musik-/Metal-Szene ist groß und sehr gut miteinander verknüpft. So kam schon vor einigen Jahren der Kontakt zu Marco Pastorino zustande, den ihr vielleicht als Gitarrist, Sänger und Mastermind von Temperance kennt. Als dann Cristiano Filippini seine Band Flames Of Heaven 2018 gegründet hatte war Marco sofort mit an Bord und stellt für mich, eigentlich mit die größte Überraschung auf „The Force Within“ dar. Bei seiner Stammband ist er vorwiegend für die Gitarrenarbeit zuständig und spielt am Mikro meist nur eine Nebenrolle, wenngleich eine sehr gute. Hier bei Flames Of Heaven ist Marco Pastorino alleiniger Lead-Sänger und liefert Song für Song den Beweis ab, was für eine grandiose und wandlungsfähige Stimme er eigentlich hat. Die Wahl hätte kaum besser ausfallen können, ich bin über die Maßen begeistert! Zu Beginn war auch noch Franco Michelotti (Shining Fury) mit von der Partie, nach dessen kurzfristigem Weggang, hat Cristiano Filippini dann den Rest der hochklassigen Band zusammen gestellt. An der zweiten Gitarre zu hören ist nun Michele Vioni vom Vivaldi Metal Project, an den Drums Paolo Caridi (u.a. Geoff Tate, David Ellefson, Hollow Haze) und Giorgio Terenziani (Arthemis) am Bass. Die hochkarätige und namhafte Truppe steht dem Meister an spielerischer Qualität in nichts nach. Natürlich wurde auch bei der Produktion sehr darauf geachtet, die bestmöglichen Leute zu finden, u.a. involviert sind Michele Guaitoli (Sänger bei Visions Of Atlantis und Temperance), Matias Kupiainen (Gitarrist bei Stratovarius) und natürlich Top-Produzent Mika Jussila, der die Ehre hatte, in den bekannten Finnvox-Studios, diesem Mega-Debüt, den aller letzten Schliff zu verpassen.

Nun kommen wir aber langsam mal zur Musik. Um es vorweg schon ein wenig einzuordnen, denke ich, dass alle Fans der verschiedenen Formen von Rhapsody aber auch Anhänger der frühen Avantasia-Werke, hier eigentlich blind zuschlagen können. „The Force Within“ beinhaltet 12 Stücke inklusive einem instrumentalen Beginn und Ausklang. Alle Songs sind absolut perfekt auf den Punkt komponiert, so wie man es vielleicht nur von Songwritern mit klassischer Ausbildung erlebt. Opulent ja aber nie überladen. Ein paar längere Stücke, auch ja aber keine unnötigen Längen, immer songdienlich und sehr stimmig inszeniert. Alle Lieder begeistern mit einer überragenden Melodieführung, fantastischen Refrains, großartigen Chören und einem hohen Wiedererkennungswert. Marco Pastorino zeigt sich stimmlich sehr variabel, was ich in dieser Form, von ihm vorher, wie oben schon angedeutet, so noch nicht gehört habe. Die flotten Stücke meistert er mit kraftvoller Stimme und großer Leichtigkeit, in den ruhigen Momenten, brilliert er mit sanftem und gefühlvollem Gesang und bringt die Emotionen perfekt zur Geltung, was auch immer wieder für Gänsehaut-Momente sorgt. Ein Großteil der Songs bietet ein flottes aber sehr melodisches Power-Metal Grundgerüst, variiert aber stets geschickt mit dem Tempo und dem Einsatz der klassischen Arrangements, natürlich alle von Cristiano Filippini höchst persönlich vertont. „The Force Within“ begeistert aber ebenso mit ein paar ruhigeren Stücken und epischen Hymnen im mittleren Tempo. Ihr seht also, ein extrem ausgewogenes Album, das vom ersten bis zum letzten Ton perfekt ist und nicht die geringste Schwäche offenbart. Ich tue mir tatsächlich schwer hier einzelne Stück hervorzuheben, weil ich auch nach fast jedem Durchlauf, einen anderen Lieblingssong habe. Also mache ich es kurz und nenne euch einfach ein paar Lieder, die das Gesamtbild des Albums recht gut einfangen und zum Reinhören optimal geeignet sind.

„We Fight For Eternity“ ist eine kraftvolle epische Power-Metal-Hymne, ein Song den ich schlichtweg, als „perfekt“ beschreiben würde. „Far Away“ steht dem in kaum etwas nach. Ein wenig rhythmischer vielleicht aber auch mit einem großen Refrain ausgestattet. „Against The Hellfire“ offenbart ein wenig Cristiano Filippini’s Faible für elektronische Klänge. „Always With You“ ist eine der schönsten Balladen des Jahres, sicher mit etwas Pathos aber niemals kitschig, sehr emotional. Ähnlich auch „Missing You“, das im Verlauf sogar Hymnen-Potential erlangt. „Lightning In The Night“ mag man sich vor großer Kulisse vorstellen, eine Power-Metal-Offenbarung in Perfektion, sehr mitreißend mit filigraner Gitarrenarbeit. Und so könnte ich die Lobpreisungen auch auf die übrigen Songs immer weiter führen. Hört euch „The Force Within“ einfach an und lasst euch von diesem epischen Monumentalwerk begeistern und verzaubern. Es ist einfach sagenhaft. Wenn wir hier auf dieser Website die Alben mit Punkten bewerten würden, dann würde ich das meisterhafte Debüt von Cristiano Filippini’s Flames Of Heaven, ohne Frage, mit mindestens 10 von 10 Punkten bewerten.

Lieber Cristiano, ich sage dir und deinen Kollegen, Danke für dieses fantastische Album, herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg mit „The Force Within“.

In diesem Sinne, bleibt gesund und „Let’s get rocked, not infected!“

 

 

Band

Marco Pastorino (Gesang)
Cristiano Filippini (Gitarre, Keyboard, Orchestrationen; Arrangements)
Michele Vioni (Gitarre)
Giorgio Terenziani (Bass)
Paolo Caridi (Schlagzeug)

 

Titel

  1. The Force Within
  2. We Fight For Eternity
  3. Far Away
  4. Against The Hellfire
  5. Always With You
  6. Dying For Love
  7. Finding Yourself
  8. Lightning In The Night
  9. Missing You
  10. Moonlight Phantom
  11. The Angel And The Faith
  12. Ab Angelis Defensa
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