Mit dieser Review möchte ich euch das wunderbare, sehr vielseitige Debüt der norwegischen Symphonic Metal Band Confidential näher bringen. „Devil Inside“ ist lyrisch, ausgesprochen tiefgründig und emotional, gleichermaßen aber auch sehr filigran und facettenreich komponiert, mit einer Vielzahl fantastischer Songs. 9,5/10

Die neue Formation Confidential, entstammt der Idee der wundervollen Sängerin Astrid Klara Mjøen. Die Norwegerin mit der tollen Stimme, hat einen Weg gesucht hat, ihre Emotionen, Lebenserfahrungen, Enttäuschungen, Gedanken und Dinge die sie bewegen, in einem musikalischen Konzept zu verarbeiten. So entstand dann vor 2 Jahren, die hoch ambitionierte Band Confidential. Eines kann man hier gleich vorweg nehmen, das Vorhaben ist der Skandinavierin in jeder Hinsicht, mit Bravour gelungen. „Devil Inside“ besticht durch die uneingeschränkte Freiheit, Gefühle und Empfindungen jeglicher Art, in die Kompositionen einfließen zu lassen und diese sowohl textlich, als auch mittels instrumentaler und orchestraler Stärke, perfekt um zu setzen. Wer bereit und in der Lage ist, sich hier richtig fallen zu lassen und mit den Stücken quasi zu verschmelzen, wird zumindest ein kleines bisschen nachvollziehen können, was Astrid K Mjøen uns zu erzählen hat und was für bewegende Stories hinter den Stücken stehen. Natürlich kommt aber trotzdem, auch die metallische Härte nicht zu kurz. An den beiden Gitarren hören wir David Hovde (Lead) und Aldaria-Mastermind Frode Hovd (Rhythm), dazu gibt es die kraftvollen Drums von Robert Redmax Myrhaug. Synths/Keys und einige Backing Vocals steuert Charlotte Stav bei. Ich bin mir sehr sicher, dass diese großartige Band aus Norwegen eine tolle Zukunft vor sich hat. Denn es ist nicht nur dieses feine Gespür und das herausragende Talent vorhanden, überragende Stücke zu erschaffen, es sind auch namhafte Genre-Größen, von dem Potenzial von Confidential überzeugt. So wurden Astrid Mjøen und Frode Hovd bei der Produktion in den Aldaria Studios, vom unerreichten Großmeister Jacob Hansen unterstützt, der dann in seinem eigenen Studio, auch noch Mix & Master gemacht hat und „Devil Inside“, einen großartigen Sound verpasst hat. Dazu konnten mit Madeleine Liljestam (Eleine), Rikard Ekberg (Eleine) und Jake E. (Cyhra, ex-Amaranthe) drei herausragende Gäste motiviert werden, sich an diesem außergewöhnlichen Album zu beteiligen. Um dem ganzen eine schöne und anschauliche Verpackung zu geben, wurde die Gestaltung des Cover- und Booklet-Artworks, an die Firma Abstract Chaos Design übertragen, wo der Künstler Federico Bossinga, eine ganz tolle Arbeit geleistet hat. Veröffentlicht wurde „Devil Inside“ übrigens über Massacre Records.

Die sehr emotionalen und persönlich wirkenden Texte wurden in ein opulentes aber zu keiner Zeit überladenes, instrumentales Korsett verpackt. Wie oben schon angedeutet, war es den Musikern von Confidential sehr wichtig für die richtige Ausdrucksstärke zu sorgen und so wurden die orchestralen Arrangements sehr zielführend eingesetzt und untermalen die oft sehr melancholischen und schmerzlichen Stimmungen der Stücke perfekt. Aber auch die metallische Kraft setzt zur rechten Zeit Akzente und lässt uns über ein sehr abwechslungsreiches Album staunen, von dem man eigentlich kaum glauben kann, dass es sich tatsächlich, um ein Debüt handelt, so ausgereift wie die Songs wirken. Da steckt wirklich ein riesiges Potenzial dahinter!

„Prelude To Resurrection“ ist das weitestgehend instrumentale Intro für dieses mega Album. Schöner unheilvoll anmutender Beginn, mit Gewitter und Krähen-Geschrei. Tolle Orchester-Parts und satte Chöre sorgen für ein wenig Dramatik und bauen sehr gut die Spannung auf, ehe es dann mit dem Titel-Stück „Devil Inside“, gleich in die Vollen geht. Der Song war im Dezember letztes Jahr die erste akustisch/visuelle Botschaft für die geneigte Zuhörerschaft. Das Lied begeistert mit sattem Riffing, einer wunderbaren, erhabenen Gesangslinie, die mitunter eindringlich, mit ausdruckstarker Botschaft, von Astrid Mjøen grandios intoniert wird. Charlotte Stav kann sich hier mit ihrem versierten Keyboard-Spiel auch gleich in den Vordergrund stellen und auch die Saiten-Hexer Frode Hovd und David Hovde stehen von Beginn an im Rampenlicht. Letzterer glänzt zudem noch mit einem tollen Solo. „Salvation“ gehört für mich zu den absoluten Top-Hits des Jahres und ist zudem, die 4. Single/Video-Auskoppelung aus dem Album. Astrid Mjøen zur Seite steht hier Jake E., der als Duett-Partner glänzt und mit seiner kraftvollen Stimme, dem Stück das gewisse Etwas verleiht. Bei dieser facettenreichen Nummer stehen die Gitarren etwas im Hintergrund, wenngleich sie dennoch stets präsent sind und ein starkes Riffing den Song gut vorantreibt. Nach majestätischem Beginn, sind aber vordergründig die beiden Vokalisten im Focus, die durch die starken Backings von Charlotte Stav noch unterstützt werden. Einer der emotionalen Höhepunkte des Albums ist zweifelsfrei „Forever Angel“, das auch schon, gemeinsam mit einem sehr schönen Video, vorab veröffentlicht wurde. Die Ballade ist sehr melancholisch, traurig und schwer. Wirkt zudem sehr persönlich und gibt Astrid Mjøen die volle Entfaltungsmöglichkeit ihrer Stimme. Zunächst mit Streichern und Piano begleitet, wird die Instrumentierung, zum Schluss hin, stetig verstärkt und das Lied gewinnt nochmal ordentlich an Intensität und entfesselt seine volle Energie. „Release My Symphony“ kommt dann wieder deutlich opulenter rüber. Flotter Start mit volumenbringenden Arrangements und Chören, feine Variationen beim Tempo, dezent progressive Momente, dazu ein überragender Refrain. Ein ruhiger Mittelteil sorgt dann noch für einen tollen Spannungsaufbau für ein kraftvolles Finale. Bei „Historia“ stehen zunächst wieder Piano und Streicher im Vordergrund, bei einem etwas verhaltenen Start. Robert Myhaug steht hier mit dominanten Schlagzeug-Spiel im Fokus, bei einem Song der nach und nach immer mehr Fahrt auf nimmt. Mein aktueller, persönlicher Favorit ist „Queen Of The Dark“. Charlotte Stav ist auch hier zu Beginn, die dominante Kraft, mit wundervollem Piano-Spiel. Das Stück ist sehr düster inszeniert und offenbart einen tiefen Blick in die Seele von Komponistin Astrid Mjøen. Auch bei diesem wundervollen Lied wurde viel Wert auf die Dramaturgie gelegt. Die Instrumentierung wird successive gesteigert und setzt die Energie stückweise frei. Astrid hat hier nicht nur wundervolle Lyrics und eine sehr schöne Vocalline geschrieben, sie singt dieses Stück auch auf eine ganz beeindruckende Art und Weise. Die Gitarren-Arbeit kommt aber auch nicht zu kurz und so können sich Frode Hovd und David Hovde erneut gut in Szene setzen. Mit einer Halbballade geht es weiter. Auch „Brother Of My Soul“ darf man zu den emotionalen Highlights des Albums zählen. Ein wundervolles Lied, das sehr versiert instrumentiert wurde und ein kraftvolles Finale, als Höhepunkt erlebt. „Prophecies“ stellt einmal mehr, die toll komponierten Arrangements ins Rampenlicht. Vor allem die Streicher-Parts wissen sehr zu gefallen und die Chöre vervollständigen den üppigen Hörgenuss. Die wuchtige Gitarren-/Schlagzeug-Kombi treibt die Nummer vorwärts, die Vocals schweben erhaben über dem Stück und verleihen dem Song eine gewaltige Dramatik. „My Evermore“ ist der eingebaute Bonus-Track bei der Digi-Pack-Version des Albums. Ich finde ja, diese wundervolle, gefühlvolle Ballade sollte niemandem vorenthalten werden, gehört sie doch zweifelsohne, zu meinen Lieblingsstücken auf dem Confidential-Debüt. Das Lied hat eine schöne Atmosphäre, wird getragen von der teilweise richtig tiefen Stimme der wunderbaren Astrid Mjøen, die mit unglaublicher Intensität und ganz viel Charisma, diesen Song zu einer Gänsehaut-Nummer macht. Die Steigerung zum Ende hin, ist auch hier ein probates Mittel, um die ganze Kraft die in diesem Stück steckt, bis zum Finale hin, zu steigern. „My Kiss Of Death“ ist ein sehr voluminös arrangierter Symphonic Metal Monster Hit. Hier regiert die geballte, instrumentale Härte, tolle Power, starke Gitarren-Arbeit, wuchtiges Schlagzeug, vielseitig kreierter Klangteppich und dazu natürlich, ausdrucksstarke Lyrics. Ganz klar, eine weiteres Top-Highlight! Bei dem abschließenden „Black Angel“ steht genau so einer, der wunderbaren Astrid Mjøen zur Seite. Hier teilt sich die Norwegerin nämlich die Vocals mit Madeleine Liljestam, die hier gemeinsam, ein unfassbar starkes Album-Finale hinzaubern. Im Stile einer Filmmusik für ein gewaltiges Märchen-Epos kommt diese ton- und im Video, bildgewaltige Nummer daher. Kraftvolle Chöre wurden über das Stück gelegt und mit einem beeindruckend starken, sehr spannenden Songaufbau, ziehen Confidential hier alle Register ihres musikalischen und kompositorischen Könnens. Ein herausragender und in jeder Hinsicht würdiger Abschluss, für diese außergewöhnliche und hochemotionale Scheibe. Ich bin beeindruckt!

Herzlichen Glückwunsch an Confidential zu einem unfassbar starken Debüt. „Devil Inside“ hat alles, was man sich von einem Symphonic Metal Album wünschen kann. Was diese Scheibe aber so besonderes macht, ist die emotionale Tiefe und die Fähigkeit genau das, in jedem einzelnen Song, in Perfektion, zum Ausdruck zu bringen. Das ist einfach nur überragend! Sehr gerne mehr davon und natürlich auch sehr gerne mal live!

Band

Astrid Klara Mjøen (Gesang)
David Hovde (Gitarre)
Frode Hovd (Gitarre)
Charlotte Stav (Keys/Synths)
Robert Redmax Myrhaug (Schagzeug)

Titel

  1. Prelude To Resurrection (Intro)
  2. Devil Inside
  3. Salvation (feat. Jake E.)
  4. Forever Angel
  5. Release My Symphony
  6. Historia
  7. Queen Of The Dark
  8. Brother Of My Soul
  9. Prophecies
  10. My Evermore (Digi-Pack Bonus)
  11. My Kiss Of Death
  12. Black Angel (feat. Madeleine Liljestam)
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