Das lange Warten hat sich gelohnt! Die in den USA basierte Symphonic-Metal Band Catalyst Crime veröffentlichen am 22.10.2021 nun endlich, ihr lange erwartetes, selbstbetiteltes Debüt. Ich hatte die große Ehre und Freude, das Album schon ein paar Wochen vorher hören zu dürfen und kann euch eine aufregende Reise quer durch den Kosmos des sinfonischen und cineastischen Heavy Metal versprechen. 10/10

Für Catalyst Crime fing der Weg 2017 an. Nach dem Split von Insatia, der früheren Band von Sängerin und Bandgründerin Zoë Marie Federoff, mit der sie übrigens zwei großartige Alben veröffentlicht hat, galt es neue Ideen, Wege und Mitstreiter zu finden, um die musikalische Karriere erfolgreich fortzusetzen. Sie kam in Kontakt mit Xandria-Schlagzeuger Gerit Lamm und der Grundstein für Catalyst Crime war gelegt. Schnell gesellte sich noch Jonah Weingarten (u.a. Pyramaze) dazu, der die Keys und Orchester-Arrangements übernahm. Weitere Verstärkung kam mit Gitarrist Kaelen Sarakinis (ex-Insatia) und Zoë’s Vater, Matt Federoff (Bass) hinzu. Die zweite Gitarre war ein wenig das Sorgenkind. Da war zum einen mal Tasha Reid mit an Bord, eingespielt wurde das Album dann wohl z.T. von Christopher Zoupa (Teramaze). Abschließend konnte der Posten nun aber für eine langfristige Perspektive, mit der überaus talentierten Chëna Roxx besetzt werden, die auch in dem ersten Video („Condemn Me To Chaos“), das unlängst veröffentlicht wurde, bereits zu sehen ist. Neben Gerit Lamm, den ich, aufgrund der Xandria-Alben und unzähliger Live-Shows, schon seit vielen Jahren sehr schätze, gibt es bei Catalyst Crime aber noch weitere deutsche Komponenten. Die Produktion dieses fantastischen Debüts hat niemand Geringeres als Alexander Krull (Leaves‘ Eyes, Atrocity) übernommen und in seinen höchsteigenen Mastersound Entertainment Studios dafür gesorgt, dass bei diesem Meisterstück auch der letzte Ton, den perfekten Klang bekommt. Das wirklich wunderbar gelungene Cover-Artwork durfte Stefan Heilemann (Heilemania) beitragen, der vielen von euch durch seine Kunst bekannt sein dürfte, mit Cover-Gestaltungen für, u.a. Leaves‘ Eyes, Epica, Beyond The Black oder Lindemann, um nur ein paar zu nennen. Um den Rahmen derer, die an dem großartigen Catalyst Crime – Debüt beteiligt waren weiter zu ergänzen, gibt es noch eine längere Gästeliste, die u.a. besteht aus Micki Richter und Thorsten Bauer (beide Leaves‘ Eyes und Atrocity) oder aber auch Jake E. (Cyhra, ex-Amaranthe), der mit Zoë Marie Federoff ein tolles Duett gesungen hat („Cognitive Dissonance“). Jetzt will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen. Wenden wir uns der Musik zu, darum geht es hier ja nun in erster Linie.

Was macht Catalyst Crime aus? Was macht die Band so stark, so besonders? Warum bin ich von dieser Scheibe so begeistert? Nun, das ist recht einfach zu beantworten. Das Album ist außergewöhnlich facettenreich. Die opulenten, teils cineastischen Orchester-Arrangements von Jonah Weingarten sind absolut überwältigend und gehören zu den Besten des Genres. Die Produktion, dank Alex Krull, ist überragend, eine fette Wand an instrumentaler Power gibt dem Album eine gewaltige Energie und Zoë Marie Federoff gehört zweifelsohne, zu den wunderbarsten und vielseitigsten Sängerinnen im Metal-Zirkus. Noch Fragen? Ok, dann stelle ich euch mit ein paar Worten die einzelnen Songs vor. Ich sage es aber gleich dazu. Um diese vielschichtigen und bombastischen Kompositionen bis ins letzte Detail zu erfassen, braucht man etliche Durchläufe und diese, am besten mit Kopfhörern. Also, anschnallen und los geht es, auf eine wundervolle Reise durch die sinfonische Klangwelt von Catalyst Crime.

Gleich zum Einstieg, beim opulenten, klassisch instrumentierten und arrangierten Intro „With Only The Sun As My Witness“, zeigt vor allem Jonah Weingarten, was er für ein begnadeter Künstler ist. Die Stimmung schwankt zwischen Dramatik und Melancholie und leitet direkt über zu „Projection Of My Mind“. Sanfte Piano-Klänge zu Beginn. Nach einem kraftvollen Übergang wird es flotter und die volle instrumentale Power reißt den Hörer aus dem Sitz. Ein sehr abwechslungsreicher Song, toll arrangiert, mit fetten Chören und einer ganz stark agierenden Zoë. Die nicht nur engelsgleich, die wunderbaren Vocallines vertont, sondern auch wie der leibhaftige Teufel, ein paar finstere Growls zum Besten gibt. Ob sie das wohl von Alex Krull gelernt hat? Das nun folgende „Condemn Me To Chaos“ kennen einige von euch vielleicht schon. Wie oben bereits erwähnt, war dies vor kurzem die erste Single/Video Veröffentlichung aus dem Album. Für mich, definitiv, einer der stärksten Songs des Jahres, ich würde sogar sagen, ein richtiger Mega-Hit mit Langzeitwirkung!! Da stimmt einfach alles. Die Basis bildet ein geniales, treibendes Gitarren-Riff, um das herum, herausragende Keyboards, voluminöse Arrangements und ein unfassbarer Ohrwurm-Refrain gebaut wurden. Gerit Lamm’s Schlagzeug-Power sorgt dafür, dass das Lied mit einer gewaltigen Energie rüber kommt und man sich kaum bremsen kann, das Stück auf Dauerrotation laufen zu lassen. Was mir tatsächlich schon mehrfach passiert ist. Das erwähnte Video ist übrigens auch ziemlich stark geworden! Wer so einen Hit im Gepäck hat, muss verdammt viel richtig gemacht haben. Nun wird es etwas finsterer. Mit deutlicher Melodic Death – Schlagseite kommt „Mother Dearest“ daher. Tolle Streicher zu Beginn, opulente Orchester-Arrangements, ein tolles Zusammenspiel zwischen Drums und Bass/Gitarren, sorgen für das nächste, ganz große Highlight. Die Krönung ist ein wunderbares, ausgedehntes Solo und Zoë ist stimmlich wieder irgendwo zwischen Himmel und Hölle unterwegs. Überragend! „Twice Upon A Time“ startet balladesk. Filmmusikartige Arrangements und sehr geniale, im Hintergrund gehaltene Riffs sind hier die Würze. Die Midtempo-Nummer überzeugt im Weiteren aber auch noch, durch einen sehr schönen Piano-Part im Mittelteil, der von Violinen-Klängen begleitet wird. Nun wird das Tempo wieder angezogen. „Cognitive Dissonance“ ist ein flottes Stück, sehr energetisch, mit starken Chören und fetten Riffs. Nebenbei bemerkt, ein sehr feines Duett, zwischen Zoë Marie Federoff und Gastsänger Jake E.. Das wird übrigens Anfang Oktober, auch die zweite Single/Video-Veröffentlichung werden „Break Even“ ist ein Parade-Stück für Drummer Gerit Lamm. Ein sehr druckvoller Song, recht modern, mitunter sogar progressiv und mit einigen sehr gut eingebauten Temposteigerungen. Das reißt einen wirklich mit. „Chasing The Ghost“ ist eine wunderschöne Ballade mit opulentem Finale. Neben sehr detailverliebten Streicher-Arrangements, gibt es sogar ein paar Panflöten-Klänge zu entdecken, ein sehr schönes Solo gib es noch oben drauf. Das Highlight hier, ist die wunderbare stimmliche Leistung der blonden US Amerikanerin, die auch die ruhigen Töne, mit kräftiger Stimme und dennoch viel Gefühl, zu einem Genuss für die Ohren werden lässt. Bravo! Die Grundeigenschaften von „Nowhere Near Dead Yet“ sind wohl ‚rhythmisch‘, ’stimmungsvoll‘ und ‚bombastisch‘. Die abwechslungsreiche Nummer bietet, wie schon gewohnt, ein volumenstarkes Klanggerüst, ruhigere Passagen fördern die Dramaturgie, ein treibender Mittelteil mit fetten Chören und stark eingesetzten Growls, sorgen für die Spannung. Genial! „Without Anesthesia“ ist ein echtes Kraftpaket. Rasant, mit großartigem Refrain. Ein paar wenige ruhigere Momente lockern schön auf. Der düstere, sehr emotionale Text unterstreicht die Wirkung dieses Liedes in ganz besonderer Weise. Ihr wollt noch einen Mega-Hit? OK, kein Problem. „Not Even Once“ gehört sicherlich auch zu den Top-Songs des Jahres. Begleitet von donnernden Riffs und Drums, begeistert dieser wuchtige Rocker durch seine tolle Ausstrahlung. Die sehr filigran komponierte Vocalline und eine, zum wiederholten Male, preisverdächtige Orchestrierung, runden dieses Stück ab. Zum Ende gibt es einen weitestgehend instrumentalen Ausklang. Einzig ein paar gewaltige Chöre begleiten „One And Counting“ zu Beginn. Das ist Filmmusik in Perfektion. Klassisch instrumentiert und opulent arrangiert. Dafür könnte es, als Begleitung zum nächsten Fantasy-Film Blockbuster, auch einen Oscar geben. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes „großes Kino“!

Wer bereits mit seinem Debüt, so ein Monster-Album parat hat, darf sich schon Hoffnung auf eine große Karriere machen. Danke für die tolle Musik und Glückwunsch an Zoë Marie Federoff und ihre Kollegen von Catalyst Crime, zu einem mega guten Einstand! Release Day 22.10.2021!! Übrigens, Catalyst Crime werden im Oktober und November, Leaves‘ Eyes und Temperance, auf ihrer Europa-Tournee begleiten. Was für ein Paket! Ich freu mich schon seit Monaten darauf! Lasst euch das nicht entgehen und lasst uns die Daumen drücken, dass die Tour auch stattfinden darf. In diesem Sinne „Let’s get rocked, not infected!“

(c) Catalyst Crime

(c) Catalyst Crime

 

Band

Zoë Marie Federoff (Gesang)
Chëna Roxx (Gitarre)
Kaelen Sarakinis (Gitarre)
Matt Federoff (Bass)
Jonah Weingarten (Keyboard, Orchester-Arrangements)
Gerit Lamm (Schlagzeug)

Titel

  1. With Only The Sun As My Witness (Intro)
  2. Projection Of My Mind
  3. Condemn Me To Chaos
  4. Mother Dearest
  5. Twice Upon A Time
  6. Cognitive Dissonance
  7. Break Even
  8. Chasing The Ghost
  9. Nowhere Near Dead Yet
  10. Without Anesthesia
  11. Not Even Once
  12. One And Counting (Outro)
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