Sonntag, 26.10.2014, Rock City / Nottingham
Firefest – The Final Fling: Der letzte Tag des, so Aussage des Veranstalters, letzten Firefests. Und doch ist es eine Premiere: Der Vorhang fällt und Brother Firetribe betreten erstmals die Bühne im Rock City.
Zugegeben, die fünf Finnen waren für mich der ausschlaggebende Grund, nach Nordengland zu fliegen. Und offensichtlich ist der Funke nicht nur bei mir gleich übergesprungen, denn schon beim Opener „One Single Breath“ kocht das Publikum. Überraschend viele sind sogar textsicher.
Weiter geht’s mit „Runaways“ … nach anfänglichem Verbesserungspotential ist der Sound ab dem Song deutlich besser. Pekka Heino’s Stimme kommt klar und deutlich rüber. Jetzt passt die Mischung.
Mit „Love Is Not Enough“ greifen Brother Firetribe den ersten Song aus dem 2014er Release „Diamond In The Firepit“ auf. Das neue Album zeigt in meinen Augen eine gewisse musikalische Entwicklung der Band. Es ist anders, aber qualitativ absolut auf Augenhöhe mit den beiden Vorgängern.
Weiter geht es mit einem bunten Mix quer durch die Diskographie der Band. Der von mir bis dahin leicht unterschätze Song „Trail Of Tears“ funktioniert live 1A … dieser Titel sprüht nur so vor positiver Energie. Dann folgen zwei Granaten vergangener Tage: „I’m On Fire“ und „Wildest Dreams“.
Die Set-List hat keine Schwachstellen und lässt (fast) keine Wünsche offen. Ja ok … mein persönlicher Übersong „Who Will You Run To Now?“ fehlt leider, aber in einer Stunde Spielzeit lassen sich nun einmal nicht alle Highlights verarbeiten. Dazu haben Brother Firetribe einfach zu viele Sterne an den Hard-Rock-Nachthimmel geworfen.
Die Jungs mit Nightwish Saitenhexer Emppu Vuorinen zelebrieren 80er Hard-Rock, wie es nicht besser geht, garniert mit allem, was ich aus der Epoche liebe: traumhaftes Songwriting, geniale Melodien, die perfekte Mischung aus Keyboard und Gitarrenparts, treibende Drums. Aber nichts wirkt altbacken – die Songs sind energiegelanden und zeitlos. Und ja, ich finde wahrscheinlich keinen anderen Sänger, der mich mit seiner Stimme so packen kann wie Pekka Ansio Heino.
Was bleibt vom letzten Firefest? Alle 21 Bands haben mit leidenschaftlich performten Hardrock überzeugt. Danke für die mitreißenden Shows. Meine Highlights waren Circus Maximus, H.e.a.t, Boulevard, Guild Of Ages und Danger Danger.
Brother Firetribe konnten auf ganzer Linie überzeugen und sind mein ganz persönlicher Headliner des Festivals. Dieses Konzert wird mir wahrscheinlich noch ewig in Erinnerung bleiben. Auf der Aftershow-Party hatte ich dann die einmalige Chance, mich mit Pekka ausgedehnt zu unterhalten und auch den anderen Jungs persönlich Hallo und Danke zu sagen. So sympathische und bodenständige Musiker habe ich nur selten kennengelernt.
Teil dieses grandiosen Festivals und dieses internationalen Publikums gewesen zu sein, war für mich eine wunderbare Erfahrung. Herzlichen Dank and die Veranstalter und an Arnie, dass Du mich mitgenommen hast. Ein Festival wie dieses sucht seinesgleichen und ich hoffe sehr, dass es vom Veranstalter einen Rücktritt vom Rücktritt geben wird.
Setlist:
- One Single Breath
- Runaways
- Love Is Not Enough
- Midnite Queen
- Trail Of Tears
- I’m On Fire
- Wildest Dreams
- Winner Takes It All (Sammy Hagar Cover)
- Hanging By A Thread
- For Better Or For Worse
- Heart Full Of Fire
- I Am Rock