Arctic Rain stellen ihr 2. Album vor. „Unity“ ist ein hochklassiger Nachfolger für ihr gefeiertes Debüt und ein weiterer Beweis dafür, dass das Epizentrum des Melodic Rock, ohne Frage in Schweden zu finden ist. 8,5/10

Es ist nun etwa zweieinhalb Jahre her, dass Arctic Rain ihr Debüt Album „The One“ veröffentlicht haben. Die Scheibe wurde seinerzeit von Melodic Rock Fans, mit großer Begeisterung angenommen. Es war eines der stärksten Genre Debüts in 2020, mit vielen tollen Hits, wie beispielsweise „Lost“ oder „Madeleine“. Da hatten die Bandgründer Magnus Berglund (Gitarre), Tobias Jonsson (Gesang) und Pete Alpenborg (Keyboard) wirklich ein herausragendes Album hin gezaubert. Letzterer hat dann vor einer Weile die Band verlassen, genauso wie der ursprüngliche Schlagzeuger Jonas Jönsson. Die beiden wurden für „Unity“ durch den neuen Tastenmann Kaspar Dahlqvist und Drummer Richard Tonyson ersetzt. Bleibt noch die Position am Bass. Dafür war auf beiden Alben Gert Daun zuständig. Die personellen Veränderungen haben auch für ein paar stilistische Anpassungen gesorgt. Die Songs des neuen Arctic Rain Werkes sind ein ganzes Stück kräftiger ausgefallen, mit ein paar mehr Ecken und Kanten. Natürlich werden auch hier die Traditionalisten unter den AOR und Melodic Rock Fans voll auf ihre Kosten kommen. Es gibt aber schon auch mal ein paar modernere Akzente und ein gutes Stück Groove und Rock ’n‘ Roll, ist auch bei so manchem Song mit dabei. Auffällig ist der große Raum für das Ausspielen der instrumentalen Qualitäten. Es gibt viele längere Keyboard und Gitarren Solo Passagen, das unterstreicht auch das hohe Niveau und das große Talent der Musiker. Die perfekte Harmonie der Instrumente stand aber ganz offensichtlich immer im Fokus und so ist das Album schon eine ziemlich runde Sache geworden. Großen Augenmerk haben die Schweden auch darauf gelegt, eingängige Melodiebögen zu erschaffen, im Besonderen die Refrains, gehen meist sehr gut ins Ohr. Ein paar der Lieder sind mit einer recht ordentlichen Länge ausgestattet, was oft Platz für großen Abwechslungsreichtum schafft. Auch die Spielzeit von gut 53 Minuten, ist dabei deutlich über dem Durchschnitt. Wie schon das Debüt, wird auch „Unity“ über das italienische Label Frontiers Records veröffentlicht.

Nun möchte ich euch noch kurz einen kleinen Überblick über die Musik verschaffen und meine persönlichen Highlights vorstellen. Da haben wir dann die großen Hymnen „One World“ und den Titel-Song „Unity“. Beide Stücke sind recht vielseitig ausgefallen, mit kraftvollen Gitarren aber auch sehr fein harmonierenden Keys. Die angesprochenen Ecken und Kanten, kommen aber durchaus auch schon mal zum Vorschein. Auch die Refrains sind hervorragend gelungen, reißen gut mit und gehen super ins Ohr. Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch einen großen Faible für ein bisschen 80er typischen Rock ’n‘ Roll habe. Da kommt dann „Fire In My Eyes“ gerade recht, das mit einem schönen Groove und grandioser Gitarren-Arbeit ausgestattet ist und zudem, mit einem opulenten Chorus aufwarten kann. Es gibt zudem viel Freiraum, dass sich die Instrumente gut entfalten können. In eine ähnliche Richtung geht es bei meinem persönlichen Top-Favoriten „Kings Of The Radio“, der zusätzlich noch diese typische 80er Jahre easy-living Stimmung rüberbringt. AOR at its best, gibt es bei „Laughing In The Rain“ und „Time For A Miracle“. Beide glänzen durch ihre sehr eingängigen Melodien und Ohrwurm verdächtigen Refrains. Die Instrumentierung ist aber dennoch druckvoll und facettenreich eingesetzt. Natürlich gibt es auf „Unity“ auch ein paar ruhigere Töne zu hören. Da kommt dann die wunderschöne Ballade „Believe“ an erster Stelle. Feine Piano-Klänge von Neu-Keyboarder Kaspar Dahlqvist, begleiten die sanfte, emotional wirkende Stimme von Tobias Jonsson. Erst im Verlauf kommt dann auch Magnus Berglund mit einer wunderbaren Gitarren Performance hinzu. Gert Daun und Richard Tonyson bringen sich dann auch immer mehr ein und so wird diese tolle Ballade, zu einem sehr intensiven Hörvergnügen. Auch das abschließende „The Road Goes On“ ist etwas zurückhaltender, was das Tempo angeht. Eine Halbballade mit sehr facettenreicher Instrumentierung und einem längeren, Gitarren dominierten Ausklang.

Arctic Rain können den sehr starken Eindruck ihres Debüts locker bestätigen und ihre Musik auf das nächste Level heben. „Unity“ wird Genre Fans zweifelsfrei begeistern und so mancher wird die Scheibe auch mal in Dauerschleife laufen lassen. Sie geht einfach super ins Ohr. Herzlichen Glückwunsch an Arctic Rain zu diesem wunderbaren Album. Release Day 27.01.2023!

Band

Tobias Jonsson (Gesang)
Magnus Berglund (Gitarre)
Gert Daun (Bass)
Richard Tonyson (Schlagzeug)
Kaspar Dahlqvist (Keyboard)

Titel

  1. One World
  2. Unity
  3. Fire In My Eyes
  4. Peace Of Mind
  5. Laughing In The Rain
  6. Believe
  7. Out Of Time
  8. Kings Of The Radio
  9. When We Were Young
  10. Time For A Miracle
  11. The Road Goes On
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