Zu ihrem 10-jährigen Bandjubiläum haben sich die finnischen Symphonics Amberian Dawn auf Headliner-Tour begeben und dabei auch in unserer schönen Landeshauptstadt München gastiert.

Bereits wenige Minuten nach Öffnung der Tore, durfte die Regensburger Melodic-Metal-Truppe Hydra den Auftakt machen, mit leider noch sehr dürftig abgemischtem Sound. Dieser wurde bereits bei den Nachfolgenden Finnen Crimson Sun deutlich besser. Leider waren zu diesem Zeitpunkt kaum mehr als 20 Leute da. Schade, die Melodic-Metaller aus dem hohen Norden haben eine gute Performance abgeliefert. Mit den Spanieren Diabulus In Musica war der Sound dann endlich gut. Die Symphonic-Truppe um die hochbegabte Sopranistin Zuberoa Aznárez, feiern mit dieser Tour ebenfalls ihr 10-jähriges Bestehen. Um so trauriger war es, dass auch im weiteren Verlauf des Konzertes, bestenfalls 40 Interessenten für diesen tollen Abend, zu finden waren. Klar war es mitten unter der Woche und der FC Bayern hatte Heimspiel in der Champions-League, dennoch finde ich es beschämend zu sehen, dass so großartige Bands, mit derart starken Alben im Gepäck, nahezu komplett ignoriert werden. Ich hoffe, dass es bei anderen Shows auf der Tour besser war. Mir braucht jedenfalls keiner erzählen, dass Fans von Nightwish und den anderen großen Bands der Zunft, an so einem Auftritt keinen Gefallen finden würden.

Amberian Dawn haben dann als Headliner den Abend in fantastischer Manier abgerundet. Die Finnen mit ihrer Ausnahme-Sängerin Capri und dem Keyboarder, Gitarrist und Songwriter-Genie Tuomas Seppälä, haben trotz der überschaubaren Zuschauerzahl eine bemerkenswerte Show auf die Bühne gezaubert. Mit einer exzellenten Songauswahl, quer durch alle Alben, blieben nicht viele Wünsche offen. Klar lag der Hauptteil bei den letzten beiden Releases „Magic Forest“ und „Innuendo“. Seit diesen beiden Alben und dem vorab noch eingestreuten „Re-Evolution“ ist Sängerin Capri nun mit an Bord. Sie hat Ende 2012 die Ur-Sängerin Heidi Parviainen beerbt, nachdem diese sich ja bekanntermaßen entschieden hatte, mit Dark Sarah ihr eigenes, phänomenales Projekt auf die Beine zu stellen. Ich würde sagen für alle Beteiligten und vor allem für den Fan, eine absolute Win-Win-Situation.

Den Anfang und das Ende der Setlist von Amberian Dawn machten an diesem Abend mit „Valkyries“ und dem Titelsong „River Of Tuoni“, zwei Stücke des großartigen Debüts. Weitere besondere Highlights der Show waren für mich „Magic Forest“ und „Cherish My Memory“ vom vorletzten Album und „Fame & Gloria“ und „Knock Knock Who’s There?“ von der aktuellen Scheibe „Innuendo“. Letzteres Stück ist ohnehin mein absoluter Favorit unter allen Amberian Dawn-Songs. Hier ist der Grund am besten erkennbar, warum die Musik der Finnen auch gerne mal als ABBA-Metal bezeichnet wird. Man kann der Band wohl kaum ein größeres Kompliment machen, hat es doch in der Musikgeschichte nur wenige Acts gegeben, die zielsicherer und mitreißender Melodien kreiert und dem zu Folge, überragende Hits geschrieben hat, als die schwedischen Pop-Heroen. Also, Daumen hoch für solch überragende Kompositionen aus der Feder von Tuomas Seppälä und Capri. Die Spielfreude war trotz der beschämend geringen Anhängerschaft nicht zu bremsen und speziell die hochbegabte Frontlady, hat eine derart gute Laune vermittelt, dass alle Anwesenden von ihr mitgerissen wurden. Die Stimmung war prächtig. Auch nach der Show haben sich die Musiker von Amberian Dawn sehr publikumsnah und sympathisch gezeigt. Sie haben jeden Foto- bzw. Autogrammwunsch der Fans erfüllt und sich viel Zeit für ein paar nette Gespräche genommen. Mein persönlicher Dank geht hier v.a. an Capri und Tuomas. Ich freue mich euch bald wieder zu sehen. Das neue Album wartet ja bereits im Herbst auf uns, wie ich in den Gesprächen erfahren durfte.

 

Band

Capri (Gesang)
Tuomas Seppälä (Keyboard/Gitarre)
Emil Pohjalainen (Gitarre)
Jukka Hoffren (Bass)
Joonas Pykälä-Aho (Schlagzeug)

 

Setlist

  1. Valkyries
  2. Fame & Gloria
  3. Chamber Of Dreadful Dreams
  4. Circus Black
  5. Magic Forest
  6. Cherish My Memory
  7. The Court Of Mirror Hall
  8. Shallow Waters
  9. Knock Knock Who’s There?
  10. Rise Of The Evil
  11. Warning
  12. Kokko – Eagle Of Fire
  13. Arctica
  14. Ladyhawk
  15. River Of Tuoni

 

Support: Hydra, Crimson Sun, Diabulus In Musica

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