Alycona ist eine aufstrebende Symphonic-Metal-Band aus Weißrussland, die mit „Trailblazer“ ein sehr starkes, abwechslungsreiches und hochinteressantes Debüt-Album veröffentlicht hat.

Alcyona wurde 2012 von der hochtalentierten Keyboarderin und Komponistin Natalia Malei und dem Bassisten Evgeniy Malei gegründet. In der Folge hat man eine großartige, junge Truppe zusammen gestellt, die 2016 mit der Sopranistin Olga Terentyeva, eine ganz tolle, hervorragend ausgebildete Lady, fürs Mikro bekommen hat. „Trailblazer“ bietet dem Hörer zehn fantastische, sehr variantenreiche Songs, die weitestgehend von Natalia geschrieben wurden. Die Lieder sind sehr energiegeladen und kommen meist in recht flottem Tempo daher. Echte Ähnlichkeiten zu den Größen des Genres sind nur selten auffällig, was dem ganzen schon ein hohes Maß an Eigenständigkeit verleiht. Der Nachwuchsband aus Minsk, die übrigens beim deutschen Label Pride & Joy Music untergekommen ist, dürfte mit ihrem Debüt der Weg zu einem nachhaltigen Platz auf der Symphonic-Metal-Landkarte geebnet sein. Wenn derart ambitionierte junge Musiker, schon zu Beginn ihrer Laufbahn, ein so großes Werk wie „Trailblazer“ erschaffen, kann man fast schon sicher sein, dass das im Genre seine Spuren hinterlassen wird. Nun fehlt es nur noch an einem großen Haupt-Act, den man auf Europa-Tournee begleiten kann und schon werden Alcyona nicht länger nur in der Heimat bekannt sein. Auch das Cover-Artwork und die Produktion des Albums sind jetzt schon erste Liga. Im Besonderen die beiden jungen, attraktiven Damen, sind die perfekten Aushängeschilder der weißrussischen Symphonic-Truppe. Natalia Malei glänzt nicht nur durch ihr überaus starkes Keyboard-und Piano-Spiel, sie hat auch ein sehr gutes Gespür für tolle Melodien und spannende Songstrukturen. Olga Terentyeva, die ebenfalls erst Anfang zwanzig ist, kann mit ihrer tollen, klassisch ausgebildeten Stimme schon so mancher, etablierten Sängerin, den Rang ablaufen. Natürlich würde das alles nicht funktionieren, wenn man nicht auch die restlichen Instrumente top besetzt hat, die die großartigen Kompositionen auch umsetzen können. Das machen an der Gitarre, der flinke und virtuose Nikolai Sidorevich, an den Drums der junge Anatoly Afanasenok und natürlich am Bass der Co-Songwriter und Produzent Evgeniy Malei.

Im Folgenden möchte ich euch noch meine persönlichen Highlights des Alcyona-Debüts etwas näher bringen, wobei ich ganz klar betonen möchte, dass das Album von Anfang bis Ende ausnahmslos hochklassig ist.

Los geht es gleich gewaltig, bombastisch und in Höchstgeschwindigkeit. Der Opener „Enchantment“, zu dem es auch ein tolles Video gibt, ist einer der stärksten Symphonic-Songs, der mir in all den Jahren begegnet ist. Höchst variabel im Tempo, tolle, einprägsame Melodie und echt mitreißend. Hammermäßig! Etwas rhythmischer und sehr orchestral, kommt dann „Dreamroad“ daher. „Sacred Fire“ besticht durch großartige Chöre und eine sehr feine Gesangslinie. „Memories In The Vessel“ ist ein recht schwerer und düsterer Song, der aber wie kaum ein anderer, Olga’s Stimme ins Rampenlicht stellt. Im zweiten Drittel hat Komponistin Natalia, dann noch ein paar heimatlich anmutende Elemente eingebaut und macht dieses Stück zu einem der abwechslungsreichsten von „Trailblazer“. Spitze!  „The Lost Valley“ hat ein klein wenig was von alten Nightwish, jedoch mit sehr flottem Tempo. Ein gewisser Herr Holopainen, hätte an Natalia’s Keyboard-Spiel sicher seine helle Freude. Mein Favorit, neben dem Opener, ist ganz klar „Circle Of Life“. Eine wunderbare Songstruktur, tolle Melodieführung, viele Tempowechsel und ein brillanter Gesang, lassen hier den „Kreislauf des Lebens“ in allen Farben erstrahlen und das „Symphonic“-Herz höher schlagen. Fantastisch! Der abschließende Song „MoЯ Becha“  wird auf Russisch vorgetragen und heißt auf Englisch wohl „My Spring“. Zu Beginn hält das Stück ein paar balladeske Momente bereit, um dann aber im weiteren Verlauf ordentlich Fahrt auf zu nehmen. Hier gibt es übrigens auch ein recht ansprechendes Video dazu.

Also, gebt Alcyona eine Chance. Hört euch „Trailblazer“ an und ich verspreche euch, wer auf flotten und hochklassigen Symphonic-Metal steht, wird hier einen echten Leckerbissen finden.

Band

Olga Terentyeva (Gesang)
Natalia Malei (Keyboard, Piano)
Evgeniy Malei (Bass, Gesang)
Nikolai Sidorevich (Gitarre)
Anatoly Afanasenok (Schlagzeug)

 

Titel

  1. Enchantment
  2. Dreamroad
  3. The Kingdom Of Might
  4. Sacred Fire
  5. Osceola
  6. Memories In The Vessel
  7. The Lost Valley
  8. Circle Of Life
  9. The Kings Of Show
  10. MoЯ Becha (My Spring)
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